Nach der Entlassung von FLH-Coach Nikola Malesevic will der Verband ein neues Kapitel aufschlagen. Sportdirektor Maik Handschke, der momentan als Interimstrainer fungiert, hatte im Vorfeld angekündigt, mit vielen neuen jungen Spielern einen Umbruch einzuleiten. Von den 16 Spielern, die auf dem Spielberichtsbogen standen, gab es im Vergleich zu den letzten Begegnungen mit Yann Hippert (Esch) und Nick Peters (Berchem) aber nur zwei neue Gesichter. Die 14 anderen Akteure sind schon über einen mehr oder weniger längeren Zeitraum bei der Nationalmannschaft dabei. Von einem kompletten Neuanfang konnte zumindest gestern daher noch nicht die Rede sein.
Eines war im Vergleich zu den vorherigen Begegnungen aber anders, Luxemburg zeigte sich von Anfang an hellwach. Die Einstellung, die Kampfbereitschaft, das Engagement – alles Eigenschaften, die man in den letzten Spielen etwas vermisst hatte, waren vorhanden. Handschke schien also die richtigen Worte gefunden zu haben. Ein Spieler stach bei den Hausherren ganz besonders hervor. Loïc Kaysen explodierte in der ersten Halbzeit regelrecht und erzielte allein im ersten Abschnitt nicht weniger als sieben blitzsaubere Tore. Ein weiterer Faktor war Keeper Mika Herrmann. Der Düdelinger Schlussmann war von Beginn an hellwach und tischte in den ersten 30 Minuten acht Paraden auf, davon zwei Siebenmeter. Auch in der Abwehr ackerten die Gastgeber und so war man über weite Strecken ein mehr als gleichwertiger Gegner. Die einzige kleine Schwächephase gab es erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte, wo die Nordmazedonier von 11:11 auf 11:14 davonzogen. Tironzelli konnte aber in den letzten Sekunden zum 12:14 verkürzen.
Herrmann pariert drei Siebenmeter
Der Start in den zweiten Durchgang verlief nicht optimal. Nur wenige Minuten waren gespielt, da führten die Gäste mit 16:12 und es schien schnell in die falsche Richtung zu laufen. Doch auch die Kampfbereitschaft der Luxemburger war gestern vorbildlich. Nachdem Herrmann seinen dritten Siebenmeter entschärft hatte, konnten Scheid, Hoffmann, Kaysen und Rastoder in der 40. wieder auf 16:17 verkürzen. Nach und nach bekamen die Nordmazedonier aber Oberwasser und vor allem machte sich die bessere Physis des Favoriten bemerkbar. Mitte des zweiten Abschnitts erhöhten Taleski und Co. noch mal das Tempo und nach 50’ war beim Stande von 18:25 eine Vorentscheidung gefallen. Den befürchteten Einbruch der Luxemburger gab es aber nicht. Hoffmann, Rastoder und Co. ließen sich nicht unterkriegen und hielten weiter dagegen, konnten den Rückstand aber nicht mehr wettmachen. Nach 60 Minuten gab es den erwarteten Erfolg für die Nordmazedonier, die FLH-Auswahl bot allerdings ihre bislang beste Leistung der laufenden Kampagne, wenn auch ohne Ertrag.
Statistik
Luxemburg: Herrmann (1-52’, 13 Paraden, davon 3 7m), Meyers (52-60’, 1 P.) – Krier, Guden, Tomassini, Weyer 1, Hippert, Wirtz, Scheid 3, Rastoder 3, Tironzelli 2, Loïc Kaysen 10, Peters, Biel, Hoffmann 4/1, Werdel
Nordmazedonien: Mitrevski (1-22’, 2 P.), Kizic (22-60’, 11 P.) – C. Kuzmanovski 1/1, Gjorgjiev 1, Mitev, Taleski 8, Markoski, F. Kuzmanovski 4, Kosteski 2, Georgievski 2/1, Mladenovic, Peshevski 3, Jagurinovski, Alarov 1, Atanasijevic 2, Serafimov 4/3
Schiedsrichter: Aghakishi/Aghakishi (Aserbaidschan)
Siebenmeter: Luxemburg 1/1– Nordmazedonien 5/8
Zeitstrafen: Luxemburg 4 – Nordmazedonien 5
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 6:4, 15’ 6:7, 20’ 9:8, 25’ 10:11, 30’ 12:14, 35’ 12:16, 40’ 16:17, 45’ 18:21, 50’ 18:25, 55’ 21:26
Zuschauer: 700 zahlende
Im Überblick
Gruppe 1, 5. Spieltag, am Mittwoch:
Türkei – Portugal 35:37
Luxemburg – Nordmazedonien 23:28
Die Tabelle:
1. Portugal 5 Spiele/10 Punkte
2. Nordmazedonien 5/6
3. Türkei 5/4
4. Luxemburg 5/0
So geht es weiter:
6. Spieltag, am Sonntag:
18.00: Nordmazedonien – Türkei
18.00: Portugal – Luxemburg
De Maart
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