Das zweite Finale der Damen begann ohne Überraschung bei den Aufstellungen. Die Trainer vertrauten ihren Stammformationen der letzten Spiele. Einige Punkte lang tasteten sich beide Teams ab, dann übernahm Gym die Initiative und konnte sich mit drei Punkten absetzen (7:4). Wer nun eine schnelle Reaktion des Favoriten erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Die Trommelwirbel der Walferdinger Fans kamen wohl nicht bei ihrer Mannschaft an. Die Angreiferinnen der Gym konnten sich immer wieder gegen den Walferdinger Block durchsetzen und somit wuchs der Vorsprung bis auf 20:13 an. Dann fing der Gast seinerseits an, den Druck zu erhöhen und der Rückstand schmolz wieder (18:22). Doch den Satzsieg von Bonneweg konnten Braas und Co. nicht mehr verhindern. Bei der Gym konnten im ersten Satz vor allem Lara Picht, Nadia Schaus und Rachel Windhorst überzeugen, derweil für Walferdingen nur Betty Hoffmann und Mihaela Petre dagegenhalten konnten. Beim Meister konnte man, genau wie vor einer Woche, ungewohnt viele Aufschlagfehler notieren.
Es kamen keine Änderungen in den jeweiligen Aufstellungen für Satz zwei. Dieser lief einige Zeit auf Augenhöhe mit ständig wechselndem Aufschlagrecht, ehe dann Walferdingen erstmal ein Mini-Break gelang (7:5). Doch Gym kam im Handumdrehen wieder zum Anschluss. Auch ein zweites Break wurde gleich wieder korrigiert. Zu diesem Zeitpunkt war Walferdingen spielerisch etwas besser, Gym machte dies allerdings durch ein großes Kämpferherz wett. Doch Walferdingen verteidigte inzwischen einen kleinen Vorsprung, der zwischen einem und drei Punkten pendelte. Bei 17:19 nahm Gym-Trainer Fabio Aiuto eine erste Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Zwei Punkte für Walferdingen später, warf er noch eine zweite hinterher. Da noch immer keine Besserung zu sehen war, brachte er Hanka Cubonova für Nadia Schaus. Zu diesem Zeitpunkt schwächelte die Annahme des Gastgebers immer mehr. Bei 24:20 schickte Nathalie Braas ihre Mittelspielerin Petre blockfrei in den Angriff und es stand 1:1 nach Sätzen.

Gespannt durfte man nun sein, ob es Schneider und Co. wieder wie vor einer Woche ergehen würde, wo man nach dem 1:1-Gleichstand regelrecht unterging. Die ersten Bälle sah es nicht schlecht aus. Doch so langsam setzte sich Walferdingen ab (9:5). Aiuto wiederholte den Wechsel von Satz zwei und brachte außerdem Laura Ruellan für Tsvetelina Nikolova im Zuspiel. Dies schien zu fruchten, denn die Gym kam wieder heran (10:12). Coach Lolo Van Elslande sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Und er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn der Vorsprung seiner Mannschaft wuchs wieder auf fünf Punkte an. Doch Gym gab sich noch nicht geschlagen und blies zum Gegenangriff. Der Rückstand schmolz schnell auf zwei Punkte und die zweite Auszeit von Walferdingen war fällig. Schaus und Nikolova kamen zurück. Walferdingen gab allerdings den Satz nicht mehr her (25:20).
Zwischenzeitlicher Satzausgleich
Doch das Spiel blieb spannend und wurde auch hochwertiger. Es wurde um jeden Ball gekämpft, keiner wurde verlorengegeben. Doch Walferdingen hatte öfters das bessere Ende für sich. Eine erste Auszeit war bei 5:9 fällig. Eine Aufschlagserie der eingewechselten Neringa Grikstaite brachte Bonneweg dann wieder heran. Und plötzlich führte man mit drei Punkten (19:16). Nun war die Gym auf der Siegerstraße und ließ sich den vierten Satz nicht mehr nehmen. Der Tiebreak musste den Sieger küren.
In diesem führten Hoffmann und Co. schnell mit 4:0, dann sogar mit 8:3 zum Seitenwechsel. Die Gym warf die letzten Kräfte ins Spiel, verringerte den Rückstand kurzzeitig auf drei Punkte. Doch Walferdingen erwies sich als die stärkere Mannschaft im Entscheidungssatz, den man mit 15:8 gewann. Die Meisterschaft war damit entschieden. Der Titel bleibt für eine weitere Saison in Walferdingen.
Die Kapitänin des Siegerteams, Nathalie Braas, stellte fest, dass den Zuschauern ein spannendes und ausgeglichenes Spiel geboten wurde. „Viel Kampf, viel Unsicherheit bei beiden Teams, es stand viel auf dem Spiel und es war sehr intensiv.“ Die wohl beste Walferdinger, Hoffmann, war sehr zufrieden, dass sie mit ihrer Leistung ihrem Team viel helfen konnte. „Doch die Leistung kann ich nur bringen, wenn die ganze Mannschaft sich ins Spiel reinkniet.“ Der Trainer meinte, dass es viel schwerer war, den Sieg zu erringen, als vorgesehen. „Die Mannschaft war am Anfang sehr angespannt, ihr Spiel war nicht sauber, doch als wir dann im zweiten Satz endlich ankamen, auch mit Hilfe des Gegners, muss ich zugeben, wurde es dann besser. Und im Tiebreak setzte ich dann alles auf eine Karte und brachte Anastasia (Georgiadou), die uns dann sehr half.“
Gym-Co-Trainerin Sandra Goedert war enttäuscht. „Wir hatten uns in den Tiebreak gerettet und dann nichts mehr. Ich denke, die Spielerinnen waren übermotiviert und das ging nach hinten los. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären.“
Damit ist die Novotel League ab nun im Ferienmodus. Die Spielerinnen werden eine längere Pause erhalten und Trainer und Vorstand werden jeweils an der Mannschaft der folgenden Saison feilen. Diese Saison war spannend bis zum Schluss und man darf sich auf 2023/24 freuen.
Statistik
Gym – Walferdingen 2:3 (25:20, 20:25, 20:25, 25:20, 8:15)
Gym: Schneider, Schaus (10), Picht (14), Windhorst (17), San Martin (5), Nikolova (4), Libero: Plusa, Auswechselspielerinnen: Cobonova (10), Ruellan, Grüneklee; 47 Mannschaftsfehler
Walferdingen: Braas (3), Hoffmann (22), Esselin (4), Petre (12), Reuter (6), Bratuhhina-Pitou (9), Libero: Welsch, Martin, Auswechselspielerinnen: Alliaume, Georgiadou (1); 36 Mannschaftsfehler
Im Überblick
Play-off, zweites Finalspiele Damen:
Gym – Walferdingen 2:3 (25:20, 20:25, 20:25, 25:20, 8:15)
Play-down Damen:
Bartringen – Diekirch 3:0 (25:15, 25:18, 25:21)
Steinfort – Echternach 3:1 (18:25, 25:23, 25:13, 25:21)
De Maart
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