32 Minuten waren absolviert, als der überragende Thomas Grün einen Dreier zum 77:58 eiskalt verwandelte, die Faust ballte und einen lauten Schrei ausstieß. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war jedem in der Steinseler Halle klar, dass an diesem Samstagabend der Basket Esch nicht zu schlagen war. Die Escher fanden damit die passende Antwort auf die Heimniederlage vom vergangenen Mittwoch und entschieden das mit Abstand deutlichste Duell dieser Serie für sich. Auch wenn die komplette Escher Mannschaft überzeugte, brillierte Ex-Profi Grün mit 21 Punkten, einer vorzüglichen Ballverteilung und einer exzellenten Defensivarbeit gegen den Steinseler Offensiv-Garanten Williams, der am Mittwoch alleine in der ersten Halbzeit den Eschern 20 Zähler eingeschenkt hatte.
„Thomas weiß, wie man Basketball spielt. Für ihn war es nicht einfach, zurückzukommen und sich einzugewöhnen, aber er hat sich von Anfang an angepasst. Er ist genau das, was uns bisher noch gefehlt hat, um den kleinen Sprung nach vorne zu machen“, lobte Alex Rodenbourg den 28-jährigen Nationalspieler. Den Gästen gelang es auch, ihr Prunkstück, nämlich die beste Defensive der Liga, weiter zu optimieren, um einen ähnlichen Fehlstart wie in sämtlichen Partien der Vorwochen zu vermeiden. Statt Energie für eine mühsame Aufholjagd opfern zu müssen, lagen die Gäste schnell deutlich in Front (23:37, 17′). Für Rodenbourg war der nötige Willen maßgebend: „Der Biss war da. Der Biss muss einfach vorhanden sein, wenn man Meister werden will. Sie wissen, wie es funktioniert, wir nicht, und dafür müssen wir alles geben.“
Nächster Auswärtssieg

Der Escher Trainer Mériguet konnte sich dabei auch voll auf seine Einwechselspieler verlassen. Cornu und besonders Monteiro, der für den früh mit drei Fouls belasteten Center Rodenbourg in die Bresche sprang, brachten umgehend Impulse von der Bank. Direkt nach dem Seitenwechsel schockte dann Rodenbourg den Titelverteidiger mit zwei Dreiern (32:49, 22′). Der Steinseler US-Amerikaner Reese konnte nur einmal den Rückstand in den einstelligen Bereich verringern (46:55, 27′), doch der Escher Express war nicht mehr aufzuhalten, sodass auch die dritte Partie dieser Serie mit einem Auswärtssieg endete. Um den bisherigen Heimfluch zu beenden, setzt Rodenbourg auf die neu zurückgewonnene Treffsicherheit und den lautstarken Anhang, bei dem sich der 31-Jährige nach Spielschluss ausgiebig bedankte.
Amicale-Kapitän Noah Medeot musste hingegen die Überlegenheit des Gegners anerkennen: „Esch ist mit viel Energie aus den Kabinen gekommen und hat stark verteidigt. Wir konnten nicht mithalten und wir haben zudem einfache Sachen sowohl in der Offensive als auch in der Defensive falsch gemacht.“ Im Gegensatz zum Mittwoch kam zudem aufgrund der schmalen Rotation wenig Offensivunterstützung von außen, da erst in der vorletzten Minute die ersten Zähler von Bankspielern erzielt wurden. Laut Medeot muss daher die Intensität zurückkommen, damit die Serie nicht schon am kommenden Wochenende endet: „Wir müssen zusammenrücken, wenn es nicht mehr klappt und wir müssen gegen ihre Aggressivität ankämpfen, statt nachzugeben.“
Statistik
„T“-Bestnote: Thomas Grün (Basket Esch)
Viertel: 14:18, 18:25, 21:24, 22:28
Steinsel: Reese 30, Konen 15, Williams 11, Medeot 8, Theisen 7, Kuresevic 2, Martin 2, Morton 0, Meyer 0, Keup, 0, Scheltien 0, Fux 0
Esch: Rugg 26, Grün 21, Hicks 15, J. Biever 8, Monteiro 8, Rodenbourg 8, Cornu 5, P. Biever 3, Sunnen 1, Wilmes 0, Thill 0, Ramos 0
Schiedsrichter: Mouton/Richartz/Vanglovskij
Zuschauer: 1.150 zahlende
Programm
Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:
Steinsel – Esch 74:79
2. Spiel:
Esch – Steinsel 68:73
3. Spiel:
Steinsel – Esch 75:95
4. Spiel, Samstag, 29. April:
20.00: Esch – Steinsel
5. Spiel, Montag, 8. Mai (falls nötig):
20.15: Steinsel – Esch
De Maart
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