Mittwoch5. November 2025

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VolleyballStrassen überlegen zum Meistertitel

Volleyball / Strassen überlegen zum Meistertitel
Strassens Volleyballer um Simão Marinho Novais haben ihren Titel erfolgreich verteidigt Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Strassen hatte für das zweite Finalspiel nur eine kurze Anreise zum Nachbarn Bartringen, der Mannschaft, die die Strassener wie keine andere über die ganze Saison begleitete. In nicht weniger als sechs Spielen war man aufeinandergetroffen. Mit Ausnahme des Super Cups zu Saisonbeginn, war Strassen jedes Mal als Sieger vom Platz gegangen. Am Samstag sollte es nicht anders sein. 

Bedingt durch die vielen Duelle, ist es schwer, den Gegner noch zu überraschen. Man kennt sich in- und auswendig. Beide Teams begannen so auch ohne Überraschungen in der Aufstellung. Bis zum Stand von 2:2 war Bartringen dran, dann nahm Strassen das Heft resolut in die Hand. Drei Angriffe von Sina Arab, zwei von Brett Dailey und es stand 3:7. Der Strassener Zuspieler Gilles Braas verteilte seine Bälle an seine gesamte Mannschaft. Jeder konnte sich beim Punktesammeln einbringen. Beim Gegner blieben die meisten Angreifer stumm. Bis zum 11:16 hatten nur Jaromir Kolacny und Petar Nenkov gepunktet. Der Bartringer Coach Georgy Sabchev sah sich genötigt, Mathias Cloot für den doch schwachen Michail Constantinou zu bringen. Dies variierte das Bartringer Spiel zwar etwas, stellte aber Strassen nicht vor größere Probleme. Der Vorsprung hatte sich mittlerweile bei fünf Punkten eingependelt und diesen brachten Braas und Co. über die Runden. Der erste Satz ging mit 25:19 an Strassen.

Bei Bartringen blieb zum Auftakt des zweiten Abschnitts Cloot auf dem Platz und der Strassener Coach Massimo Tarantini brachte Mateja Gajin für den erkrankten Christian Galoppo. Bei 2:5 konnte der Bartringer Kapitän Steve Weber sich endlich durchsetzen. Fortan war er im Spiel angekommen und lieferte wie gewohnt ab. Doch noch lange nicht alles lief rund beim Herausforderer. Sabchev versuchte es mit einem Wechsel des Zuspielers: Yoann Laparre kam für Sebastian Dobre. Doch auch er konnte wenig ändern, zu viele Ausfälle gab es im Bartringer Team. Eine Schrecksekunde gab es noch für Strassen. Nach einem Block kollidierte Milosevic mit einem Mitspieler, beide fielen hin, wobei sich Milosevic die Hand prellte. Doch nach einer kurzen Pause konnte er weitermachen. Der Favorit hatte sich wieder einen Vorsprung erspielt (15:20), den er nicht mehr hergab. Es stand also 2:0 für den amtierenden Meister. Bartringen war nun arg gefordert, wollte es die Niederlage noch abwenden.

Dobre kam zurück und Bartringen ging im dritten Satz mit 1:0 in Führung, dies sollte allerdings die einzige Führung im ganzen Spiel bleiben. Genau wie in den zwei vorigen Sätzen, setzte sich Strassen wieder ab und kontrollierte das Spiel. Tarantini profitierte davon, um jeden seiner Spieler am Finale teilhaben zu lassen und wechselte munter durch. Dies brachte zwar eine leichte Unruhe ins Spiel, doch Bartringen nahm die Vorlage nicht an. Ein Angriff von Weber ins Netz bedeutete dann die endgültige erneute Krönung des Titelverteidigers, der sich souverän mit 3:0 durchsetzte.

„Mit sechs Spielern wird man nicht Meister“

Bartringen um Luca Distefano und Steve Weber musste die Überlegenheit des Gegners anerkennen
Bartringen um Luca Distefano und Steve Weber musste die Überlegenheit des Gegners anerkennen Foto: Editpress/Anouk Flesch

Simão Novais, der extra aus Portugal angereist war, um seinem Team zur Verfügung zu stehen, war sehr zufrieden. „Das Ergebnis sagt eigentlich alles aus, wir waren die bessere Mannschaft. Bei Bartringen muss einfach alles stimmen, um eine Chance zu haben, und das war heute sicher nicht der Fall. Am Anfang hatte wir Probleme im Block gegen die Angriffe von Kolacny, doch ab Satz zwei hatten wir ihn dann besser im Griff.“ Dies sah sein Kapitän Tim Laevaert ähnlich. „Auch wenn wir heute die Leistung im Block von letzter Woche nicht bringen konnten, setzten wir den Gegner doch mit unseren Aufschlägen sehr unter Druck. Auch unsere Angriffe waren heute top. Boris (Milosevic) hat nach seinem schwächeren Auftritt vor acht Tagen gezeigt, dass er noch immer seine Leistung bringen kann.“

Der zufriedenste Strassener war aber sicherlich Mateja Gajin, der nach seiner langwierigen Verletzung endlich wieder längere Spielanteile bekam. „Ich hatte einige Startschwierigkeiten, doch die Mannschaft hat mir geholfen, ins Spiel zu finden. Es ist noch ein weiter Weg, doch ich werde nächste Saison wieder in alter Form zurückkehren“, versprach der Nationalspieler. Das Fazit des Trainers fiel folgendermaßen aus: „Die Mannschaft hat die Taktik gut umgesetzt und somit waren wir nie in Gefahr. Jeder wusste, was er zu machen hat und so haben wir den Gegner nie richtig ins Spiel gelassen. Der 13-köpfige Kader zeigte über die ganze Saison Präsenz im Training und Spiel und das ist wichtig, denn mit sechs Spielern, auch wenn es vielleicht Topspieler sind, wird man nicht Meister.“

Der Bartringer Auswechselspieler Matias Cloot sah Strassen als den verdienten Sieger an. „Unser Spiel ist zu einfach auszurechnen. Wenn der Gegner Jaromir (Kolacny) und Steve (Weber) einigermaßen unter Kontrolle bekommt, dann sind unsere Chancen null. Auch fehlt es uns an Blockdisziplin, so dass wir es dem gegnerischen Angriff zu einfach machen. Wir sind nur gut genug, um oben mitzuspielen, aber eben nicht ganz oben, denn da steht momentan nur Strassen.“ Die Herausforderer des Meisters für nächste Saison wissen also, dass sie sich noch weiter verstärken und hart arbeiten müssen, wenn sie Strassen im April 2024 den Rang ablaufen wollen.

Statistik

Bartringen – Strassen 0:3 (19:25, 19:25, 20:25)
Bartringen:
Dobre (1), Nenkov (5), Kolacny (18), Constantinou, Distefano (1), Weber (14), Libero: Bacovic, Barth, Auswechselspieler: Cloot (6), Laparre; 17 Mannschaftsfehler
Strassen: Braas (1), Milosevic (15), Da Rocha (9), Dailey (9), Galoppo (1), Arab (12), Libero: Laevaert, Sa. Novais, Auswechselspieler: Si. Novais, Schmitt, Ilic, Gajin (9), Raibikis (1); 13 Mannschaftsfehler

Im Überblick

Play-off, zweites Finalspiel Herren:
Bartringen – Strassen 0:3 (19:25, 19:25, 20:25)

Play-down, Herren:
Fentingen – Esch: 0:3 (17:25, 27:29, 19:25)

Der VC Strassen um Kapitän Tim Laevaert ist im luxemburgischen Volleyball das Maß aller Dinge
Der VC Strassen um Kapitän Tim Laevaert ist im luxemburgischen Volleyball das Maß aller Dinge Foto: Editpress/Anouk Flesch