Nach der deutlichen Niederlage im ersten Halbfinale wurde mit einer Reaktion der Sparta-Spielerinnen gerechnet: „Es war bekannt, dass es nicht das gleiche Spiel werden würde. Denn mit der Sparta stand uns eine starke Mannschaft gegenüber“, so Hostert Coach François Manti. Mike Feyder erklärte, dass man am Mittwoch auf dem falschen Fuß erwischt wurde „Ein solches Spiel kann jedem mal passieren. Doch ich kenne mein Team. Die Reaktion der Spielerinnen hat mich nicht überrascht, denn die Mannschaft ist hartnäckig.“
Die Heimmannschaft ging am Samstag hochkonzentriert in die Partie und erspielte sich, angeführt von Jovana Jaksic (14 Punkte) und Martha Burse (13 Punkte), einen Vorsprung von elf Punkten nach zehn Minuten. Auch wenn die Lokalen auch im zweiten Durchgang das Tempo diktierten (32:23), so meldete sich Hostert schon vor der Pause zurück (34:33, 18.). „Wir wussten, dass wir präzise sein müssten. In der ersten Hälfte war das nicht der Fall. Es fehlte die Genauigkeit in der Offense und im defensiven Bereich waren wir nicht bereit“, so François Manti.
Herantasten
Programm
LBBL Damen:
Play-off-Halbfinale („Best of three“):
1. Spiel:
Hostert – Bartringen 78:57
Düdelingen – Walferdingen 82:78
2. Spiel:
Bartringen – Hostert 80:84
Walferdingen – Düdelingen 62:83
Nach der Pause entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Auch wenn Van Kleunen und Logic nicht zu bremsen waren, hatten Hagen, Mersch und Yoerger immer wieder eine Antwort parat, sodass es bis zum Schlusspfiff spannend blieb. 28 Sekunden vor Schluss sorgte Logic, die 16 Punkte im letzten Abschnitt erzielte, mit einem Dreier für die Entscheidung (55:59). „In der zweiten Hälfte haben wir unsere Würfe getroffen. Jede Spielerin hat eine gute Leistung gezeigt, doch mit Lauren Van Kleunen und Sam Logic haben wir zwei außergewöhnliche Spielerinnen in unseren Reihen. Sie haben ein großartiges Match abgeliefert, denn sie sind großartige Spielerinnen“, so Manti. Der Bartringer Coach unterstreicht, dass sein Team das Spiel gewonnen hätte, wenn Sam Logic in einer normalen Form gespielt hätte. „Sie war einfach außergewöhnlich. Mehr Analyse braucht man eigentlich nicht. (lacht) Jeder weiß, dass sie eine gute Spielerin ist, doch heute ist sie über sich hinausgewachsen.“
Auf das anstehende Finale angesprochen, unterstreicht François Manti, dass man mit der Teilnahme am Euro Cup, dem Gewinn des Pokals und dem Erreichen des Meisterschaftsfinales bereits jetzt auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken kann. „Ich gebe keine Prognose ab. Düdelingen ist jedenfalls der Favorit. Aber natürlich werden wir kämpfen.“
Trotz der Niederlage können die Bartringerinnen ihrerseits mit dem Erreichen des Pokalfinals und dem Halbfinale in der Meisterschaft mehr als zufrieden sein. „Was mich freut, ist, dass wir im zweiten Spiel defensiv auf einem anderen Niveau agieren konnten. Es gab große Fortschritte. Jetzt gilt es, sich an Teams wie Hostert und Düdelingen heranzutasten, damit wir auch diesen Mannschaften konstant Paroli bieten können. Ziel ist es, uns zu etablieren und es zu schaffen, solche großen Spiele zu gewinnen. Man hat in der zweiten Partie gesehen, wie wenig gefehlt hat“, so Feyder. (B.G.)
Statistik
Sparta Bartringen – Grengewald Hostert 80:84 (37:33)
„T“-Bestnote: Samantha Logic (Grengewald Hostert)
Viertel: 27:16, 10:17, 20:26, 23:25
Bartringen: Jaksic 25, Burse 20, Mersch 15, Yoerger 12, Hagen 6, Torresani 2, Feyder 0
Hostert: Van Kleunen 35, Logic 33, Dowdell 6, L. Hetting 3, L. Schreiner 3, Hetto 2, T. Hetting 2, Wolff 0
Schiedsrichter: Colella/Monkunas/Decker
Zuschauer: 95 zahlende
Anthonys Ausfall wiegt zu schwer

Die Enttäuschung war im Lager der Résidence Walferdingen am Samstagabend erst einmal groß, denn dass der große Favorit T71 Düdelingen in dieser Halbfinalserie nicht unschlagbar war, war auch den Spielerinnen um Kapitänin Nadine Bourg bewusst. „Ich kann mich noch gut an das letzte Jahr erinnern, damals haben wir das zweite Finalspiel zu Hause gegen den T71 verloren, Nora Hermes wurde kurz vor dem Ende noch eingewechselt und es gab großen Applaus. Alle freuten sich auch über den Titel des Vizemeisters. Dieses Mal war die Enttäuschung jedoch größer“, meint Präsident Alain Weins.
Vor allem im ersten Spiel der „Best of three“-Serie am Mittwoch war der Underdog nah dran, dem Meister ein Bein zu stellen. Dann gab es zum Schluss der Partie jedoch eine Schrecksekunde, die die Mannschaft auch noch am Samstag beeinflusste. Denn Profi-Spielerin Kierra Anthony stürzte schwer, verletzte sich an Kopf und Becken und fiel für Spiel zwei dann auch aus. „Ihre Schmerzen im Becken waren einfach noch zu groß“, erklärt der Résidence-Präsident, der jedoch betont, dass die US-Amerikanerin für ein mögliches Entscheidungsspiel wieder einsatzbereit gewesen wäre. „In diesem Sinn tut es noch mehr weh, dass wir die erste Partie in Düdelingen doch noch verloren haben. In einem dritten Spiel wäre mit ihr vielleicht doch noch etwas möglich gewesen.“
Nicht unter Wert verkauft
Mit nur einer Profi-Spielerin, Amanda Cahill, die bekanntlich ihre fünfte Saison in Walferdingen bestritt, war gegen den T71, der mit seinen drei Profi-Spielerinnen rotierte, demnach nichts mehr möglich, und so mussten sich Bourg und Co. am Ende mit 62:83 geschlagen geben. Ab der 6. Minute übernahm das Team aus der „Forge du Sud“ durch eine stark aufspielende Michelle Dittgen die Führung (14:16), baute diese konstant bis auf ein Maximum von 27 Zählern aus. Der Sieg und damit auch der Finaleinzug waren zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr.
Dennoch schaut man im Alzette-Tal positiv auf die Saison zurück, denn nach dem Down Anfang 2023 hatte kaum noch jemand damit gerechnet, dass man dem Meister in einem Halbfinale derart Paroli bieten könne. Dabei blühten auf einmal junge Spielerinnen wie Neuzugang Julianne Missavage auf, die sich zu einer unverzichtbaren Scorerin in den Reihen der Résidence entwickelte. Kein Wunder, dass man in Walferdingen darauf hofft, in dieser Kontinuität weitermachen zu können. Ob man das Duo Cahill/Anthony jedoch halten kann, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Und auch die möglichen Uni-Abgänge, die es bei der Résidence in den letzten Jahren immer wieder gab, sind einmal mehr ein Thema.
Der T71 hat seinerseits nun eine Woche Zeit, sich auf das erste Finalspiel gegen den Gréngewald Hostert vorzubereiten. Das Final-Duell der beiden EuroCup-Teilnehmer, das erstmals als „Best of five“-Serie ausgetragen wird, wird heiß erwartet. Es ist das erste Mal, dass die beiden Mannschaften seit der Affäre ums Pokalhalbfinale aufeinandertreffen werden. (J.Z.)
Statistik
Résidence Walferdingen – T71 Düdelingen 62:83 (32:48)
„T“-Bestnote: Michelle Dittgen (T71 Düdelingen)
Viertel: 18:27, 14:21, 18:18, 12:17
Walferdingen: Cahill 27, Hermes 11, Missavage 9, Leid 8, Bourg 4, Colbach 3, Palma 0, Hämäläinen 0, Graglia 0
Düdelingen: Rice 25, Dittgen 17, Jones 13, Moore 11, Geniets 9, Etute 3, Mossong 3, Schroeder 2, Skrijelj 0, Strasser 0
Schiedsrichter: Kerschen/Ntasis/Medjugorac
Zuschauer: 100 zahlende
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können