Am Samstag waren die Tribünen für die Begegnungen der Vorschlussrunde bereits gut gefüllt. Im ersten Halbfinale hatte Tornado Luxemburg mehr Mühe als erwartet, um sich gegen die Hurricanes U20 durchzusetzen. Die Nachwuchstruppe, die sich aus Talenten der Teams Tornado, Huskies und Beaufort Knights zusammensetzt, leistete den Routiniers eine weitaus bessere Gegenwehr, als dies in der Vorrunde der Fall war. Am Ende zog der Favorit durch seinen 4:0-Sieg ins Endspiel ein.
Gleich im Anschluss kam es zum Duell zwischen dem Landesmeister und dem Vizemeister der vergangenen Saison. In den vorherigen Vergleichen hatten sowohl die Beaufort Knights als auch die Puckers jeweils eine Partie zu ihren Gunsten entscheiden. „Gegen die technisch starke Mannschaft haben wir physisch dagegengehalten. Wir haben hinten dicht gemacht und konnten das wichtige 1:0 erzielen“, erklärte der Beforter Torhüter Michel Welter, der seinen Kasten zu Beginn des zweiten Drittels mit zwei Glanzparaden sauber halten konnte. Mit einem 5:2-Sieg zogen die Knights ins Finale ein.
Vor den Augen des Premierministers
Im Überblick
1. Division:
Halbfinale
Tornado Luxemburg – Hurricanes U20 4:0
Beaufort Knights – Puckers Luxemburg 5:2
Spiel um Platz 3:
Puckers Luxemburg – Hurricanes U20 6:5
Finale:
Tornado Luxemburg – Beaufort Knights 8:2
1:0 Colm Cannon, 1:1 Sascha Backes (11.), 2:1 Colm Cannon (17.), 3:1 David Muller (23.), 4:1 Thierry Beran (38.), 5:1 Matias Mäenpää (44.), 6:1 Henri Öörni (45.), 7:1 Matias Mäenpää (51.), 7:2 Brad Holman (57.), Antoine Thomas (59.)
2. Division:
Halbfinale
Cool Puckers – Tornado Women 18:4
Beaufort Knights 2 – Silverbacks Luxemburg 0:3
Spiel um Platz 3:
Beaufort Knights 2 – Tornado Women 4:0
Finale:
Cool Puckers – Silverbacks Luxemburg 4:0
In der regulären Saison hatte sich der Hauptstadtverein Ende letzten Jahres mit 8:6 auf der Eishalle in Befort behaupten können. Vor anderthalb Wochen war Eishockey-Fan Xavier Bettel auf Kockelscheuer Zeuge der einzigen Saisonniederlage von Tornado Luxemburg gegen die Beaufort Knights (3:4). Am Sonntag eröffnete der Premierminister den Höhepunkt des „Weekend of Hockey“ vor prall gefüllten Tribünen mit den Worten „Have fun“.
Bereits nach drei Minuten erzielte Henri Öôrni aus dem Gewühl heraus die Führung für die Tornado-Spieler, die danach weiter das Tor der Beaufort Knights belagerten. In der elften Spielminute ließ jedoch Sascha Backes die zahlreich angereisten Anhänger des Titelverteidigers jubeln. Nachdem Brad Holman die Doppelchance zur Gästeführung verpasst hatte, schoss Tornado-Kapitän Colm Cannon sein Team zur Pause in Führung.
Im zweiten Drittel wurde weiter mit harten Bandagen gekämpft. Als die Knights auf den Ausgleich drängten, funkte Stürmer David Muller dazwischen. Tornado bekam das Spiel nach dem 3:1-Treffer immer besser in den Griff, scheiterte jedoch mehrfach am gut aufgelegten Michel Welter. Die Vorentscheidung sollte noch in den letzten fünf Minuten des zweiten Spielabschnitts fallen. Nachdem Brad Holman spektakulär zu Boden gebracht worden war, setzte der Gefoulte den anschließenden Penalty übers Tor und verpasste somit den Anschlusstreffer. Kurz darauf bestrafte Rechtsaußen Thierry Beran das gegnerische Missgeschick mit seinem vorentscheidenden Treffer zum 4:1.
Routinierter Erfolgstrainer
Im letzten Drittel waren die Beaufort Knights dann nicht mehr in der Lage, die drohende Niederlage abzuwenden. „Seit einiger Zeit konnten wir nicht mehr in unserer Halle trainieren, da die Schlittschuhsaison in Befort aufgrund von Energiesparmaßnahmen frühzeitig beendet worden war. Hinzu kam, dass einige Spieler gefehlt haben, sodass wir mit lediglich zwei Linien rotieren mussten, was mit der Zeit an die Substanz ging“, gab der enttäuschte Kapitän Claude Mossong gleich nach der Niederlage seines Teams zu verstehen.
Mit den Treffern Nummer vier und fünf führten Matias Mäenpää und Henri Öôrni die endgültige Entscheidung herbei. Der schönste Treffer sollte dem technisch versierten Brad Holman drei Minuten vor Ende der Partie gelingen. Mit einem deutlichen 8:2-Sieg holte sich Tornado den Titel in souveräner Manier zurück und konnte den Landesmeisterpokal aus den Händen von Marc Habscheid, dem ehemaligen Head Coach der kanadischen Nationalmannschaft, entgegennehmen.
Seit sechs Monaten ist bei Tornado mit Christer Eriksson ebenfalls eine Trainer-Ikone im Einsatz. „In Luxemburg besteht das Potential, Eishockey auf einem hohen Niveau zu spielen. Wie bei einem Puzzle geht es darum, die verschiedenen Teile zusammenzufügen. Die Arbeit der letzten Monate trägt bereits ihre Früchte. Im Finale ist es meiner Mannschaft gelungen, unser Spielsystem umzusetzen. Verbandspräsident Alain Schneider hatte mich letztes Jahr kontaktiert, um mit meiner Hilfe eine Struktur in Luxemburg aufzubauen und gleichzeitig den Generationenwechsel zu begleiten. Ich freue mich darauf, diese Herausforderung anzugehen. Mit einer sehr jungen Nationalmannschaft fahren wir in zwei Wochen zur Weltmeisterschaft nach Südafrika“, so der Schwede, der 30 Jahre lang erfolgreich als Chef-Trainer der Nationalmannschaft in Frankreich aktiv war und sie zu drei Medaillen geführt hat. Zudem betreute er die Franzosen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Auf Vereinsebene wurde der 59-jährige mehrmals mit Mulhouse Meister.

De Maart
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