Kari Peters ist gar nicht erst nach Slowenien gereist und schreibt: „Ich habe seit rund drei Wochen Probleme mit einer Wade. Vor zwei Wochen wurde das Langlauftraining dann schwieriger und die letzten zehn Tage kann ich nur noch alternativ trainieren.“ Die letzten Jahre sind eine nicht enden wollende Geschichte von Absagen durch Verletzungen oder Erkältungen zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Und das, nachdem er sich jeden Sommer wieder intensiv auf die nächste Wintersaison vorbereitet hatte. Vor etlichen Jahren war der Langläufer für seinen Sport dabei extra nach Oberstdorf gezogen, hatte dort und auch bei etlichen Rennabsagen mit dem Schneemangel der letzten Jahre zu kämpfen.
Obwohl er sich seinem Sport in Vollzeit widmete, bestritt er auf Langlaufskiern in den letzten Jahren so kaum Wettkämpfe. Seit Mitte März 2019, also dem in allen Sportarten und insbesondere für die Profisportler überaus schwierigen ersten Jahr der Pandemie, insgesamt gerade mal neun, vornehmlich beim exotischen Balkancup. Dennoch hoffte er im Winter 2022 auf eine Olympiateilnahme in Peking. Mit starken Resultaten auf Rollerski im Sommer ’21 hatte er die Norm für die FIS eigentlich erfüllt. Das COSL verlangte jedoch auch einen Leistungsnachweis auf Schnee und den verpatzte er am letztmöglichen Qualifikationstermin, dem 16. Januar 2022, im spanischen Candanchu mit bescheidenen 151,74 FIS-Punkten. Zum Olympiabeginn zwei Wochen später schrammte er bei seiner besten Leistung seit Jahren im griechischen Pigadia mit 100,07 Punkten nur um wenige Hundertstel an der Olympianorm vorbei.
Kein COSL-Elitesportler mehr
„Das ist ganz o.k. für mich“, meinte der Langläufer zur Entscheidung des COSL im Juni 2022, ihn aus dem Elitekader zu nehmen. Nach einem „sehr guten Gespräch“ hatte er dies bereits erwartet. Genau ein Jahr nach jenem „Schicksalsrennen“ in Candanchu gab er auf dem Diekircher Herrenberg dann auch seine Uniform ab. Nach 15 Jahren Zugehörigkeit zur Elitesportsektion der Armee, was ihn mit Abstand zum „Doyen“ dieser 25 Jahre alten Förderungseinrichtung des luxemburgischen Leistungssports macht.
Auch nachdem seine zweite Teilnahme bei Olympischen Spielen nicht geklappt hatte – bei seinen ersten enttäuschte er wegen einer Erkältung im Sprint als 79. und sagte die Langdistanz ab –, wollte er seine Karriere so nicht beenden. Schließlich durfte er durch seine Ergebnisse auf den Rollerski das erste Mal ohne einen vorherigen, anstrengenden Qualifikationswettkampf direkt am Hauptrennen über 15 Kilometer bei dieser WM starten.
Doch selbst nach diesem aktuellen Rückschlag redet der mittlerweile 37-Jährige nicht von seinem Rücktritt, sondern meint: „Die Saison dauert nicht mehr ewig, aber ich schaue, wie die Verletzung verläuft, und entscheide kurzfristig, ob ich diese Saison noch ein Rennen laufe.“ Und fügt hinzu: „Die Fitness ist gut, nur eben nicht die Wade. Da ich nicht mehr im COSL bin, habe ich jetzt keinen Zeitdruck, wann ich starte. Das erste Mal seit Jahren mache ich mir keinen Stress. Hauptsache, es heilt richtig.“
Ski Alpin: Persönliche Bestleistungen
Für die WM hatte sich Alpin-Fahrer Nikolaj Lindfors knapp nicht qualifiziert: In seiner stärksten Disziplin, dem Super G, verbesserte sich der Allrounder am Sonntag mit 73,37 Punkten aber deutlich unter jene Norm. „Es war ziemlich neblig und mein Gefühl ganz o.k., ich habe keine Fehler gemacht. Aber ich dachte nicht, dass ich nur anderthalb Sekunden Rückstand hätte und meine Bestleistung erreiche“, freute er sich. Am Montag wollte er eine weitere Verbesserung erzwingen, war im steilen Mittelteil aber zu direkt und es reichte „nur“ noch zu 88 Punkten. Doch auch so hat er sich diese Saison von über 100 Punkten und einem Platz um die 1.000 um gut 25 Punkte knapp an die 500 Weltbesten herangearbeitet. Während die WM-Teilnehmer Joachim Keghian und Joyce Ten Raa fast an ihre Bestleistungen heranreichten, konnte sich Matthieu Osch in seiner Lieblingsdisziplin Slalom freuen. Im österreichischen Telfs unterbot er als Vierter mit 42,01 Punkten seine knapp zwei Jahre alte Bestleistung und es war sogar mehr drin, wie der Sportsoldat erklärt: „Ich konnte mit der Startnummer 2 die guten Pistenverhältnisse nutzen, habe alles gegeben und war nach dem ersten Durchgang Führender. Im zweiten Lauf war ich etwas zu verhalten und fiel auf 4 zurück. Das lag wohl auch an der bisherigen Saison mit vielen Ausfällen, die ich im Hinterkopf hatte, und ich wollte ein Resultat runterbringen.“ Doch auch so wird er sich um knapp 100 Plätze nah an die 650 verbessern. (ChB.)
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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