Schon vor Beginn stand fest, dass das Rennen über die vier Hallenrunden nicht zu den spannendsten dieser Meisterschaft gehören würde, und so setzte sich Charel Grethen im Alleingang mit einem Start-Ziel-Sieg souverän durch. Auf den zweiten Platz, mit über sechs Sekunden Rückstand, kam der 17-jährige Victor Henz, dessen Bruder Vivien in den USA weilt und daher in der Coque nicht für etwas mehr Spannung sorgen konnte. „Der Plan war, eine Zeit von 1:50 zu laufen, und das ging perfekt auf. Es ging nicht darum, einen Rekord zu brechen, sondern hier in Luxemburg wieder präsent zu sein, den Titel zu holen und das Rennen wie geplant zu absolvieren“, resümierte der Olympia-Finalist von Rio seinen Sieg in einer starken Zeit von 1:49,93.
Jedoch wollte Grethen vor dem strammen Programm der kommenden Wochen nicht an seine Leistungsgrenze gehen oder gar den Indoor-Rekord von David Fiegen (1:47,44) angreifen. Schon am heutigen Montag wird der 30-Jährige nach Madrid fliegen, wo am Mittwoch der zweite Saisonauftritt in seiner Paradedisziplin über 1.500 Meter ansteht. Daher diente die Meisterschaft über die kürzere Strecke auch als Test, um an der Schnelligkeit zu arbeiten. Während sich Grethen über 3.000 Meter direkt über die Zeit für die Hallen-EM in Istanbul qualifiziert hatte, fehlten am vergangenen Mittwoch in Liévin (F) gerade mal fünf Hundertstel zur direkten Qualifikation über 1.500 Meter, jedoch gilt die Qualifikation über das Ranking als so gut wie sicher.
Auch wenn der norwegische Superstar Jakob Ingebrigtsen am Mittwoch nicht am Start sein wird, ist Grethen motiviert, sich in einem Weltklassefeld noch mal zu steigern: „Ich war in Liévin sehr nah an meinem Rekord und ich hoffe in Madrid noch einmal etwas schneller zu laufen, besonders da das Niveau in der Dichte noch höher sein wird.“
Doppelstart bei der EM
Der eigentliche Höhepunkt folgt jedoch eine Woche später bei der Hallen-Europameisterschaft in Istanbul, wo der CSL-Athlet erstmals den Doppelstart über 1.500 und 3.000 Meter wagen wird. „Dieses Mal erlaubt es der Zeitplan, dass ich beide Disziplinen kombinieren kann. Die 1.500 Meter sind abgeschlossen, bevor die 3.000 Meter beginnen, sonst hätte es nicht geklappt, da die 1.500 Meter meine Hauptdisziplin sind und ich diese nicht in Gefahr bringen möchte“, so Grethen, den im besten Fall vier Rennen in vier Tagen erwarten werden.
Am ersten Wettkampftag am nächsten Donnerstag (2. März) findet der Vorlauf über 1.500 Meter statt, tags darauf das Finale, und am Samstag der Vorlauf über 3.000 Meter, gefolgt vom Finale am Sonntag. Trotz des möglichen Monsterprogramms zeigt sich der Sportler des Jahres von 2021 gewohnt locker: „Es wäre natürlich hart, freitags um 10 Uhr bei den 3.000 Metern zu starten, wenn ich am Vorabend das Finale über 1.500 Meter erreichen würde, aber wenn ich dann noch über 3.000 Meter ein gutes Ergebnis erziele, wäre es die Kirsche auf dem Kuchen.“
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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