Mit Technikwechsel zum Landesrekord
Mit einem zufriedenen Grinsen stand Stéphanie Krumlovsky am Sonntag auf dem Podium. Im Kugelstoßen hatte sie sich nicht nur zur Landesmeisterin gekürt, sondern auch einen neuen nationalen Rekord aufgestellt. Ihre eigene Bestmarke von 14,94 Metern, die sie im Februar 2022 aufgestellt hatte, schraubte sie um sieben Zentimeter auf jetzt 15,01 Meter nach oben. Der Landesrekord im eigenen Wohnzimmer – Krumlovsky trainiert in der Coque – kommt für die Athletin aber selbst etwas überraschend. Denn ihre Saison verlief bisher eher „holprig“. Dies nach Verletzungen und einem Technikwechsel zu Beginn des Winters. „Es ist die erste Saison, in der ich in der Rotation werfe, davor habe ich immer in der Translation geworfen. Der Landesrekord kam deswegen etwas unerwartet“, erzählt sie: „Zudem hatte ich einen Bandscheibenvorfall und eine Wadenverletzung. Umso glücklicher bin ich mit meiner Leistung.“
Zitterpartie mit Blick aufs Smartphone

Nicht ganz zufrieden zeigte sich Victoria Rausch nach ihrem Sieg über 60 Meter Hürden. „Ich bin etwas enttäuscht von mir selbst, weil ich einfach mehr erwartet hatte. Vergangene Saison wäre ich mit einer solchen Zeit noch mehr als zufrieden gewesen“, so die Celtic-Athletin, die sich mit 8,23 Sekunden im Ranking für die Qualifikation zur Hallen-EM nicht verbessern konnte. Damit begann bis Mitternacht die Zitterpartie für die 28-jährige Sportsoldatin, die auf ihrem Smartphone sämtliche Seiten zu anderen nationalen Meisterschaften geöffnet hatte. „Ich kenne nun alle europäischen Sprachen und alle Ergebnisseiten“, flachste die Hürdensprinterin über die Warterei auf die Resultate der internationalen Konkurrenz. Vor der nationalen Meisterschaft stand die Halbfinalistin der letztjährigen Freiluft-EM nämlich auf dem vorletzten Qualifikationsplatz und durfte somit nur noch von maximal einer Konkurrentin überflügelt werden, damit der Traum von Istanbul real wird.
Dreifache Landesmeisterin

Vera Hoffmann durfte am Sonntag bei den Landesmeisterschaften insgesamt dreimal jubeln – so oft wie keine andere Teilnehmerin oder Teilnehmer. Die Celtic-Läuferin sicherte sich über 800 Meter (2:06,38 Minuten), 1.500 Meter (4:49,66 Minuten) und 3.000 Meter (10:17,98 Minuten) die Goldmedaille. „Es war mein Ziel, diese drei Rennen zu gewinnen, deswegen bin ich auch mit meinem Tag zufrieden“, freute sich die 26-Jährige. „Über 800 war ich nah an meiner Bestzeit in der Halle dran – die liegt bei 2:06,00. Meine heutige Zeit ist ganz o.k., dafür dass ich alleine vorne gelaufen bin.“ Für Hoffmann heißt es in den kommenden Tagen nun auf einen Startplatz für das 1.500-Meter-Rennen bei der Europameisterschaft in Istanbul (2.-5. März) hoffen. Sie kann diesen über das Ranking ergattern, in dem sie auf dem 28. Platz liegt, wobei sich aber nur die besten 27 für Istanbul qualifizieren. „Vom Ranking her dürfte keine Überraschung mehr kommen – die Frage ist nur, ob die Läuferinnen, die nicht teilnehmen, sich rechtzeitig abmelden, sodass ich nachrutschen kann“, sagt sie: „Normalerweise erfahre ich dann am Mittwoch, ob ich dabei bin oder nicht.“
Der Weg zum perfekten Leistungshöhepunkt

Mit einem souveränen Doppelerfolg über 60 und 200 Meter bei den Landesmeisterschaften präsentiert sich Patrizia Van der Weken weiterhin in guter Form. „Es waren wieder zwei stabile Rennen über 60 Meter. Mein Rekord ist zwar noch ein Stück weit entfernt, trotzdem war es technisch sehr korrekt, aber es hat nach der intensiven Trainingswoche etwas an Spritzigkeit gefehlt“, zeigte sich die CAPA-Sprinterin mit ihren Zeiten von 7’34 im Vorlauf und 7’31 im Finale über 60 Meter zufrieden. Sie ist daher zuversichtlich, bei der EM in knapp anderthalb Wochen wieder ein Ausrufezeichen setzen zu können: „Ich bin ein Wettkampfmensch und dementsprechend motiviert bin ich für große Wettkämpfe. Der Plan ist, dass ich meinen Leistungshöhepunkt bei der EM erreichen werde, und ich vertraue Arnaud (Starck; Trainer von Van der Weken), dass es auch klappt.“ Wie schon bei den beiden Europameisterschaften im vergangenen Jahr möchte die 23-Jährige auch in Istanbul eine Runde weiterkommen.
Die Landesmeister
Männer:
60 m: Lionel Evora Delgado (CSL) 7,03 Sekunden
200 m: Lionel Evora Delgado (CSL) 22,52 Sekunden
400 m: Olivier Juncker (Fola) 48,88 Sekunden
800 m: Charel Grethen (CSL) 1:49,93 Minuten
1.500 m: Bob Bertemes (Celtic) 4:03,86 Minuten
3.000 m: Bob Bertemes (Celtic) 8:56,53 Minuten
60 m Hürden: François Grailet (CSL) 8,02 Sekunden
Weitsprung: Nils Liefgen (CAPA) 6,97 Meter
Dreisprung: Glenn Lassine (CSL) 13,91 Meter
Hochsprung: Jon Bourscheid (CAD) 1,88 Meter
Stabhochsprung: Joe Seil (CAPA) 4,40 Meter
Kugelstoßen: Bob Bertemes (CAB) 21,93 Meter
Frauen:
60 m: Patrizia Van der Weken (CAPA) 7,31 Sekunden
200 m: Patrizia Van der Weken (CAPA) 24,37 Sekunden
400 m: Charline Lefèvre (CSL) 58,667 Sekunden
800 m: Vera Hoffmann (Celtic) 2:06,38 Minuten
1.500 m: Vera Hoffmann (Celtic) 4:49,66 Minuten
3.000 m: Vera Hoffmann (Celtic) 10:17,98 Minuten
60 m Hürden: Victoria Rausch (Celtic) 8,23 Sekunden
Weitsprung: Laurence Jones (Celtic) 5,68 Meter
Dreisprung: Nina Auxenfants (CSL) 10,74 Meter
Hochsprung: Julie Liliane Craenen (CSL) 1,64 Meter
Stabhochsprung: Sofia Vavakou (CSL) 2,90 Meter
Kugelstoßen: Stéphanie Krumlovsky (CAB) 15,01 Meter
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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