Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Ski AlpinTerminator grüßt Dominator: Kilde feiert „vielleicht größten Sieg“

Ski Alpin / Terminator grüßt Dominator: Kilde feiert „vielleicht größten Sieg“
Mit gebrochener Mittelhand raste Aleksander Aamodt Kilde in Kitzbühel zum Sieg Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde fährt bei der zweiten Abfahrt in Kitzbühel erneut in einer eigenen Liga. Trotz aller Widrigkeiten.

Den „Terminator“ hielt es nicht mehr auf seinem Sitz. Arnold Schwarzenegger, auch schon 75 Jahre alt, erhob sich langsam, aber zielstrebig und begab sich sodann von der Ehrentribüne hinab in den Athletenbereich der Streif in Kitzbühel, um dort einem anderen schier unverwüstlichen Mann zu huldigen: Aleksander Aamodt Kilde, dem Dominator der alpinen Königsdisziplin Abfahrt.

Schwarzenegger, die „Steirische Eiche“, erkennt eine großartige Leistung, wenn er sie sieht. Und was Kilde am Samstag bei Schneetreiben und schlechter Sicht auf der ohnehin so gefährlichen Piste zeigte, war in der Tat außergewöhnlich, auch für ihn. „Gewaltig. Das war einer meiner größten Siege, vielleicht sogar mein größter“, sagte er beinahe benommen und ergänzte: „Ich bin stolz auf mich. Es waren schwierige Tage. Ich hatte ein bisschen Chaos in meinem Kopf.“

„Eine Nahtoderfahrung“

Was den Sieg, der angesichts von 0,67 Sekunden Vorsprung auf Johan Clarey aus Frankreich einem Triumph gleichkam, so bemerkenswert machte: Am Donnerstag im Training hatte sich Kilde einen Bruch in der rechten Hand zugezogen; am Freitag, in der ersten Abfahrt, vermied er bei Tempo 130 so artistisch wie spektakulär einen kapitalen Sturz an der Einfahrt in den Zielhang. „Eine Nahtoderfahrung“ sei das gewesen, sagte der 30-Jährige.

Nachwirkungen? Keine! Zumindest keine erkennbaren. Am Samstag fuhr Kilde schon wieder unerschrocken, mit vollem Risiko und wie an der Schnur gezogen die Streif hinab. Sehr zur Freude der Familie, im Ziel warteten Schwester Savannah sowie die Eltern Kristin und Einar. Es fehlte nur die Freundin: Die „Siegesfeier“ mit Mikaela Shiffrin, zweieinhalb Autostunden entfernt beim Weltcup in Cortina d’Ampezzo beschäftigt, musste via Instagram stattfinden.

Für Kilde war es vor 45.000 Zuschauern der fünfte Saisonsieg im achten Abfahrtsrennen (die anderen drei gewann Vincent Kriechmayr/Österreich), damit zog er mit Rekordhalter Stephan Eberharter aus Österreich gleich. Und ein paar Rennen kommen ja noch – auch die WM in Courchevel und Meribel in Frankreich (5. bis 19. Februar).

Nur der Terminator wird dem Dominator dort nicht seine Aufwartung machen und gratulieren können. Dafür dann aber Shiffrin. (SID)

Feuz beendet Karriere

Mit reichlich Emotionen hat der Schweizer Skirennfahrer Beat Feuz in Kitzbühel seine Karriere beendet. Der Olympiasieger wurde von den Fans im Zielraum der legendären Streif am Samstag mit Sprechchören gefeiert. „Es war wunderbar“, sagte Feuz dem ORF. Nach Platz 28 am Vortag reichte es diesmal immerhin zu Rang 16. Von einem möglichen vierten Sieg auf der Streif war Feuz weit entfernt. Es sei ihm aber auch wichtiger gewesen, gesund unten anzukommen, erklärte der 35-Jährige hinterher. Feuz fuhr in seiner Karriere 16 Weltcup-Siege und 59 Podestplätze ein. Er gewann Abfahrts-Gold bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking und bei der Ski-WM 2017 in St. Moritz. Dazu kommen je zwei weitere Olympia- und WM-Medaillen. Dass er seine Laufbahn nach den Kitzbühel-Rennen beenden würde, hatte er zuvor angekündigt.