Das Luxemburger Nationalteam besteht ausschließlich aus Spielern im Alter zwischen siebzehn und zwanzig Jahren. Umso mehr freute sich Nationaltrainer Alen Roj im Vorfeld, als sich die vierfache Landesmeisterin und langjährige Nationalspielerin Myriam Havé bereit erklärte, an der Vorbereitungsphase teilzunehmen, um dann das Frauenduo Kim Schmidt und Zoé Sinico in Glasgow zu verstärken. Bei den Männern wurden Kevin Hargiono, Leo Hölzmer, Yannick Feltes und Jérôme Pauquet selektioniert. Am Ende gab es die erwarteten Niederlagen, wobei Kim Schmidt im Fraueneinzel jedoch einen Achtungserfolg gegen die international erfahrene Katerina Tomalova (Tschechische Republik) erzielen konnte. In einem sehr spannenden und guten Spiel bestätigte sie ihre Leistung von vor zwei Wochen in Botswana, wo sie bis ins Finale vorgestoßen war. Nachdem sie den ersten Satz verloren hatte, steigerte sie sich im zweiten und dritten zunehmend, wehrte drei Matchbälle ab und bezwang die 14. der europäischen Turnierrangliste (122. der Weltrangliste) nach einer Stunde Spielzeit (12:21, 24:22 und 21:19).
Ein weiterer Spielgewinn sollte dem Luxemburger Team nicht gelingen, dennoch enttäuschten auch die restlichen Nationalspieler nicht. Myriam Havé, die mit Zoé Sinico die beiden Frauendoppel bestritt, versuchte, ihre jeweiligen Gegnerinnen mit Schmetterbällen unter Druck zu setzen, was ihr vor allem im ersten Satz des Auftaktspiels gegen Julie Macpherson/Eleanor O’Donnell aus Schottland gut gelang. Das Herrendoppel Yannick Feltes/Jérôme Pauquet verlor das erste Spiel gegen die Gimmey-Brüder aus Schottland deutlich, nahm dann aber am Freitag die aufkommende Euphorie nach dem Punktgewinn im Fraueneinzel mit in den ersten Satz gegen das tschechische Duo. Die jungen Luxemburger zeigten sich zu Beginn des Spiels auf Augenhöhe, mussten aber letztendlich die Überlegenheit der Osteuropäer anerkennen.
Im gemischten Doppel versuchte es der Trainer zunächst mit Sinico und dann mit Havé als Partnerin von Feltes, doch beide Spiele gingen recht deutlich verloren. Auch Pauquet stand in seinen Einzeleinsätzen trotz großer Willenskraft auf verlorenem Posten.
Am Sonntag standen die Gruppensieger fest. England, die Niederlande, die Ukraine, Bulgarien und Luxemburgs Gruppengegner Schottland spielen Mitte Februar mit Frankreich, Deutschland und dem Titelverteidiger Dänemark um den Europameistertitel.
Alen Roj war sich im Vorfeld der Schwere der Aufgabe gegen die traditionell spielstarken Schotten und Tschechen bewusst, sein Fazit fiel trotz der Niederlagen recht positiv aus. „Kim hat wieder einmal gezeigt, dass sie mittlerweile fast jeder Gegnerin in Europa gefährlich werden kann. Dank des intensiven Trainings unserer jungen Kaderspieler und der guten Stimmung im Team werden in Zukunft bei einer etwas günstigeren Auslosung positive Resultate in den Mannschaftswettbewerben möglich sein.“ (jn)
Im Überblick
Schottland – Luxemburg 5:0
Ciara Torrance/Alexander Dunn – Zoé Sinico/Yannick Feltes 21:10, 21:12
Callum Smith – Jérôme Pauquet 21:12, 21:9
Rachel Sugden – Kim Schmidt 21:13, 21:11
Christopher Grimley/Matthew Grimley – Yannick Feltes/Jérôme Pauquet 21:6, 21:7
Julie Macpherson/Eleanor O’Donnell – Myriam Havé/Kim Schmidt 21:17, 21:7
Luxemburg – Tschechien 1:4
Myriam Havé/Yannick Feltes – Katerina Zuzakova/Ondrej Kral 11:21, 15:21
Jérôme Pauquet – Jan Louda 2:21, 10:21
Kim Schmidt – Katerina Tomalova 11:21, 24:22, 21:19
Yannick Feltes/Jérôme Pauquet – Ondrej Kral/Adam Mendrek 16:21, 9:21
Myriam Havé/Zoé Sinico – Katerina Mikelova/Tereza Svabikova 9:21, 5:21
De Maart
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