Viel wurde über dieses Spiel diskutiert, sowohl im Vorfeld als auch noch danach. Wie war es möglich, dass zwei Luxemburger Vereine aufeinandertreffen konnten, vor allem schon in der ersten Runde? Bisher hatte man sich in der CEV, dem europäischen Verband, die Frage wohl noch nie gestellt, da dies noch nicht vorgekommen war. Interessanter ist es für die Teams, einen internationalen Gegner zu haben, an dem sie sich messen können, um festzustellen, wo man zurzeit steht.
Auch soll damit eine Reise zum Gegner verbunden sein, als Dank an die Spieler, die den Verein im Vorjahr im nationalen Geschäft gut vertreten hatten. Für eine luxemburgische Mannschaft ist das in diesem Jahr nicht der Fall. Sowohl die Strassener als auch die Bartringer hatten sich im Vorfeld auf die Europakampagne gefreut. Gleich nach der Ziehung gab es auch Stimmen in beiden Lagern, man sollte einfach zurückziehen. Dies war allerdings kaum eine Option, denn neben einer Geldstrafe zieht dies auch eine Sperre von drei Jahren durch die CEV mit sich.
Nach der Auslosung begannen die Rechnungen: Müssen die Teams die Lizenzgebühren, die bei internationalem Auftreten pro Spieler an die CEV zu entrichten sind, überhaupt bezahlen, denn die Reise geht immerhin nur ins Nachbardorf, also nicht ins Ausland. Doch der Challenge Cup ist eine internationale Angelegenheit, von der CEV organisiert, weswegen die Teams doch zahlen müssen. Die Lizenz pro Kopf kostet 960 Euro, ein Betrag, den man bei Amateurvereinen nicht gerade problemlos in der Portokasse findet. Ein Nichteuropäer wie beispielsweise Maksim Bacovic kostet weitere 1.000 CHF. Damit läppert sich für Bartringen, bei 15 gemeldeten Spielern, eine Summe von 17.550 Euro zusammen. Strassen, mit nur 14 Spielern, davon acht Legionäre, kommt noch verhältnismäßig gut davon (etwa 15.000 Euro).
Favorit aus Strassen strauchelt
Trotz der finanziellen Probleme wird der Blick am Mittwochabend auch dem Sportlichen gewidmet. Bartringen müsste wieder auf den etatmäßigen Zuspieler Konstantin Mitev, der krankheitsbedingt auf das Hinspiel verzichten musste, zurückgreifen können. Allerdings darf man sich, trotz der Verstärkung, Sorgen um Bartringen machen. Den Super Cup konnte man zwar gegen Strassen gewinnen, doch die Leistungen in der Meisterschaft ließen zu wünschen übrig. Der Satzverlust in Belair konnte als Ausrutscher durchgehen, die zwei Sätze zu Hause gegen Fentingen, mit dessen begrenztem Kader, sollten jedoch zu denken geben. Am Wochenende in Lorentzweiler bekam man dann über zwei Sätze kaum noch einen Fuß auf den Boden.
Doch auch der Favorit strauchelt gewaltig. Das Spiel gegen Echternach lief noch nach Plan, in Diekirch ging es schon sehr eng zu und beim Tabellenletzten Esch ließ man gar einen Satz liegen. Da dürfen auch die Ausfälle, bei dem vorhandenen Kader, nicht allein als Grund gelten. Sollte Bartringen heute mit 3:0 oder 3:1 gewinnen, wird gleich anschließend ein Tiebreak, der sogenannte „Golden Set“, gespielt, um den Gewinner der ersten Runde zu ermitteln. Jedes andere Ergebnis macht Strassen zum Sieger.
De Maart
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