Tageblatt: Wie sind Sie zum Tischtennis gekommen und was waren Ihre größten Erfolge?
Zoltan Fejer-Konnerth: Ich war damals fünf Jahre alt, als mein älterer Bruder, der bereits Tischtennis spielte, mich vom Kindergarten abgeholt hat, um mich mit in die Sporthalle zu nehmen, wo ich dann meinen ersten Schläger in die Hand genommen habe. Was meine Erfolge anbelangt, ist mir der EM-Titel 2002 im Doppel, zusammen mit Timo Boll, sehr wichtig. Mit der Nationalmannschaft wurden wir zwei Jahre später Vize-Weltmeister in Doha. Wir haben damals 0:3 gegen China verloren, konnten aber gut dagegenhalten. Beim Stand von 1:1 gegen Wang Liqin verpasste ich die Führung im dritten Satz nur knapp und musste mich letztlich mit 1:3 geschlagen geben. Wichtig ist mir ebenfalls mein Einzel-Titel im Jahr 2000. Ich stand zwar öfters im Finale, habe dann jedoch, bis auf diese Ausnahme, immer gegen Timo Boll, mit dem ich immer noch Kontakt habe, verloren.
Wie kam der Kontakt mit Düdelingen damals eigentlich zustande und was hat Sie dazu bewogen, jetzt nach Hostert/Folschette zu wechseln?
Der Kontakt kam über Gilles Michely zustande, den ich schon von früher kannte, als er mit mir in Grenzau gespielt hat. Der Grund, nach Hostert/Folschette zu wechseln, ist eng mit dem Tod des langjährigen Düdelinger Präsidenten Guido Tomassini verbunden. Dadurch ist der Verein in Schwierigkeiten geraten, hauptsächlich finanzieller Natur. Mit Erny Decker vom DT Hostert/Folschette hatte ich schon vor Jahren Kontakt, ohne dass es damals zu einem Wechsel kam.
Wird Ihr neuer Verein, der im vergangenen Jahr erstmals Meister geworden ist, ähnlich dominant sein wie Ihr ehemaliger Verein?
Wir gehen sicherlich als Favorit in die kommende Saison. Es ist schwierig zu sagen, was die Jahre danach passieren wird. Wenn die Mannschaft in dieser Konstellation zusammenbleibt, ist es aber möglich, längerfristig um den Titel mitzuspielen.
Wie gut kennen Sie Ihre neuen Mitspieler?
Mats (Sandell) kenne ich nur von unseren Begegnungen der letzten Saison. Gegen Gleb (Shamruk) habe ich schon in meiner Zeit in der Nationalmannschaft gespielt. Wir haben oft gegen die Weißrussen, mit Wladimir Samsonow, gespielt. In den letzten Jahren habe ich die positive Entwicklung von Maël (Van Dessel) verfolgt. In den beiden letzten Spielzeiten hat er riesige Sprünge nach vorn gemacht und ist auf einem guten Weg. Ich für meinen Teil werde weiter in Grenzau, wo ich wohne, trainieren. Vor den Spielen werden wir uns sicherlich auch mal zwei Tage zuvor treffen und zusammen trainieren.
Von den drei transferierten Spielern dürfen maximal zwei auf dem Spielbogen stehen. Wie wird diese Situation vereinsintern geregelt?
Wir werden schauen, dass alle zum Einsatz kommen. Wir sind gut aufgestellt, auch für den Fall, dass sich mal jemand verletzt. Zudem haben wir die Möglichkeit, die Aufstellung taktisch zu variieren.
Welcher Verein kann Hostert/Folschette in dieser Saison gefährlich werden?
Sicherlich wieder der DT Linger. Die Mannschaft hat sich mit Jim Cloos verstärkt. Immer wieder gefährlich ist auch der DT Howald. Für mich ist es schwierig, die Leistungsstärke ihres Neuzugangs aus Tschechien, den ich nicht kenne, einzuschätzen. Nicht vergessen sollte man den DT Roodt. Für Düdelingen hingegen wird es schwierig werden, um den Titel mitzuspielen.
Wie hat sich die nationale Meisterschaft aus Ihrer Sicht entwickelt?
Das Niveau ist auf jeden Fall besser geworden. Es sind immer mehr neue ausländische Spieler hinzugekommen, wie das auch in diesem Jahr wieder der Fall ist.
Sie führen die luxemburgische Rangliste seit Jahren praktisch ununterbrochen an. Was ist das Geheimnis Ihrer Konstanz?
Die Schnelligkeit nimmt mit dem Alter natürlich ab. Mit 44 Jahren profitiere ich davon, dass ich früher ein ganz guter Spieler war. Meine höchste Platzierung in der Weltrangliste war Position 36. Von daher habe ich ein sehr hohes Grundniveau. Meine große Erfahrung spielt sicherlich auch eine Rolle.
Haben Sie sich ein Limit gesetzt, wie lange Sie noch spielen wollen und was haben Sie eigentlich nach Ihrer aktiven Zeit vor?
Ich habe mir kein Alterslimit gesetzt. Solange ich Spaß daran habe und körperlich fit bin, will ich weiterspielen. Wenn der Moment kommt, wo ich nur noch „auf die Hose bekomme“ und anfange, die meisten Spiele zu verlieren, ist es Zeit, aufzuhören. Ich denke, dass ich noch locker drei bis vier Jahre spielen kann. Was die Zeit danach anbelangt, befinde ich mich gerade in einer Umbruchphase. Es steht noch nicht genau fest, was ich machen werde.
De Maart
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