Elefantenhochzeit in der Tabakbranche

Elefantenhochzeit in der Tabakbranche
(Reuters/© Lucas Jackson / Reuters)

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British American Tobacco bietet Milliarden für den Camel-Hersteller Reynolds

Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) will sich den Camel-Hersteller Reynolds American komplett einverleiben. BAT hält bereits 42,2 Prozent an Reynolds und bietet für die übrigen Anteile 47 Milliarden Dollar (43 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Zusammenschluss würde laut BAT den nach Umsatz und Gewinn größten börsennotierten Tabakkonzern der Welt entstehen lassen. Zu BAT gehören unter anderem die Marken Lucky Strike, Dunhill und Kent. Reynolds produziert neben Camel- auch Newport-Zigaretten.

Durch die Komplettübernahme würde BAT nach eigenen Angaben „eine Spitzenposition auf dem US-Tabakmarkt“ bekommen. Auch die Präsenz in Schwellenländern in Südamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Asien würde sich verbessern. Die meisten internationalen Tabakkonzerne richten ihre Tätigkeit zunehmend auf diese Länder aus, um die nachlassende Nachfrage in Westeuropa auszugleichen. BAT erhofft sich außerdem bessere Geschäfte mit E-Zigaretten, deren Verkaufszahlen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen sind. Reynolds hatte im vergangenen Jahr den Konkurrenten Lorillard übernommen, der auch E-Zigaretten produziert.

Die von BAT gebotenen 56,60 Dollar pro Aktie entsprechen einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Reynolds-Schlusskurs am Donnerstag. Die Gesamtsumme von 47 Milliarden Dollar soll sich den Angaben zufolge zusammensetzen aus 27 Milliarden Dollar in BAT-Aktien und 20 Milliarden Dollar in bar. Formale Gespräche zwischen beiden Firmen über die mögliche Fusion gab es bisher nicht. Die US-Gesetze verpflichteten BAT, die Offerte zur Komplettübernahme sofort öffentlich zu machen, nachdem sie dem Reynolds-Management übermittelt worden war.