Citigroup prüft Verlagerung nach Frankfurt

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Die US-Investmentbank Citigroup könnte nach dem Brexit Arbeitsplätze von London nach Frankfurt verlagern.

„Deutschland zählt zu unseren Favoriten“, sagte Citigroup-Europachef James Cowles der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe) laut einem Vorabbericht. Die Citigroup führe Gespräche mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin und Behörden in anderen Ländern über mögliche Verlagerungen. Eine Entscheidung solle bis Mitte des Jahres fallen. Die Citigroup werde im Zuge des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU voraussichtlich „mehrere hundert“ Arbeitsplätze aus London abziehen, sagte Cowles.

Cowles bezeichnete die „Professionalität“ der Bafin und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte in Deutschland als wesentliche Vorteile Frankfurts. In Frankfurt beschäftigt die Großbank derzeit 370 Mitarbeiter.
Bisher wickelt die Citigroup, wie andere internationale Banken, von London aus einen großen Teil ihres europäischen Großkundengeschäfts ab. Aber die Briten wollen mit dem Brexit in zwei Jahren auch den EU-Binnenmarkt verlassen. Seine Bank gehe deshalb davon aus, in Zukunft von London aus keinen freien Zugang mehr nach Kontinentaleuropa zu haben, sagte Cowles. Auf Übergangsfristen setzt er nicht: „Das ist der ‚worst case‘, und ich bin der Meinung, dass wir uns auf diesen einstellen müssen.“

Zahlreiche ausländische Banken erwägen wegen des Brexit laut Finanzkreisen einen Umzug nach Frankfurt, darunter auch Goldman Sachs. Aber auch Berlin kann sich Hoffnungen machen: Die britische Großbank Lloyds prüft ihre Repräsentanz in Berlin zu einer Tochtergesellschaft des Konzerns aufzuwerten und eine entsprechende Lizenz zu beantragen, wie Insider vor kurzem berichteten.