Mittwoch22. Oktober 2025

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Immer noch kein Gewinn in Sicht

Immer noch kein Gewinn in Sicht
(AP)

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Bei ArcelorMittal Rodange und Schifflingen bleibt die Lage schwierig. Nach einem Verlust im Vorjahr stand nach den ersten sechs Monaten 2011 erneut ein Verlust in den Büchern.

Obwohl die Geschäfte wieder deutlich besser laufen als noch vor einem Jahr, hat die Gesellschaft in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein Minus von 15,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz hingegen hat deutlich zugelegt. Insgesamt haben die Werke in Rodange und Schifflange Stahlprodukte im Wert von 247,5 Millionen Euro verkauft. Im Vorjahreszeitraum summierten sich die Verkäufe auf nur 190,5 Millionen Euro. Im Gesamtjahr 2010 waren es 391,6 Millionen Euro. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Halbjahresbericht von ArcelorMittal Rodange & Schifflange hervor.

Als Erklärung schreibt die Gesellschaft, dass die Nachfrage nach Baustahl im zweiten Quartal erneut gesunken sei, verglichen mit dem Vorquartal. Dennoch seien die Verkaufspreise für die hergestellten Produkte wieder leicht gestiegen – es habe jedoch nicht gereicht, um die höheren Kosten für den Rohstoff Altmetall auszugleichen.

Europaweit unter Druck

Die Werke, an denen vorwiegend Baustahl produziert wird, stehen europaweit unter Druck. Diese Massenware wird an anderen Standorten preisgünstiger produziert.

Langsam aber sicher scheint sich die Lage in den beiden Werken dennoch zu verbessern: Im ersten Quartal 2011 belief sich der Verlust auf 9,9 Millionen, im zweiten Quartal auf 5,4 Millionen. Für das dritte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem negativen Ebitda von 2,6 Millionen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2010 stand noch ein Verlust von 37,5 Millionen in den Büchern – 2009 war es ein Minus von 39,3 Millionen.

Strategischer Entwicklungsplan

Hintergrund dieser Verbesserung sei der strategische Entwicklungsplan, dessen Umsetzung Anfang des Jahres begann, so der Halbjahresbericht. Eine ganze Reihe von Maßnahmen wurden ergriffen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, und um die Zukunft der Standorte zu sichern, sollten 262 Arbeitsplätze abgebaut werden, wurde Mitte Mai angekündigt. Ein Teil der Arbeiter soll an anderen Produktionsstandorten von ArcelorMittal zum Einsatz kommen, rund die Hälfte soll in die werkseigene CDR („Cellule de reclassement“) wechseln. Zudem hatte ArcelorMittal im Juni versprochen, zusätzlich zu bereits geplanten Investitionen von acht Millionen Euro noch einmal 7,75 Millionen nachzuschießen. So sollen einige hundert Arbeitsplätze gesichert werden.

Auch der Umzug des Firmensitzes von Rodange nach Esch/Alzette, ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Er wird gemacht, um Kosten zu sparen. Im Werk von Schifflingen, in der Gemeinde Esch, stehe ein leeres Verwaltungsgebäude, welches jetzt genutzt werden wird. Der bisherige Sitz der Verwaltung in Rodange befindet sich in einer guten Lage, und die Gesellschaft spielt mit Überlegungen, ihn zu verkaufen oder zu vermieten.

Daneben hat ArcelorMittal Rodange & Schifflange ihren Rückzug von der Luxemburger Börse beschlossen. Am 31. Oktober soll es soweit sein. Der Hintergrund ist der gleiche, die Kosten einer Börsennotierung sind zu hoch, verglichen mit dem Nutzen.
Die beiden Stahlwerke sind früher in der Gesellschaft Ares organisiert gewesen. Heute heißt das Unternehmen „ArcelorMittal Rodange et Schifflange“ und ist zu 79 Prozent im Besitz von „ArcelorMittal Belval et Differdange“.