Realistische Optimisten

Realistische Optimisten
(Tageblatt-Archiv/Marcel Nickels)

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Nach 2013 tritt Fola am Mittwoch zum zweiten Mal in der zweiten Champions-League-Qualifikationsrunde gegen den kroatischen Serienmeister Dinamo Zagreb an. Nach der 0:5- und 0:1-Niederlage vor zwei Jahren soll heute alles besser werden.

In der kroatischen Hauptstadt trifft der Luxemburger Meister auf einen Gegner (Link), der stärker zu sein scheint als noch vor zwei Jahren. Nicht zuletzt die eindrucksvolle Serie von 38 nicht verlorenen Meisterschaftsspielen belegt diese These. Dinamo hat seine Vormachtstellung in Kroatien noch einmal ausgebaut. Der Meistertitel ist in jeder Saison nur noch Formsache. Deshalb wollten die Zagreber nun endlich nach Höherem streben. Das selbsterklärte Ziel in der diesjährigen Champions League ist das Erreichen der Gruppenphase.

Julien Hornuss (l.) und Fola sind gegen Zagreb klar in der Rolle des Außenseiters. (Bild: Tageblatt-Archiv)

Diese Aufgabe muss nach jetzigem Stand der Dinge ohne Präsident Zdravko Mamic und Trainer Zoran Mamic gemeistert werden. Beide sitzen seit mehr als einer Woche wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft. Zurzeit wird die Mannschaft von Co-Trainer Damir Krznar betreut, der sein Debüt am letzten Wochenende beim 1:1-Remis zum Meisterschaftsauftakt im kroatischen Klassiker gegen Hajduk Split gab. Im 4-2-3-1System der Hauptstädter spielen die beiden Flügelspieler Al Harbi Soudani und Toptalent Marko Pjaca eine wichtige Rolle. Im Sturmzentrum lauert mit dem 21-jährigen chilenischen Nationalspieler Angelo Hernandez ein wahrer Vollstrecker (21 Tore in 25 Meisterschaftsspielen 2014/15).

„Realisten und Optimisten“

Fola-Trainer Jeff Strasser traut seiner Mannschaft trotzdem ein Weiterkommen zu: „Wenn man keine Träume hat, dann kann man gleich aufgeben. Wir sind Realisten, aber gleichzeitig auch Optimisten. Nach der 0:5-Niederlage 2013 haben wir im Rückspiel gegen Zagreb und ein Jahr später gegen Göteborg konzentrierte 90 Minuten abgeliefert. Das müssen wir auch diesmal schaffen.“

Vor allem gilt es diesmal, mehr als nur 60 Minuten eine konzentrierte Leistung zu bringen. 2013 brach die Organisation der Fola nach einer Stunde zusammen. Die Folge waren fünf Gegentore in rund 30 Minuten. „Wir haben uns damals diese fatale halbe Stunde mehrmals angesehen und schnell daraus gelernt. Mittlerweile hat die Mannschaft deutlich mehr Erfahrung und kann dies auch umsetzen. Jeder weiß jetzt, wie man im Europapokal spielen muss“, so Strasser, der heute auf die verletzten Tom Laterza und Gérard Mersch verzichten muss. Dabei sind erstmals die Neuzugänge Basile Camerling und Fouad Rachid, die heute jedoch nicht von Beginn an zum Einsatz kommen werden. Rückkehrer Ahmed Rani könnte hingegen in der Stammelf auftauchen (siehe unteren Artikel).

Strasser geht davon aus, dass seine Mannschaft diesmal auf einen deutlichen stärkeren Gegner als 2013 treffen wird. „Die Zahlen sprechen für sich. Sie haben seit 38 Spielen nicht mehr verloren und können mit Soudani, Pjaca und Henriquez auf sehr starke Offensivspieler bauen.“

Analysiert wurde der Gegner in einem kroatischen Restaurant in Rodange. Das hat bei Strasser Hunger auf mehr gemacht: „Unser Ziel ist es, ein Resultat zu erzielen, das uns für das Rückspiel noch hoffen lässt.“

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