Philippe Gilbert gewinnt

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Philippe Gilbert (Omega Pharma Lotto) gewinnt auch den dritten der Ardennen-Klassiker. Frank und Andy Schleck kam an zweiter bzw. dritter Stelle.

Die Gilbert-Gala hat den Höhepunkt erlebt: Der Wallone Philippe Gilbert hat auch den Klassiker Liège-Bastogne-Liège für sich entschieden. In den letzten Metern lieferte er sich mit den Brüdern Schleck ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, doch weder Andy noch Frank Schleck (Leopard-Trek) konnten dem Schlusssprint des Belgiers folgen.

In den vergangenen Tagen hatte Gilbert ebenfalls das Amstel Gold Racing und die „Flèche Wallonne“ für sich entschieden. Dieses seltene Kunststück innerhalb einer Woche brachte zuletzt 2004 der später als Dopingsünder entlarvte Italiener Davide Rebellin im Trikot der deutschen Gerolsteiner -Mannschaft fertig. Auf dem Siegerpodest herzte der überglückliche Gilbert seinen sechs Monaten alten Sohn.

255,5 Kilometer

Der 28 Jahre alte Ardennne-Herrscher sicherte sich nach 255,5 Kilometern bei der 97. Austragung des ältesten Frühjahrs-Klassikers den Sieg im Spurt vor Andy und Frank Schleck. Die drei Topfavoriten hatten sich 15 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt – im Schlussspurt ließ Gilbert den beiden Leopard-Kapitänen, nicht die Spur einer Chance.

Das Team Leopard-Trek liefterte eine fast perfekte taktische Meisterprüfung ab, indem es, wie im Vorfeld angekündigt, das gesamte Rennen sehr schwer machte. Vor allem dank LEO war das Rennen noch wesentlich schneller, als es der schnellste Rennplan vorgesehen hatte. „A l’usure“ wimmelten Frank und Andy Schleck ihre schärfsten Verfolger ab, lediglich der bärenstarke Philippe Gilbert liess sich nicht abschütteln. Im Finale dann waren auch die Kräfte bei den Schleck-Brüdern nicht gross genug, um sich – trotz Doppelspitze – dem wallonischen „Puncheur“ zu entledigen. Dies gestanden beide unisono nach dem Rennen ein: „Im Finale war nichts gegen Gilbert zu machen. Er war einfach zu stark“, so Fränk und Andy Schleck.

Favoriten ließen sich nicht aus der Ruhe bringen

In der Schlussphase des beinharten Rennens hatten sich die Favoriten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Eine Spitzengruppe, die sich schon nach drei Kilometern gebildet hatte, hatte ihren Vorsprung immer weiter ausgebaut. Trotzdem blieben die Topfahrer ruhig. Ihre Taktik gab ihnen recht. Auf der Côte de la Redoute, einer vorentscheidenden Steigung 38 Kilometer vor dem Ziel, war der Vorsprung der jetzt noch 12 Ausreißer auf 40 Sekunden gesunken und damit halbiert worden. Der Vorsprung stieg im Anschluss noch einmal an, aber dann schlugen die Gebrüder Schleck und Gilbert 21 Kilometer vor dem Ziel an der drittletzten Steigung zu.

Vorjahressieger Alexander Winokourow schied zu diesem Zeitpunkt durch einen Defekt aus dem Kreis der Sieganwärter aus. 15 Kilometer vor Schluss waren nur noch die Gebrüder Schleck, Gilbert und als letzter der alten Spitzengruppe, Greg van Aevermat (Belgien), vorne. Doch in Ans, dem Lütticher Vorort, hatte dieser als Mitfahrer ausgespielt. Den Sieg machten nur noch die Drei unter sich aus.