Frank Schleck: Keine Wunder zu erwarten

Frank Schleck: Keine Wunder zu erwarten
(Marcel Nickels)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Frank Schleck stellte sich am Mittwoch in den Dienst seines Kapitäns Bauke Mollema. Der Luxemburger fuhr als 58. ins Ziel. Liège-Bastogne-Liège am Sonntag geht Schleck mit realistischen Ambitionen an.

Frank Schleck hat es in seiner Karriere bereits geschafft, bei der Flèche Wallonne unter die Top Ten zu fahren. Am Mittwoch war eine Top-Platzierung aber kein Thema für Schleck. „Es war mir klar, dass ich hier nicht in die Top 20 fahren könnte.“ Deshalb konzentrierte sich der 35-Jährige auf andere Aufgaben. „Unser Leader heute war Bauke Mollema und für den sind wir auch gefahren. Ich bin auch das eine oder andere Mal nach vorne gefahren und habe versucht, meinen Job so gut es geht zu erledigen.“

Die Resultate

Flèche Wallonne (205,5 km):
1. Alejandro Valverde (Spanien/Movistar Team) 5:08:22 Std.; 2. Julian Alaphilippe (Frankreich/Etixx-Quick Step); 3. Michael Albasini (Schweiz/Orica GreenEdge); 4. Joaquím Rodríguez (Spanien/Team Katusha); 5. Daniel Moreno (Spanien/Orica GreenEdge) alle gleiche Zeit; 6. Alexis Vuillermoz (Italien/Ag2r La Mondiale) +0:04 Min.; 7. Sergio Henao (Kolumbien/Team Sky); 8. Jacob Fuglsang (Dänemark/Astana Pro Team); 9. Tom-Jelte Slagter (Niederlande/Team Cannondale-Garmin); 10. Wilco Kelderman (Niederlande/Team Lotto NL-Jumbo) alle gleiche Zeit … 58. Frank Schleck (Luxemburg/Trek Factory Racing) 2:05, 89. Ben Gastauer (Luxemburg/Ag2r La Mondiale) +5:44

Nicht im Ziel:
Bob Jungels

Für Schleck, der eigenen Angaben zufolge am Mittwoch nicht seinen besten Tag erwischt hatte, war das Rennen nach dem zweitletzten Anstieg, der Côte de Cherave, so gut wie gelaufen. „Nach dem zweitletzten Anstieg war ich einfach zu weit hinten im Peloton und es bestand keine Möglichkeit mehr, wieder nach vorne zu kommen. Da war das Rennen für mich beendet.“ Am Ende reichte es für Schleck zu einem 58. Platz. Sein Leader Bauke Mollema verpasste eine Top-Platzierung und wurde 19.

Mehrere Sturzopfer

Das nervöse Rennen forderte gleich mehrere Sturzopfer, darunter auch einige Trek-Fahrer. „Ich hatte Glück, als ich das eine oder andere Mal nur knapp an einem Sturz vorbeikam“, so Schleck, der jedoch noch vor dem Start Bekanntschaft mit dem Boden machte. Wegen Problemen mit dem Schuhwerk löste sich sein Fuß aus dem Pedal und so verlor Schleck das Gleichgewicht.

Er kam jedoch mit dem Schrecken davon – im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Bob Jungels und Julian Arredondo. „Zum Glück ist ihnen nichts Schlimmeres passiert. Für Sonntag müssen wir nun sehen, wie sie sich erholen“, blickt Schleck auf den Abschluss der Ardennen-Klassiker. Für Liège-Bastogne-Liège erwartet der luxemburgische Meister aber keine Wunder. „Es wäre vermessen, darauf zu hoffen, dass dort für mich eine Top-Platzierung möglich wäre. Auch am Sonntag werde ich etwas zu kurz sein. Ich hoffe aber, auch dort eine anständige Leistung abrufen zu können“, so Schleck, der am Mittwoch bereits kurz auf die Taktik einging. „Auch in Liège wird Bauke (Mollema) unser Leader sein“, so Schleck.

Auch wenn Mollema bislang nicht gerade durch gute Resultate bei den Klassikern auf sich aufmerksam machte, wird man bei Trek wohl oder übel wieder für den Niederländer fahren. „Er war immerhin 2. bei Tirreno-Adriatico und auch wenn es jetzt nicht so läuft wie erhofft, muss man einfach eingestehen, dass kein anderer da ist. Vielleicht haben wir einen Joker auszuspielen mit Fabio (Felline) oder Bob (Jungels), wenn er sich wieder erholt hat.“

„Nichts vorzuwerfen“

Auch wenn am Mittwoch wieder das Resultat fehlte, so war Schleck wesentlich positiver gestimmt als noch am vergangenen Sonntag nach dem Amstel Gold Race. Er und seine Teamkollegen waren sich einig, dass der Auftritt in den Niederlanden einfach schlecht war. „Ich habe das so deutlich gesagt, weil es auch so war. Heute (Mittwoch) aber sind wir als Team ein richtig gutes Rennen gefahren. Auch wenn es mit dem Ergebnis nicht so geklappt hat, haben wir uns nichts vorzuwerfen.“

Auch Team-Manager Luca Guercilena zeigte sich etwas zufriedener als noch am vergangenen Wochenende. Nach dem Amstel Gold Race wurde ein Meeting mit Fahrern und sportlichen Leitern einberufen. „Es wurde vor allem an die Loyalität erinnert“, so Guercilena.