Der unerwartete Abgang Osweilers

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Rosport steht unter Schock. Am Dienstag verkündete Trainer Claude Osweiler seinen Rücktritt als Trainer. Sportliche Gründe gibt es für diese Entscheidung nicht. Osweiler zieht sich wegen gesundheitlicher Probleme zurück.

Auf den ersten Blick sah der Rücktritt nach einer Trotzreaktion aus, ausgelöst durch die letzten Resultate. Der Aufsteiger holte nach einem furiosen Saisonstart aus den letzten vier Partien nur einen Punkt. Doch die Gründe sind privater Natur. „Claude hat ein gesundheitliches Problem. Mehr wollen wir im Moment nicht dazu sagen“, erklärte Victoria-Präsident Jean Dondelinger, der selbst aus allen Wolken fiel, als ihm die Entscheidung mitgeteilt wurde. „Ich war doch schon sehr überrascht. Es tut mir sehr leid für Claude. Er war immer wie ein Ziehsohn für mich.“ Im Moment sieht sich der Verein dieser Situation ausgesetzt und hat keinen Nachfolger parat. „Wir wissen nicht, in welche Richtung es gehen soll. Eine schwere Entscheidung steht uns bevor. Es ist eine Situation, die uns nicht gefällt“, sagte Dondelinger.

Interne Lösung

Bis zur Winterpause plant der Aufsteiger mit einer internen Lösung. Am Mittwochabend traf sich der Vorstand ein erstes Mal, um das Problem anzugehen. Es deutet alles darauf hin, dass u.a. der bisherige Torwarttrainer Markus Reuter das Amt des Interimstrainers übernehmen wird. Der ehemalige Keeper war während Jahren eine Säule der ersten Mannschaft und gehörte nach der aktiven Karriere dem Trainerstab an. Reuter genießt an der Sauer Respekt und Ansehen. „Das wäre eine logische Lösung“, so Dondelinger. Co-Trainer Thierry Windal, der bereits einmal das Team übernommen hatte, ist ebenfalls krank und scheint laut Dondelinger nicht zur Verfügung zu stehen. In den nächsten Wochen wird man sich auf die Suche nach einem neuen Coach machen. Der zukünftige Hauptverantwortliche wird mit großer Wahrscheinlichkeit kein Unbekannter sein. Ohne Verein ist zurzeit der ehemalige CSG-Trainer Herbert Herres. „Ein interessanter Mann, der zu uns passen könnte“, wie Jean Dondelinger bestätigte. Der 55-jährige Deutsche stand bis April 2014 bei der zweiten Mannschaft der Eintracht Trier an der Seitenlinie.

Um die Mannschaft macht sich Jean Dondelinger trotz der Turbulenzen keine Sorgen: „Das Team ist gut aufgestellt und hat einen guten Charakter. Trotz der letzten Niederlagen hat die Mannschaft genug Substanz, um die Wochen bis zur Winterpause gut zu überstehen.“

Nach einem euphorischen Start in die Saison sammelten die Rosporter in den letzten vier Spielen nur einen Punkt. Drei knappe Niederlagen gegen den F91 (1:2), Hostert (1:2) und Mondorf (0:1) zeugen aber auch davon, dass die Victoria nicht ganz in einem Tief steckt. „Solche Resultate kommen eben zustande, wenn man eine junge Mannschaft hat. Erfahrene Spieler erholen sich schneller von solchen kleinen Rückschlägen.“

Ende einer Ära

In Rosport geht mit dem Rücktritt von Claude Osweiler eine Ära zu Ende. Der 51-Jährige bekleidete die letzten zweieinhalb Jahre das Traineramt beim Sauerclub. Zuvor war der Ur-Rosporter Sportlicher Leiter und Trainer beim Konkurrenten aus Grevenmacher.

Osweiler führte seinen Heimatklub letzte Saison nach sechsjähriger Abstinenz wieder zurück in die BGL Ligue. Die aktuelle Mannschaft hat sich unter ihm ständig weiterentwickelt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Osweiler schon bald wieder irgendeine Funktion bei den Rosportern übernehmen wird.