Gastauer und Jungels bei Paris-Nice

Gastauer und Jungels bei Paris-Nice

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bob Jungels und Ben Gastauer bestreiten ab Sonntag Paris-Nice, wo sie auf starke Konkurrenz treffen. Bei der "Course au soleil" gibt es im Gegensatz zum letzten Jahr erneut einen Prolog und am Schlusstag ein Bergzeitfahren.

Die Voraussetzungen für die Anwärter auf den Gesamtsieg von Paris-Nice sind diesmal anders als noch vor einem Jahr, als das Rennen auf ein „Contre-la-montre“ verzichtete.

Auf Wunsch der Fahrer, so Direktor Christian Prudhomme, habe man umgedacht und am Schlusstag wieder den Anstieg zum Col d’Eze als Einzelzeitfahren ins Programm genommen. Die Spannung soll erhalten bleiben.

Bis zur Tour de France Anfang Juli sind es noch 17 Wochen. Paris-Nice wird gemeinhin als erstes großes Vorbereitungsrennen auf die „Grande Boucle“ angesehen und es hat Jahre gegeben, in denen derjenige Fahrer, der im März in Nice als Sieger geehrt wurde, vier Monate später auch das „Maillot jaune“ in Paris übergestreift bekam. Der Letzte, dem diese Ehre zuteil wurde, war der Engländer Bradley Wiggins im Jahr 2012.

Porte zum Zweiten?

Der Sieger vom letzten Jahr, Carlos Betancur, steht diesmal nicht im Aufgebot der Ag2r-Mannschaft. Dagegen sind Luis-Leon Sanchez, Tony Martin, Bradley Wiggins und Richie Porte, die Schlussgewinner von 2009, 2011, 2012 und 2013, mit dabei.

Porte, der Australier, wohnt in Monaco. Er kennt den Col d’Eze gut. Der 6,9 km lange Anstieg ist ein „Must“ für alle Rennfahrer, die sich an der Riviera niedergelassen haben. Vor drei Jahren lag Richie Porte in der Gesamtwertung weit abgeschlagen zurück und sah den Anstieg als lästige Pflicht an.

Als 28. hatte er 1’44“ Rückstand auf Bradley Wiggins. 2013 aber wollte er dank einer schönen Kür beweisen, dass er der stärkste Fahrer im Feld war. Er gewann nicht nur die Etappe und das Gesamtklassement, sondern kam bis auf vier Sekunden an die Rekordzeit von Wiggins heran.

Porte gehört diesmal erneut zum engsten Favoritenkreis, doch darf er sich auf der schweren Etappe vom Donnerstag zum Croix de Chaubouret hinauf nicht zu weit von den Spezialisten wie beispielsweise dem Tour-de-France-Bergpreissieger Rafal Majka distanzieren lassen. Und natürlich muss er sich auch gegen die Zeitfahrer wehren, die mit Bradley Wiggins, Tony Martin und Tom Dumoulin gleich das komplette Podium der letzten WM in die „Course au soleil“ schicken.

Eine interessante Rolle in diesem ersten WorldTour-Rennen auf europäischem Boden könnten Ben Gastauer und Bob Jungels spielen, die in ihren Mannschaften zu den Leadern gehören. Beide waren bereits in diesem Jahr erfolgreich (Etoile de Bessèges für Jungels, Tour du Haut Var für Gastauer) und sind bestens in Form. Besonders für Jungels ist der Prolog am Sonntag wie geschaffen, auch wenn der neue Stunden-Weltrekordhalter Rohan Dennis mit der Bürde des Favoriten auf die 6,7 km kurze Strecke geht.

Ab Montag sind dann für ein paar Etappen die Sprinter an der Reihe. Und deren gibt es eine ganze Menge bei Paris-Nice: Kristoff, Greipel, Degenkolb, Démare, Bouhanni, Boonen, Nizzolo usw. „A vous de jouer, Messieurs!“