Radsport: Gebrüder Schleck führen Luxemburger Team an

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Nach dem Forfait von Kim Kirchen liegt es auf der Hand, dass Andy und Frank Schleck alleinige Leader der Luxemburger Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Varese sind. Die beiden können auf sieben Mannschaftshelfer vertrauen. Petz Lahure aus Varese

Nach dem Forfait von Kim Kirchen liegt es auf der Hand, dass Andy und Frank Schleck alleinige Leader der Luxemburger Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Varese sind. Die beiden können auf sieben Mannschaftshelfer vertrauen.

Petz Lahure aus Varese

Heute Freitag landen Andy und Frank Schleck auf dem Flughafen von Milano Malpensa, von wo sie vom Präsidenten der Technischen Kommission der FSCL, Nick Clesen, per Auto ins Mannschaftshotel nach Gaggiolo an der Schweizer Grenze gefahren werden. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, erreichen sie ihr Ziel so gegen 14 Uhr und können dann am Nachmittag eine erste Trainingseinheit in der Gegend von Varese absolvieren.
Für halb sieben am Abend hat die FSCL eine Pressekonferenz anberaumt, wo die Mannschaft, die die Luxemburger Farben am Sonntag beim Eliterennen vertritt, offiziell vorgestellt wird. Solche Pressekonferenzen sind üblich im Vorfeld von großen Sportereignissen, auch wenn sie normalerweise nichts Weltumwerfendes hervorbringen. Interessant dürfte es allemal sein, zu erfahren, wer welche Aufgaben im ersten Teil des 260 km langen Rennens zu erledigen hat.

Revanche

Es dürfte nämlich jetzt schon feststehen, dass Luxemburg im letzten Viertel des Eliterennens nur noch zwei Trümpfe aus dem Ärmel ziehen kann, und zwar die beiden Schlecks. Das war letztes Jahr in Stuttgart auch so. Nach Kim Kirchens hervorragender Vorarbeit im ersten Teil der Titelkämpfe ging Andy Schleck seinem Bruder bis in die letzte Runde zur Hand, ehe er die Waffen vorzeitig streckte. „Für mich war diese WM eine Runde zu lang“, meinte er damals. Als Andy sich in den Boxen von Masseur Marco Lux die Müdigkeit aus den Beinen kneten ließ, bliesen sein Bruder Frank und Titelträger Paolo Bettini zur Attacke.
Eine Runde später, bei Überquerung der Ziellinie, schlug Frank vor Enttäuschung mit der Faust auf den Lenker und schrie seine Wut in die Welt hinaus. Vor ihm waren der Italiener Paolo Bettini, der Russe Alexandr Kolobnev und der Deutsche Stefan Schumacher über den Strich gefahren. Für Schleck blieb der unliebsame vierte Platz, den eigentlich keiner haben will.

Freud’ und Leid

Eigentlich hätte Frank vor Freude Purzelbäume schlagen müssen, doch am Ende standen ihm die Tränen in den Augen. Er wurde „nur“ Vierter, erzielte dabei aber das beste Resultat eines Luxemburger Elitefahrers seit dem Vizeweltmeistertitel von Jempy Schmitz im Jahre 1955 in Frascati.
Frank Schleck war bei der WM 2007 neben Weltmeister Paolo Bettini die herausragende Persönlichkeit in der entscheidenden Phase. Er und der Italiener sprengten das Feld in der letzten Ersteigung des Herdwegs. Lokalmatador Stefan Schumacher hängte sich an die Räder der beiden, während der Russe Alexandr Kolobnev, übrigens ein CSC-Mannschaftskamerad von Schleck, und der Australier Cadel Evans nach einer kurzen Verfolgungsjagd zu den dreien aufschlossen. Vor allem Schleck durfte Paolo Bettini es verdanken, dass er förmlich in einem Polstersessel zum WM-Titel g geführt wurde.
Dieses Jahr werden Frank und Andy erneut zu den Favoriten gezählt. Beide haben eine lange Saison mit einigen vortrefflichen Resultaten hinter sich. Insbesondere in den Frühjahrsklassikern, der Tour de France und bei den Olympischen Spielen stachen die zwei hervor. Anbei ihre besten Ergebnisse des Jahres 2008, wobei zu hoffen ist, dass dieser Liste in Varese und drei Wochen später beim Giro di Lombardia in Como noch einige Zeilen hinzugefügt werden können.

Andy Schleck 2008

1. Jungprofi Tour de France
3. 17. Et. Tour de France
4. Liège-Bastogne-Liège
5. Olympische Spiele
6. Tour de Suisse
9. Henninger Turm
12. Tour de France
18. Clasica San Sebastian
19. Critérium International