Der Dino von Bruch

Der Dino von Bruch

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Erstmals haben Wissenschaftler Dinosaurier-Reste in Luxemburg gefunden. Bei Bruch wurden ein Zehenglied und eine Zahnkrone eines Theropoden entdeckt.

Ihre Entdecknung haben Dominique Delsate, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Paläontologie des Naturwissenschaftlichen Museums Luxemburg (MNHN), und der Paläontologe Martin D. Ezcurra von der Ludwig-Maximilian-Universität München in einem Beitrag für die wissenschaftliche Zeitschrift Geologica Belgica veröffenlticht. Erstmals seien zwei Knochenfossile in Luxemburg gefunden worden, die von Dinosauriern stammen, heißt es seitens des MNHN am Montag.

Die Knochen waren von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Museums Roby Haas und Kurt Meiers bei Ausgrabungsarbeiten in Luxemburger Sandsteinformationen bei Bruch gefunden worden. Durch Vergleiche mit ähnlichen Funden im Ausland konnten die Autoren des Artikels für Geologica Belgica die Funde als Überbleibsel eines Dinosauriers aus der Familie der Theropoden von kleiner oder mittlerer Größe einordnen. Die bekanntesten Theropoden sind u.a. Megalosaurus, Tyrannosaurus, Allosaurus und Velociraptor. Das gefundene Zehenglied gehörte wohl einem Dilophosaurus, der maximal 1,7 Meter Größe erreichte.

Der Dilophosaurus und die anderen Theropoden lebte vor rund 200 Millionen Jahren am Ufer einer Landmasse, die sich vom heutigen London nach Luxemburg zog. Die fossilisierten Knochen stammen von Landtieren, deren Skelett ganz oder teilweise ins Meer geschwemmt wurde. Andere Funde schließt das MNHN nicht aus, doch einen ganzen Skelett werde man wohl kaum finden.

Geschichte neu schreiben

In der Naturgeschichte Luxemburgs spielten die Dinosaurier bisher keine Rolle. Bisher sei man davon ausgegangen, dass das aktuelle Gebiet Luxemburgs ganz unter Wasser stand, so Patrick Michaely vom MNHN gegenüber Tageblatt.lu. Diese Geschichte müsste nun umgeschrieben werden.

Der Knochen- und Zahnkronefund wurde bereits in den 1990er Jahren in einem Steinbruch bei Bruch (Mersch) gemacht. Erst in den letzten Jahren wurde er wissenschaftlich näher erforscht. Es dauerte dann noch ein weiteres Jahr bis der wissenschaftliche Aufsatz in der Fachzeitschrift publiziert wurde.