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Iran hat der Öffentlichkeit sein neues "Stealth-Kampfflugzeug" vorgestellt, um Stärke zu zeigen. Doch die Welt erzittert höchstens vor Lachen: Die F-313 ist eher ein Bruchvogel.

Als der Iran noch Persien hiess und das Volk nicht von den Mullahs, sondern von einem prunkbesessenen Schah gebeutelt wurde, galt das Morgenland als enger Verbündeter der USA. Nicht zuletzt weil Herrscher Mohammed Reza Pahlavi bei Uncle Sam emsig Waffen einkaufte – darunter Jets wie die F-14 „Tomcat“, die F-4 „Phantom“ oder die altbekannte F-5 „Tiger“.

Doch mit der islamischen Revolution versiegte auch der Technologiefluss aus dem Westen: Was die iranische Armee seither in die Luft gebracht hat, beruht im Wesentlichen auf der veralteten Technik aus den genannten US-Flugzeugtypen. Als Teheran nun am 2. Februar der Weltöffentlichkeit ausgerechnet einen neuen „Stealth-Jet“ vorstellte und vollmundig dessen Eigenschaften pries, erntete es statt Lob aber eher Lacher.

Dafür sorgte nicht zuletzt das iranische Verteidigungsministerium, das bekanntgab, dass die F-313 Qaher (Eroberer) ähnliche Eigenschaften habe wie die amerikanische F/A-18. Das hatten die Mullah-Militärs jedoch auch schon bei den drei Vorgängermodellen „Azarakhsh“ (Blitz), „Saeqeh“ (Donner) und „Shafaq“ (Dämmerung) gesagt. Das Land erklimme mit der F-313 „neue wissenschaftliche Gipfel“, tönte Präsident Mahmud Ahmadinedschad bei deren Vorstellung. Sie sei „eines der fortschrittlichsten Kampfflugzeuge der Welt“, berichtet BBC.

Einer, der das „Radar vermeidet“

Wer sich das so gelobte Schwergewicht genauer anschaut, dem müssen aber leichte Zweifel an dessen Tauglichkeit kommen: Der Jet macht mehr den Eindruck eines Modellbauflugzeugs. Daran ändert auch die vielsagende Behauptung des Verteidigungsministers nichts, dass der Neue quasi alles könne. „Das ist ein Radar vermeidendes Flugzeug, dass tief fliegen, Waffen tragen, den Feind stellen und auf kurzen Pisten landen kann“, jubilierte Ahmad Vahidi laut „Arab News“.

Das Fluggerät, dass wie eine zu klein geratene Kreuzung aus den US-Modellen F-22 „Raptor“ und F-117A „Nighthawk“ aussieht, unterscheidet sich von seinen westlichen Widersachern nur in einer Sache – sofern man den Worten Ahmadinejads Glauben schenken mag. Der betonte nämlich laut iranischem „Press TV“, die F-313 diene nicht dem Zweck der „Expansion und Aggression gegen andere Länder“, sondern allein der „Abschreckung“.

Bürger Israels dürften das ebenso in Zweifel ziehen wie die vermeintlichen Tarn-Eigenschaften der iranischen Wunderwaffe Marke Eigenbau.