IWF erwartet weniger Wachstum

IWF erwartet weniger Wachstum

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Blick des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf die Weltwirtschaft hat sich eingetrübt. Grund hierfür sind die vielen "geopolitischen Risiken".

Der IWF senkte am Donnerstag seine Erwartung für das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 3,4 Prozent – das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als in der Konjunkturprognose vom April. Grund seien neben „negativen Überraschungen“ aus den USA und China auch die „geopolitischen Risiken“ im Nahen Osten und in der Ukraine.

In den Vereinigten Staaten hatte der harte Winter die Konjunktur einbrechen lassen. Folglich rechnet der Währungsfonds für die größte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum von 1,7 Prozent, nachdem beim Ausblick im April noch von 2,8 Prozent die Rede war. IWF-Chefökonom Olivier Blanchard machte allerdings deutlich, dass der wetterbedingte Durchhänger vorbei sei und sich die US-Wirtschaft wieder auf solidem Wachstumskurs befinde.

In China zeigte sich der Währungsfonds über die schwächelnde Binnennachfrage besorgt und korrigierte die Wachstumsprognose für 2014 um 0,2 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent nach unten.

Eurozone bleibt stabil

Die Erwartungen für die Eurozone blieben mit einem Wachstum von 1,1 Prozent im laufenden Jahr unverändert, während der IWF erneut vor der niedrigen Inflationsrate in dem Währungsraum warnte.

Neben der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern sowie der Destabilisierung des Iraks durch islamistische Kämpfer beunruhigt vor allem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine den IWF. Die Sanktionen von EU und USA gegen Moskau würden sich in der gesamten Region niederschlagen, sagte IWF-Sprecher William Murray auf einer Pressekonferenz. Betroffen seien Volkswirtschaften „mit sehr aktiven und direkten Handelsbeziehungen mit Russland, vor allem in Ost- und Mitteleuropa sowie Zentralasien“. Wegen der Sanktionen senkte der Währungsfonds seinen Ausblick für das diesjährige russische Wirtschaftswachstum um 1,1 Prozentpunkte auf nur noch 0,2 Prozent. Damit droht Russland ein Abrutschen in die Rezession. Die „geopolitischen Spannungen“ hätten die Nachfrage geschwächt und die Wirtschaftsaktivitäten verlangsamt, heißt es in dem Bericht des IWF. Die Investitionen in Russland dürften demnach weiter zurückgehen.