Japans Premier Shinzo Abe in Luxemburg

Japans Premier Shinzo Abe in Luxemburg
(Reuters/Reuters/Toru Hanai)

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Japans Premierminister Shinzo Abe hält sich heute zu einer offiziellen Visite in Luxemburg auf. Er nutzt die Klimakonferenz COP21 in Paris zum Abstecher ins Großherzogtum.

Knapp bemessen ist die Zeit, die der japanische Premier Shinzo Abe für seinen offiziellen Besuch Luxemburgs eingeplant hat. Überraschen dürfte das nicht sonderlich, denn allzu groß sind die Unstimmigkeiten zwischen Luxemburg und dem Kaiserreich nicht, wenn es denn solche in den letzten Jahrzehnten überhaupt gegeben haben soll. Abe nutzt die UN-Klimakonferenz COP21 in Paris zum Abstecher nach Luxemburg.

Beide Länder verbinden seit langem gute Beziehungen. Ausdruck davon waren die mehrmaligen Staatsvisiten der Staatsoberhäupter und die Aufenthalte von Luxemburger Staatsministern im Land der aufgehenden Sonne. Seit 1987 hat Luxemburg eine Botschaft in Tokio.

Jean-Claude Juncker

1997, 2008, 2010 und dann nochmals 2012 hielt sich der damalige Staatsminister Jean-Claude Juncker in Japan auf. Premierminister Xavier Bettel hatte seinerseits dem Land im Juli 2015 einen offiziellen Besuch abgestattet.

Intensiv sind auch die Beziehungen auf höchster Staatsebene. Erbgroßherzog Guillaume flog im Mai 2011 und im Oktober 2014 zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation in das fernöstliche Land. Großherzog Henri hatte seinerseits Japan im Oktober 2003 besucht. Zuvor war Kaiser Akihito im Mai 1997 zur Staatsvisite in Luxemburg empfangen worden. Den Gegenbesuch hatte Großherzog Jean im April 1999 geleistet.

Volles Programm

Auf Shinzo Abes Programm heute steht nach einem Treffen mit Regierungschef Xavier Bettel eine Audienz bei Großherzog Henri und ein Gespräch mit Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo.

Der 1954 geborene Abe ist seit Dezember 2014 erneut Premierminister, nachdem seine Liberaldemokratische Partei (LDP) die Wahlen gewonnen hatte. Die Regierung hatte er bereits zuvor von 2012 bis 2014 und zwischen 2006 und 2007 geleitet.

Umstrittene Entscheidungen

Zu Abes umstrittenen innenpolitischen Entscheidungen zählt das Wiedereinschalten der Atomkraftwerke und der Bau von neuer Atomzentralen. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 schien es, als ob das Land in Zukunft auf die Nutzung der Atomkraft verzichten würde.

Empörung in China und in Korea rief Abe in der Vergangenheit hervor, weil er den Yasukini-Schrein in Tokio besuchte. In der Gebetshalle wird der gefallenen Militärangehörigen Japans gedacht, auch der während des Zweiten Weltkriegs, als Japan an der Seite Nazi-Deutschlands stand. Japan, Deutschland und Italien verband der 1940 geschlossene Dreimächtepakt. Während des Weltkrieges waren Frauen in den von Japan besetzten Gebieten in China und Korea zur Prostitution gezwungen worden.