Index-Frage derzeit vom Tisch

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LUXEMBURG -Seit langem saßen sie nicht mehr am Dreiertisch zusammen. Am Mittwoch sprachen Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber über den Index.

Rund eine Stunde dauerte das Treffen zwischen den Sozialpartnern. Ein einziges Thema hatte Gastgeber Xavier Bettel (DP) auf der Tagesordnung gesetzt: die automatische Anpassung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung. Die Indexfrage sollte von anderen wichtigen Themen wie die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Standortes gelöst betrachtet werden.

Zur Indexfrage lag am Mittwoch ein Dokument der Regierung vor. Dessen Schlussfolgerung: Angesichts der niedrigen Inflationsrate gebe es keinen Anlass, den Indexmechanismus zu ändern. Die Regierung unterstützte die Auslegung der Europäischen Zentralbank, dass die Inflationsentwicklung auf einen längeren Zeitraum hin beobachtet werden müsste. Sollte die Inflationsrate dann über die vorgegebene Höchstgrenze von 2 bis 2,5 Prozent steigen, müsse reagiert werden. Und das in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.

Den OGBL-Präsidenten Jean-Claude Reding stellte der Verlauf der Sitzung zufrieden. Es sei gut, dass die Indexfrage vorerst vom Tisch sein und man sich nun anderen Fragen widmen könne. Positiv sei, dass man sich erneut zusammensetzen werde, sollte es bei der Inflationsentwicklung zu Entgleisungen kommen. Angesichts der niedrigen Inflationswerte rechnet Reding jedoch nicht mit einem sprunghaften Anstieg der Geldentwertung in absehbarer Zeit.

Für LCGB-Chef Patrick Dury bedeutet das Ganze quasi die Fortsetzung der aktuellen Vereinbarung, dass pro Jahr höchstens eine Indextranche erfallen darf. Sollte eine Zweite innerhalb eines Jahres anstehen, müssten die Sozialpartner miteinander reden, so Dury gegenüber Tageblatt.lu.

Ob es zur Indexfrage zu einem von der Regierung zuvor gewünschten Abkommen mit der Patronatsseite kommen wird, bezweifelt Dury angesichts der Position der Arbeitgeberseite. Diese hat weiterhin den Verzicht auf eine Indextranche gefordert.

UEL lehnt Regierungsvorschläge ab

Tatsächlich teilt der Arbeitgeberverband UEL eigenen Aussagen zufolge die Haltung der Regierung keinesfalls. Er wirft der Regierung u.a. vor, allein gehandelt zu haben. Vor dieser Sitzung sei es zu keinen Konzertierungstreffen gekommen, so die UEL am Mittwochnachmittag. Die Sitzung sei von der Regierung einberufen worden, um den Sozialpartnern ihren Standpunkt darzulegen. Die Anpassung des Indexsystems diene dazu, die Arbeitslosigkeit einzudämmen, das staatliche Defizit zu reduzieren und die Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen. Sollten andere Mittel in die gleiche Richtung gehen, sei man zu einer Diskussion bereit, so die UEL.

Die nächste Lohnerhöhung aufgrund der Inflationsentwicklung wird in der ersten Jahreshälfte 2015 fällig. Die aktuelle Regelung zur Modulierung des Indexsystems läuft Ende 2014 aus.