Die Geheimnisse der BMG

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Ist der Bombenleger tot? Das Gericht befasst sich am Montag mit dem Fall eines Polizisten, der sich 1994 das Leben genommen hatte. Von den Angeklagten liegen keine DNA-Spuren vor, so die Ermittler.

Die Wege des Bommeleeër-Prozesses sind unergründlich. Am Montag hatte das Gericht die Anhörung von Chefermittler Carlo Klein fortgesetzt. Zur Sprache kam der Fall Henri Flammang. Der Polizeibeamte hatte sich 1994 auf dem Polizeischiessstand in Reckenthal das Leben genommen. Eine Verbindung zu der Bombenleger-Affäre wurde nicht gesehen. Der Mann hatte mehrere Abschiedsbriefe geschrieben.

Flammang galt als großer Waffennarr. Seine Kollegen sollten bei ihm eine große Menge an Munition und etliche Waffen finden, unter anderem 43 Maschinenpistolen und 190 Karabiner sowie 184 Pistolen. Er hortete auch 40 kg Sprengstoff. In den 1980er Jahren arbeitete Flammang beim SREL unter dem Tarnnamen „Tom“.

Belastende Aussage

War Flammang der Bombenleger? Ein Freund Flammangs, Johny Michels, soll ihn als den Autor der Anschläge bezeichnet habe. Das konnte jedoch nie bewiesen werden, so Ermittler Klein am Montag vor Gericht.

Auch ein anderer Beamter, ein Bekannter Flammangs, soll durch Selbstmord gestorben sein. Claude Olinger war Mitglied der Brigade Mobile der Gendarmerie, zu der auch die beiden Angeklagten Jos Wilmes und Marc Scheer gehörten. Olinger hatte die beiden in einem RTL-Gespräch belastet.

DNA-Spuren

Die Ermittler setzten in den letzten Jahren verstärkt auch auf DNA-Analysen, um zu den Bombenlegern zu kommen. Doch derlei Spuren erwiesen sich als dürftig. Alle nachträglich an Beweisstücken entdeckten DNA-Spuren könnten bei der Sicherung der Beweismittel durch die Ermittler entstanden sein, so Ermittler Weiss, der nach Klein in den Zeugenstand trat.

140 Personen mussten eine Speichelprobe abgeben, unter ihnen auch Prinz Jean. Das Ergebnis war für die Ermittler enttäuschend. Auch von den zwei Angeklagten Jos Wilmes und Marc Scheer konnte keine DNA-Spuren gefunden werden.

Auch neue Technologien zur Auswertung von Fingerabdrücken so auf den Erpresserbriefen an die Cegedel konnten keine Anhaltspunkte liefern.

Mehrere Treffen in Oberdonven

Zu Beginn der Verhandlung hatte der Verteidiger Gaston Vogel Informationen bekanntgegeben, wonach in Oberdonven mehrere Treffen mit dem damals verdächtigen Ben Geiben stattgefunden haben sollen. Mindestens an einem der Treffen nahm auch der heutige Generalstaatsanwalt Robert Biever teil.

Mit der Geheimarmee Stay behind und ihre mögliche Beteiligung an den Sprengstoffanschlägen war der Bommeleeër-Prozess vergangene Woche beendet worden. Da immer wieder neue Details und neue Zeugenaussagen auftauchen, wollte das Gericht zu Wochenbeginn die weitere Vergehensweise festlegen und insbesondere die Ermittler mit neuen Aufgaben befassen.

Auf der Tagesordnung sollte auch die Ermittlungsarbeit im Fall Ben Geiben stehen. Der Name tauche immer wieder auf, hatte auch Generalstaatsanwalt Robert Biever vergangene Woche gesagt. Details zu diesen Ermittlungsarbeiten sollen jedoch nach den Osterferien vorgelegt werden, entschied das Gericht am Montag.

Am Dienstag will sich das Gericht mit dem Dossier Prinz Jean befassen.

(fo/lmo/Tageblatt.lu)