Das Problem mit den Modulen

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LUXEMBURG - Die Lehrergewerkschaften schlagen Alarm. Die Berufsausbildung steckt in der Sackgasse. Nach wie vor bricht ein Drittel der Schüler die Lehre ab.

Die Berufsausbildung in Luxemburg wurde erst Ende 2008 nach langen Jahren Diskussionen grundlegend reformiert. Sie sollte den Jugendlichen den Zugang zu einem Beruf und zu einem erfüllte Berufsleben erleichtern. Hört man sich jedoch die Lehrergewerkschaften an, steckt die Berufsausbildung in der Sackgasse.

Die große Neuerung der Reform bestand in der Einführung des Kompetenzbegriffes. Anhand von Modulen sollten die Schüler Fertigkeiten lernen, die sie für das spätere Berufsleben benötigen. Die klassische Benotung entfiel. Das entsprechende Modul besteht der Schüler oder eben nicht. Dann muss er es wiederholen. Mit dem neuen System wurde auch das sogenannte Sitzenbleiben hinfällig. Um in die nächste Klasse zu kommen, muss der Schüler mindestens zwei Drittel der Module schaffen. Die nicht bestandenen Module kann er im nächsten Schuljahr wiederholen bzw. lernen. Schafft er die Zweidrittel-Hürde nicht, wird er auf einen anderen Beruf orientiert, der seinen Fähigkeiten besser entspricht.

Das Problem ist,viele Schüler haben allzu viele Module angehäuft, die sie noch vor Schulende aufarbeiten müssen, kritisierte am Donnerstag die Lehrergewerkschaft SEW im OGBL. Meist gelingt das nicht, so dass Schüler ihre 13e zu Ende bringen, ohne jedoch in den Genuss eines Abschlusszeugnisses zu kommen.

Chaos

In den Schulen und in der Ministeriumsabteilung für Berufsbildung herrsche Chaos, so die SEW-Sprecher. Die Gewerkschaft fordert, die Wiedereinführung der Möglichkeit das Schuljahr zu wiederholen. Über das modulare System müsse grundlegend nachgedacht werden. Das SEW zweifelt den Nutzen des Systems an.

Dass mit dem neuen System sich an der Erfolgsquote der Berufsausbildung nicht viel geändert hat, zeigt allein diese Zahl: Vor der Reform brachen etwa ein Drittel der Schüler auf 10e und 11e die Ausbildung ab. Heute ist ebenfalls ein Drittel.

Die Berufsausbildung soll in dieser Legislaturperiode überarbeitet werden. Das sieht das Regierungsprogramm vor.