Ein Scheck aus Fürstenhand

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Die „Russische Kaiserliche Stiftung für Krebsforschung“ hat am Mittwochabend im Cercle Münster dem „Luxembourg Centre für Systems Biomedicine“ einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro für Forschungszwecke überreicht.

Ihren ersten Scheck an eine Forschungseinrichtung hat die erst 2013 gegründete „Russian Imperial Foundation for Cancer Research“ (RIFCR) am Mittwochabend einer Luxemburger Forschungseinrichtung überreicht. Den Scheck in Höhe von 10.000 Euro nahm Prof. Dr. Rudi Balling, Direktor des „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“ an der Universität Luxemburg aus den Händen von Stiftungspräsident Georgi Michailowitsch Romanow entgegen.

Die Mittel werden für das Forschungsprogramm des LCSB an der menschlichen Darmflora im Zusammenhang mit Darmkrebs benutzt. Georgi Romanow hatte die Forschungseinrichtung auf Belval am 11. Dezember 2014 besucht. In einem Interview für das Tageblatt (siehe Ausgabe vom 16. Oktober) begründete Romanow die Entscheidung mit dem ausgezeichneten Ruf des LCSB und seiner Forscher und ihrer innovativen Herangehensweisen bei der Forschung. Dem Stiftungsrat lagen mehrere Kandidaturen vor. Die Entscheidung fiel bereits im Februar dieses Jahres.

Der 1981 in Madrid geborene Romanow trägt den Titel Großfürst von Russland (Grand-Duc de Russie). Russische Monarchisten betrachten ihn als Tsesarewitsch, als direkten Erben auf den russischen Thron. Der letzte russische Zar Nikolai II war während der Februarrevolution in Russland 1917 entmachtet worden. Er wurde 1918 nach der bolschewistischen Oktoberrevolution 1917 zusammen mit seinen ganzen Familie in Jekaterinburg getötet. Seine Mutter ist Großfürstin Maria aus Russland und Großfürst Michail Pawlowitsch, geborener Prinz Franz-Wilhelm von Preußen. Die Familienangehörigen der Tsarenfamilien tragen den Titel Großfürst bzw. Großfürstin.

Mit Russland pflegt Georgi Romanow übrigens ausgezeichnete Beziehungen. Noch vor wenigen Tagen hielt er sich dort auf. Seit 1992 dürfen Angehörige der vormaligen Zarenfamilie wieder russischen Boden betreten. 1997 ging das Gerücht um, der damalige russische Präsident Boris Jelzin habe Georgi par Dekret zum russischen Thronfolger ernannt. Jelzin war lange Jahr Parteichef der Stadt Jekaterinburg (zu Sowjetzeiten Swerdlowski). Er hatte während seiner Amtszeit dort das Haus niederreißen lassen, in dem die Zarenfamilie getötet worden war.

Georgi Romanow ist nicht der einzige Anwärter auf den Thron. Andere Monarchisten Russland ziehen ihm andere Kandidaten vor.