Mittwoch5. November 2025

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Für diesen Job muss man das Zeug haben

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Von unserer Korrespondentin Melody Hansen

Das Unternehmen „Privilege Services“ bietet im Januar nächsten Jahres eine Ausbildung zur Gouvernante an und füllt damit eine bisher unbesetzte Nische im Großherzogtum. Obwohl die Beschäftigung einer Haushaltshilfe in vielen Köpfen veraltet und überholt scheint, entsteht in Luxemburg eine steigende Nachfrage danach. Viele Menschen sind ständig beschäftigt und finden nicht genug Zeit für Haushalt, Job und Familie. Deshalb suchen sie sich eine professionelle und sorgfältig ausgewählte Hilfe, um den Haushalt bewältigen zu können. Doch was muss die Person mitbringen, die diese Arbeit verrichten soll?

Viele wissen nicht genau, was die Aufgaben eines Gouvernanten eigentlich sind. Vage Erinnerungen an Butler Niles aus der Fernsehserie „Die Nanny“ oder die ständig wechselnde Haushälterin der reichen Eltern von Lorelai Gilmore in „Gilmore Girls“ entsprechen wohl kaum dem modernen Berufsbild. Deshalb vorab eine Beschreibung des Jobs.

Die Aufgabe eines Gouvernanten, wie er von „Privilege Services“ künftig ausgebildet wird, besteht in erster Linie darin, sich um den Haushalt des Kunden zu kümmern. Darunter fallen zwar auch alltägliche Dinge wie putzen, aufräumen und Wäsche waschen – jedoch muss man sich ebenfalls um die Dekoration der Räume und um andere Details wie zum Beispiel das Wohlergehen von Pflanzen und Haustieren kümmern. Zudem fallen einkaufen und kochen unter die Tätigkeiten einer Haushaltshilfe. Alles in allem ist es wichtig, dass der Arbeitgeber vollstes Vertrauen in das Personal haben kann.

Vertrauen als Grundlage

Dann gibt es zwei Bereiche, in denen man sich als Gouvernante sozusagen spezialisieren kann: die Kinderbetreuung oder aber die Organisation von Familienessen, die Versorgung von Übernachtungsgästen und Ähnliches. In künftigen Formationen will Ludivine Fuchs-Didelot, Geschäftsführerin von „Privilege Services“, beides anbieten. Eine weitere Idee wäre, die Angestellten gezielt auf den Umgang mit Senioren vorzubereiten.

Nicht jeder hat das Zeug zur Gouvernante. „Das Wichtigste in diesem Beruf ist definitiv die Einstellung“, so Ludivine Fuchs-Didelot, Begründerin der neuen Ausbildung. „Man braucht eine starke Servicekompetenz und den aufrichtigen Willen, einer Familie zu helfen. Dafür ist natürlich nicht jeder gemacht. Man muss emphatisch sein, gleichzeitig aber auch bescheiden bleiben und seinen Platz kennen. Man kann eine entscheidende Rolle innerhalb der Familie spielen, darf jedoch nie den Wunsch hegen, sich mit dieser anzufreunden.“

So grantig sollte eine zukünftige Gouvernante lieber nicht wirken

Empathie und Abstand

Weil die erste Ausbildungswoche im Rahmen eines Pilotprojektes stattfindet, werden erst einmal nur Personen mit Erfahrung im Service-Bereich teilnehmen können. Ausnahmen bilden solche, die einen starken Willen besitzen und „Privilege Services“ von sich überzeugen können. Fuchs-Didelot plant jedoch, das Angebot in künftigen Formationen auch auf Umschulungen auszuweiten: „Ich glaube, dass hier ein ganz großes Potenzial liegt. Denn die wichtigste Eigenschaft einer Gouvernante, die richtige Einstellung zum Job, kann jeder erlernen.“

Für die Ausbildung, die vom 22. Januar bis zum 1. Februar stattfindet, haben sich zwar schon einige eingeschrieben, es sind jedoch noch Plätze frei. Maximal acht Personen können an einer Formation teilnehmen. Die Kosten belaufen sich auf 2.500 Euro. Weitere Informationen finden Sie hier.