Trump droht Frankreich – und lockt Großbritannien mit Handelsdeal

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Donald Trump macht einmal mehr klar, wen in Europa er für einen Freund hält und wen nicht. Die neue Regierung in London umgarnt er, die Franzosen warnt er. Und ausgerechnet französischer Wein könnte Opfer dieses Konflikts werden.

Strafzölle für die einen, Handelsdeals mit den anderen: US-Präsident Donald Trump hat Frankreich wegen der kürzlich beschlossenen Digitalsteuer mit Gegenmaßnahmen gedroht. Zugleich stellte er dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson den Abschluss eines „sehr umfassenden Freihandelsabkommens“ in Aussicht.

Trump sagte im Weißen Haus, die jüngst von Paris beschlossene Steuer für globale Internet-Unternehmen sei „falsch“, und die USA müssten deshalb reagieren. Frankreich „hätte das nicht tun sollen“. Auf Fragen von Journalisten erklärte er, er erwäge, Strafzölle auf französischen Wein zu verhängen. Es könnten Zölle auf Wein oder auf etwas anderes sein, fügte er hinzu.

Keine internationale Lösung

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire kündigte am Samstag an, trotz der angedrohten Vergeltungsmaßnahmen an der nationalen Steuer festhalten zu wollen. „Wir werden diese Steuer umsetzen, solange es keine internationale Lösung gibt“, sagte er in Paris. Die Steuer ziele nicht spezifisch auf amerikanische Unternehmen ab. Auch europäische oder chinesische Großkonzerne seien betroffen.

Der Minister sprach sich zudem dafür aus, die beiden Themen – Strafzölle für Wein und gerechte Besteuerung digitaler Unternehmen – nicht zu vermischen. Le Maire rief die USA dazu auf, bereits beim anstehenden G7-Gipfel im französischen Biarritz Ende August eine gemeinsame Lösung für eine internationale Steuer zu finden.

Die von Frankreich beschlossene Steuer zielt auf international tätige Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple ab. Firmen, die mit ihren digitalen Aktivitäten einen weltweiten Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro erzielen und in Frankreich mehr als 25 Millionen Euro Umsatz erzielen, sollen unter anderem drei Prozent Steuern auf lokale Online-Werbeerlöse zahlen. Viele der betroffenen Unternehmen haben ihren Firmensitz in den USA. Frankreich hatte zunächst eine globale oder europäische Lösung für eine Digitalsteuer angestrebt, bislang gab es jedoch keine Einigung.

Strafzölle auf Weinimporte

Sollte es tatsächlich zu den Strafzöllen auf Weinimporte kommen, wäre es für Frankreichs Winzer teurer, in die USA zu exportieren. Der Preis für französische Weine würde sich erhöhen – und viele Verbraucher in den USA könnten auf Weine aus anderen Ländern umsteigen. Trump ließ auch keinen Zweifel, was seine Empfehlung wäre: „Ich habe amerikanische Weine immer lieber gemocht als französische Weine.“ Er selbst trinke zwar keinen Alkohol, aber ihm gefalle, wie amerikanische Weine aussähen, sagte er vor Journalisten. „Amerikanische Weine sind toll.“

Die US-Regierung hatte bereits nach der Verabschiedung des Steuergesetzes im französischen Senat am 11. Juli eine Prüfung der Auswirkungen auf den US-Handel angekündigt. Je nach Ergebnis könnte die Untersuchung zu Zöllen oder anderen Handelsrestriktionen für bestimmte französische Produkte führen.

Demgegenüber ist Trump bemüht, beim Handel den Schulterschluss mit dem neuen britischen Premier Johnson zu suchen. Bislang habe die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union ein Handelsabkommen verhindert, sagte Trump nach einem Telefonat mit Johnson. Der bilaterale Handel könne deutlich ausgeweitet werden.

Freihandelsabkommen in Aussicht

Freihandelsabkommen werden von der EU zentral für alle Mitgliedsstaaten vereinbart. Großbritannien wird voraussichtlich ab November kein EU-Mitglied mehr sein und kann in Zukunft dann wieder bilaterale Handelsabkommen abschließen.

Trump hatte London für den Fall des Ausscheidens aus der EU schon zuvor ein Freihandelsabkommen in Aussicht gestellt. Experten sehen dies jedoch sehr skeptisch: Das Aushandeln solcher Abkommen ist sehr langwierig, zudem hat Großbritannien deutlich weniger Verhandlungsmacht als die EU als Ganzes. Ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA etwa wurde nach der Wahl Trumps 2016 auf Eis gelegt.

Die USA sind für Großbritannien der größte Abnehmer als einzelnes Land: Die Exporte beliefen sich 2018 auf 118,2 Milliarden Pfund (Ende 2018 131,53 Mrd Euro), das ist ein Anteil von 18,6 Prozent der britischen Ausfuhren insgesamt (634,0 Mrd. Pfund) Die Ausfuhren der Briten in die EU-Länder betrugen im vergangenen Jahr 288,9 Milliarden Pfund; das ist ein Anteil von 45,6 Prozent.

titi
1. August 2019 - 22.58

Und ausgerechnet Sie unterstellen mir Hasstiraden gegen Trump! Da sind Sie doch kaum zu überbieten und diesen Rang laufe ich Ihnen nicht ab.

Moggel
29. Juli 2019 - 7.00

Wer weiß was der sonst so konsumiert?

Moggel
29. Juli 2019 - 6.58

"Was ist in den Köpfen der Wähler dieses Stümpers los?" Das spiegelt den Ist-Zustand der amerikanischen Bildung wieder. Ein Volk von 90% ungebildeten Deppen.

trotinette josy
28. Juli 2019 - 16.25

Lieber er bleibt beim Cola !

Laird Glenmore
28. Juli 2019 - 15.40

Donald braucht kein Bordeaux das ist auch gut so wer weiß was dieser Typ nach dem Genuss von Bordeaux anstellen würde, besser er trinkt keinen Alkohol ist auch ohne schon eine Lachnummer.

Zahlen
28. Juli 2019 - 15.22

"Also der Gröpaz erkennt mit bloßem Auge ob er einen Kalifornischen Zinfandel vor sich hat oder einen Bordeaux" De Coluche konnt dat och schonn am 'L'aile ou la cuisse'.

Paula
28. Juli 2019 - 14.08

„ Seine amerikanischen Mitbürger müssen auf französischen Wein verzichten ...“ Nein, nein, er wird nur etwas teurer aber auch dann wird er noch billiger er sein als guter amerikanischer Wein. Auch der amerikanische Champagner (darf sich so nennen) lässt sich sehr gut trinken; französische Häuser besitzen seit längerem in Kalifornien und New Mexico Vineyards. Es kann durchaus sein, dass Macron am Ende des Tages auf die Steuern, im Alleingang, verzichten wird; die französische Agrar/Weinlobby wird ihn bearbeiten.

Grober J-P.
28. Juli 2019 - 13.38

Gut so, Donald braucht kein Bordeaux. Wenn das so zutrifft wird der Rote auch für Normalos erschwinglicher. Als Macron würde ich einfach Ausfuhrstopp anordnen. :-)

Nomi
28. Juli 2019 - 12.21

Wann den Trumpel rem gewiehlt get, dann dauert et just nach 4 Johr an de Spuck ass eriwer ! Oder 3 Johr well am leschten Johr geschidt net mei' vill !

de Schmatt
27. Juli 2019 - 23.26

Trump, der Droher vom Dienst. Lächerlich und, wie immer, übesrspitzt!

Laird Glenmore
27. Juli 2019 - 19.30

D. Trump ist wieder im Rennen nach kurzer Verschnaufpause geht es im alten Trott weiter mit seinen Drohungen, ich denke der Mann kann nicht anders als immer nur solche banalen Äußerungen von sich zu geben. Die Europäer sollten es ihm mal mit gleicher Münze zurückzahlen. Er versucht andauernd Regierungen die bisher gut miteinander zusammen gearbeitet haben gegen einander aufzuwiegeln. Trump ist ein Kriegstreiber der nur darauf wartet rumballern zu können.

Jacques Zeyen
27. Juli 2019 - 17.31

"Er selbst trinke zwar keinen Alkohol, aber ihm gefalle, wie amerikanische Weine aussähen, sagte er vor Journalisten. “Amerikanische Weine sind toll.” Also der Gröpaz erkennt mit bloßem Auge ob er einen Kalifornischen Zinfandel vor sich hat oder einen Bordeaux. Der Tolpatsch schlägt also gleich zwei Mücken mit einem Streich. Seine amerikanischen Mitbürger müssen auf französischen Wein verzichten und die Winzer in Frankreich verkaufen weniger nach USA. So sieht konstruktive Politik aus.Drohen und dummschwätzen sind das Prädikat dieses Mannes. Was ist in den Köpfen der Wähler dieses Stümpers los? Man darf gespannt sein was sein neuer Busenfreund,der Wirrkopf Johnson drauf hat. Ein tolles Gespann.