Ex-Minister Cahuzac vor Gericht

Ex-Minister Cahuzac vor Gericht
(AP/Thibault Camus)

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Drei Jahre nach seinem Rücktritt muss sich der frühere französische Haushaltsminister Jérôme Cahuzac wegen eines Schwarzgeldkontos vor Gericht verantworten.

Vor dem Pariser Strafgericht begann am Montag der Prozess gegen den 63-Jährigen Ex-Minister Jérôme Cahuzac wegen Steuerbetrugs und Geldwäsche. Cahuzac hat eingeräumt, jahrelang Geld auf einem heimlichen Auslandskonto in der Schweiz und später in Singapur gehortet zu haben.

Der inzwischen aus der Sozialistischen Partei von Staatschef François Hollande ausgeschlossene Politiker hatte im März 2013 zurücktreten müssen, nachdem sich Medienberichte über ein Schwarzgeldkonto bestätigt hatten. Zuvor hatte der Haushaltsminister monatelang die französische Öffentlichkeit belogen und die Existenz des Kontos bestritten. Bei einer Verurteilung drohen Cahuzac bis zu sieben Jahre Haft und zwei Millionen Euro Geldstrafe.

Die Cahuzac-Affäre erschütterte Hollandes Regierung schwer: Der Minister galt als einer der Leistungsträger im Kabinett und hatte sich den Kampf gegen die Steuerflucht auf die Fahnen geschrieben. Dass der gelernte Chirurg, der mit Haarimplantaten zu Wohlstand gekommen war, heimlich Geld ins Ausland geschafft hatte, ließ die ganze Regierung schlecht dastehen – zumal Hollande den Franzosen in Abgrenzung zu seinem in zahlreiche Skandale verstrickten Vorgänger Nicolas Sarkozy eine „vorbildliche Republik“ versprochen hatte.