Wie gut geht es uns?

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Eine neue Messlatte, um die Zufriedenheit der Bürger im Land zu messen, ist sicherlich etwas Nützliches. Das in den letzten Jahrzehnten zum Maßstab gewordene Bruttoinlandsprodukt reicht einfach nicht mehr aus. Die Zahl ist zu plump und zu rein „ökonomisch“, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Initiative und der Fakt, dass auf einer großen öffentlichen Veranstaltung über sie geredet wird, geht demnach in die richtige Richtung. Letzten Endes aber wird dieser Indikator auch nie perfekt sein. Dazu sind die Menschen zu unterschiedlich. Das neue Instrument kann dem Ziel aber viel näher kommen: dem Messen des Wohlbefindens der Bürger eines Landes.

Wie üblich wird sich die Qualität des Indikators jedoch in den Details zeigen. In den (bisher) 63 Kriterien, die zur Errechnung dienen. Doch hier gibt es Potenzial für unendliche Diskussionen: Ist ein hoher Fleischkonsum ein Zeichen von Wohlstand oder von Unzivilisiertheit? Bedeuten viele Autos eine potenziell gute Mobilität oder zu viel Luftverschmutzung? Sind viele Gefängnis-Insassen ein Zeichen von Sicherheit oder von falschen Gesellschaftsstrukturen?

Der Indikator wird also flexibel sein müssen. Er wird beständig an die sich verändernde Zeit – sowie die neuen Bedürfnisse und Überzeugungen – angepasst werden müssen. Aber ganz klar bedeutet ein Wohlstandsindikator Fortschritt – vor allem verglichen mit rein wirtschaftlichen Messinstrumenten.

Judd mat Gaardebounen
17. Oktober 2017 - 6.48

Huhhh? Ich Nichts verstehe. Sie nichts verstehe??

Colombera jean
16. Oktober 2017 - 21.31

Wir werden sicherlich die Geldmaschine ankurbeln, sonst geht die Rechnung nicht auf.

michel konrad
16. Oktober 2017 - 20.32

“Alles andere ist Käse.“ Welch ein Kontrastprogramm! Zuerst tiefe und interessante Einblcke in Ihrer Weltanschauung und dann diese kleiner Satz am Ende mit sage und schreibe 4 Wörtern. Marius, weiter überlegen! Nicht aufgeben!

Marius
16. Oktober 2017 - 17.49

Die westlichen Länder dieser Erde, also die der transatlantischen Gesellschaft angehören und welche demokratisch geführt werden, sind nicht wählerisch bei der Auswahl ihrer Handelspartner. Alle EU Staaten benötigen Rohstoffe, denn niemand möchte den Lebensstandart den wir zur Zeit haben reduziert sehen, oder gar verlieren. Wenn es ums Geschäft geht sieht man gerne mal über Dinge wie Diktatur, Unterdrückung, Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen und Folter hinweg. Siehe : China, Libyen, Katar, Saudi-Arabien usw. usw. Wenn sie morgen noch mit ihrem PKW über Luxemburgs Strassen düsen möchten und auf Druckknopf das Licht anknipsen gedenken, oder billige Smart Phones kaufen möchten, müssen sie wohl oder übel, derlei sentimentale Reflexionen ausklammern, oder diesen Sachgehalt gesondert betrachten. Sie dürfen sich allemal eine imaginäre und ideale Welt erträumen, so wie Gutmenschen dies vielfach zu pflegen tun, in der es keine Bösewichte, keine Halunken, keine Schurken und andere Übeltäter gibt, nur ausschliesslich Gutmenschen und Mönche. Wenn es das jemals geben würde, würden wir alle froh und glücklich im Paradiese leben. Im sogenannten Nirwana. Ich persönlich habe keine Sehnsucht nach einer vollkommenen und langweiligen Welt. Ich betrachte unsere komplexe Welt, in der sich viele Faktoren gegenseitig beeinflussen und in Wechselwirkung treten, als lebenswert. Alles andere ist Käse.

Marius
16. Oktober 2017 - 15.22

Der krisengeschüttelte Kapitalismus, neoliberalistischer Prägung, hat in Luxemburg unermesslichen Reichtum hervorgebracht und hat den Wohlstand großer Teile der Bevölkerung insgesamt erhöht. Das ist sehr begrüssenswert. Es gibt aktuell einen stabilen sozialer Frieden in Luxemburg, doch dieser Friede kann schnell gefährdet werden, das heißt wenn Gewinne und Kosten ungerecht verteilt werden und wenn Menschen systematisch von Leistungen und Wohlstandsgewinnen ausgeschlossen werden. Um derartigen Ausuferungen Halt zu gebieten, wendet sich heutzutage die große Mehrheit in den europäischen Ländern gegen den ungezähmten Raubtierkapitalismus und bekundet mehrheitlich den Willen zu mehr sozialer Gerechtigkeit und zu einer Rückbesinnung auf die klassische soziale Markwirtschaft.

MarcL
16. Oktober 2017 - 12.32

Interessant wäre auch zu Messen, wieviel Unglücklichsein Luxemburg exportiert, wenn wie derzeit von unserem Wirtschaftsminister Geschäfte mit Staaten betrieben werden welche Demokratie und Menschenrechte mit Füssen treten.

fluppes
16. Oktober 2017 - 12.07

Kann man auf grosse Änderungen hoffen? Das ewige Wirtschaftswachstum muss aufhören, denn ewig ist es ohnehin nicht und es ist das grösste Übel, das uns aber leider immer noch als Allheilmittel präsentiert wird. In Wirklichkeit ist es nur eine erbärmliche Flucht nach vorne, die keine Probleme löst, sondern nur verschiebt und neue schafft. Des lieben Geldes wegen wird die Umwelt zerstört und der Mensch versklavt. Weniger Wirtschaftswachstum, dafür unter anderem mehr Besonnenheit und Bescheidenheit würden vielleicht auch mehr Zufriedenheit bedeuten?

Marius
16. Oktober 2017 - 9.30

Es gibt Europa kein Volk, das ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit in seinem politischen und sozialen Gemeinschaftsgefüge besäße. Das mag wohl der Grund sein, warum Luxemburg sich für ein glückliches Land hält und seine Einwohner sich rundum als glückliche und zufriedene Bürger bezeichnen. Bei dieser Wortwahl geht es wohlgemerkt um das subjektive Wohlbefinden, das man allgemein als Glücklichsein deutet. Doch in ihrem freiheitlichen Grundgesetzt sucht man leider vergebens nach dieser universellen Endabsicht, die alle Menschen ausnahmslos anstreben und wo es um Leben, Freiheit und das Streben nach Glück und Zufriedenheit geht. In Luxemburg, dem Land der grotesken Umfragen und sinnlosen Statistiken, wie eben diese von Computer gestützten Berechnungen, haben demoskopische Erhebungen genau dieses erfreuliche Ergebnis mehrfach bestätigt. Unsere Zeitgenossen sollten jedoch nicht dem Irrtum erliegen, ein höherer Lebensstandard würde automatisch eine Steigerung des Glücks und der Zufriedenheit bedeuten, weil Glück im Normalfall nicht beinflussbar ist und Geld weder glücklich, noch unglücklich macht. Einen Versicherungsschein für Glück, Zufriedenheit oder Erfolg gibt es leider nicht! Die Erfahrung zeigt zur Genüge, dass Glücksgefühle in der Regel nur von geringer Dauer sind und der Goldesel nur ein stimulierendes Wunschbild der eignen Phantasie ist.