Der Euro soll rollen

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Lucien Montebrusco kritisiert die Forderungen nach grenzenloser Konsumfreiheit

Die Gesellschaft verändert sich, also muss auch der Handel mitziehen. Was er auch tut. Längst kann der gestresste Konsument schnell mittags ins Geschäft laufen und sich die nötigen Lebensmittel für das Abendessen oder neue Schuhe, Hemd und Hose besorgen.

Dass sonntags geöffnete Supermärkte einem Verbraucherbedürfnis entsprechen, zeigen die langen Schlangen an der Kasse. So kann man argumentieren. Oder auch umgekehrt. Das Angebot rief das Bedürfnis hervor, am Sonntagmorgen in den Laden zu gehen, um sich mit Frischwaren, Tiefkühlkost und Konserven einzudecken.

Ginge es nach der Handelskonföderation, sollen auch die letzten Hürden bei den Öffnungszeiten fallen. Wer möchte, soll auch nachts seine Büchse Thunfisch oder sein Baguette kaufen können. Nicht nur an der Tankstelle, sondern gleich um die Ecke. Vorausgesetzt er findet den Laden bzw. den Verkäufer, der sich wegen der paar Kunden die Nacht um die Ohren schlagen wird.

Die Freiheit beim Einkaufen soll grenzenlos sein. Dass das Portemonnaie bzw. das Bankkonto mit verlängerten oder unbegrenzten Öffnungszeiten nicht Schritt halten werden, scheint die Befürworter wenig zu belasten. Dabei rollt der Euro nur einmal in die Kasse.

Aber vielleicht rechnet man damit, ins Ausland abfließende Kaufkraft zu „repatriieren“. So wie das unsere Nachbarländer mit dem Geld ihrer Steuerflüchtlinge taten. Wobei man uns den Kunden zeigen müsste, der bisher sein Croissant morgens um fünf oder seine neuen Schuhe abends kurz vor Mitternacht in Metz bzw. Trier kaufte.

marek
22. November 2017 - 14.03

wenn ich Mitternacht irgendwo anzutreffen bin, komm ich vielleicht aus einem Restaurant, Kneipe oder Veranstaltung, aber nie aus einem Laden der Baguetts verkauft...und Schuhe kauft man sich Nachmittags und nicht morgens um 8.00 Uhr! Hier in diesem Artikel fehlt die Animation warum wir eigentlich keine "Fressmeile" haben, wie sie nun Großstädte haben die abends um 20.00 bis 6.00 Uhr den anderen Tag aufhaben!

Marc Schein
22. November 2017 - 11.48

Ah bon, dier mengt also dass Moies um 5 Keen weilt en Croissant kaafen? Schon mol eppes vun Schichten heiren? Kuckt emol weivill Arbeschter no der Nuetsschicht oder virun der Moiesschicht sech an den Tankstellen, zum Beispill dei um Findel, en Croissant etc kaafen.

Pompier Sam
22. November 2017 - 11.41

Kommesch, d'Tageblatt klappt dach esougaer op d'Kierch, mais elo anbemol ennerstezt et der Kirch hier Positioun dass Sonndes net soll geschaft ginn. Mir as unsech dei ganz Debatte do egal, well ech zu 85% online ankaafen. Esoubaal et och nach en online Metzler an Bäcker get, machen ech dat dann zu 98%.

Peter Mutschke
22. November 2017 - 10.00

Egal ob mittags um zwei oder nachts um zwei Uhr.Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben

Werner B.
22. November 2017 - 9.03

Einkaufstourismus ist seit Jahrzehnten ein erfolgreiches Geschäftsmodel für's Land. Die Menschen aus der Region verbinden das Tanken mit dem Einkaufen und dort arbeiten in der Regel Grenzgänger (auch Sonntags). Die Steuereinnahmen sprudeln in unsere Staatskasse und mehren unseren Wohlstand. Da sollte man doch meinen, never touch a running system!