Der rote Faden

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LUXEMBURG - Im Zeichen der Kontinuität wird das Kasemattentheater auch in der Spielzeit 2011-2012 mit einem Programm aus literarischem Theater und (szenischen) Lesungen aufwarten.

Das Thema „Selbstentfremdung“ zieht
sich dabei wie ein roter Faden durch die mit vielen interessanten Produktionen gespickte Saison.

Prof. Dr. Dieter Heimböckel wird am 26. Oktober um 19.30 Uhr in das Werk von Elfriede Jelinek einführen. (Bild: François Besch)

Die Zuschauerzahlen seien in der vergangenen Saison leicht gestiegen, so der zufriedene Interims-Präsident des Verwaltungsrates des Kasemattentheaters Lex Weyer gestern Vormittag in einer kurzen Begrüßungsansprache anlässlich der Programmvorstellung. Der künstlerische Leiter des symphatischen, kleinen Theaters, Germain Wagner, ging anschließend im Detail auf das erlesene Programm der Spielzeit 2011-2012 ein, das unter dem generellen Motto der „Selbstentfremdung des postmodernen Menschen, seiner Orientierungslosigkeit und der oft verzweifelten Frage nach einem übergeordneten Sinn oder einer Bestimmung“ stehe. Neben literarischem Theater setze das Kasemattentheater weiterhin auf Lesungen bzw. szenische Lesungen, wo man mit Erfolg eine Nische in Luxemburg besetze.

Elfriede Jelineks „Babel“ als Auftakt

Das Programm startet am 20. Oktober denn auch mit einer solchen szenischen Lesung: „Babel“ von Elfriede Jelinek, unter der Regie von Anne Simon. Es sei ihm, so Wagner, nicht bekannt, dass bereits ein Werk der österreichischen Autorin auf einer Luxemburger Bühne zu sehen gewesen sei. Weitere Vorstellungen sind am 26. (mit einer Einführung in das Werk Jelineks durch Prof. Dr. Dieter Heimböckel von der Uni Luxemburg) und am 27. Oktober.

In Koproduktion der „Théâtres de la ville de Luxembourg“, des Kasemattentheaters, des Escher Theaters sowie von Drama Shop und Salon 5 aus Wien wird dann am 12. November im Studio des Grand Théâtre die Uraufführung von Guy Helmingers Stück „Das Leben hält bis zuletzt Überraschungen bereit“ zu erleben sein, ein ebenso absurdes wie tiefsinniges Stück, bei dem Helmingers kräftige, griffige Sprache bestens zur Geltung kommt. Das Stück wird auch am 14. und 15. November im Studio sowie am 18. und 19. November im Escher Theater gezeigt.

Guy Helminger wird auch am 17. November im Kasemattentheater anlässlich einer Lesung zu sehen und zu hören sein.

„Quartett“ von Heiner Müller

Im Dezember (die genauen Daten stehen derzeit noch nicht fest) wird André Jung während zwei Vorstellungen aus Elfriede Jelineks Roman „Winterreise“ lesen. Stefan Maurer, der bereits zwei Inszenierungen am Kasemattentheater realisierte, wird auch 2012 wieder zu Gast sein.

Er ist für Regie und Bühne bei einer etwas verfremdeten Version von Heiner Müllers „Quartett“ verantwortlich, das zwischen dem 11. Januar und dem 3. Februar an gleich zwölf Abenden (die genauen Daten finden Sie auf der Webseite des Theaters) gezeigt wird. Die Suche nach sich selbst steht am 29. Februar und am 1. März im Mittelpunkt einer Lesung von Désirée Nosbusch und Marc Limpach mit Texten von u.a. Gryphius, Goethe, Tolstoi, Tucholsky, Kafka und Camus im Mittelpunkt. „Das qualvoll uralte Rätsel – oder Was ist denn nun der Sinn des Lebens“ ist das Programm überschrieben.

Zwischen dem 14. März und dem 20. April (auch hier findet man alle Daten auf der Webseite) gehen „Mini Dramen“, eine szenische Collage mit Nora Koenig und Pitt Simon unter der Regie von Carole Lorang über die Bühne des Kasemattentheaters.

„Dies ist kein Chansonabend“ hätte es eigentlich schon in der vergangenen Spielzeit heißen sollen. Doch Mutterfreuden machten damals einen Strich durch die Rechnung. Nun wird Fabienne Elaine Hollwege am 25. und 26. April 2012 mit ihrem Programm (Songs, Lieder, Texte) im Kasemattentheater zu Gast sein.

„U5“ von Pol Sax: Premiere am 8. Mai

2009 erhielt Pol Sax für seinen in Berlin spielenden Roman „U5“ den Servais-Preis. Der Autor adaptierte das Werk nun für die Bühne und die Uraufführung des Stückes unter der Regie von Nestroy-Preisträgerin Sabine Mitterecker findet am 8. Mai statt. Elf weitere Vorstellungen folgen bis zum 8. Juni. Außerdem ist geplant, mit dem Stück Gastspiele in Berlin und Wien zu geben.

Und damit neigt sich die neue Saison dann auch schon ihrem Ende zu. Mit „Hands Up – Excitement!“, der Band um Hans Narva mit u.a. den Schauspielern August Diehl (Gitarre) und Julia Malik (Violine), steht ein Abschlussabend „en toute beauté“ an, dies am 9. Juni ab 21 Uhr.

Web www.kasemattentheater.lu