Zurück in die Vergangenheit des Pfaffenthals

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Zeitreisen werden nun doch Realität – zumindest virtuelle. Mit einer Kutsche durch das "Pafendall" des 19. Jahrhunderts.

Die Zukunft (und die Vergangenheit) liegen in der virtuellen Realität. Ab sofort ist es kein Problem mehr mit der richtigen Ausrüstung und Software einen Blick in das Pfaffenthal des 19. Jahrhunderts zu werfen. Die Unternehmensgruppe Digital Devotion hat in Zusammenarbeit mit Luxemburg-Stadt und den Stadtarchiven ein virtuelles Modell des Pfaffenthal erschaffen.

Die Zeitreisenden fahren in einer Kutsche durch das „Pafendal“ und können Gebäude und Stadtbild aus dem vergangen Luxemburg betrachten – mit authentischer Geräuschkulisse. Selbst animierte Bürger dieser Zeit sind in der Simulation zu sehen. Die Architektur des Viertels wurde historisch akkurat nachgebildet. Dazu nutzten die Software-Entwickler Archiv-Bilder aus der Zeit, erklärt Projektleiter Kai Utzinger von Digital Devotion. Die Modellierung des Viertels nahm einen großen Teil der Arbeit ein. An Stellen, an denen weniger Bildmaterial zur Verfügung stand, mussten die Entwickler mit bestem Wissen ergänzen. „Für die Haupt-Locations gab es aber genügend Bildmaterial“, so Utzinger.

Minivan statt Delorean

Kein Delorean, eher ein Mini-Van

Um die Zeitreise anzugehen, müssen Besucher nur in einem speziellen Kleinbus Platz nehmen und eine VR-Brille aufsetzen. Der Bus fährt dann eine Route durch das Viertel ab, die Passagiere können sich währenddessen frei umschauen – dank der VR-Brillen.

Wie der Projektleiter erklärt, war die Lösung des Tracking-Problems ziemlich aufwendig. Die VR-Brillen besitzen eigene Sensoren. Damit kann die Position und Ausrichtung der Brillen erfasst werden. Hinzu kommt aber noch das Tracking des Busses, wie Utzinger erklärt. Das Zusammenspiel von individuellen Trackingsensoren und dem Verorten des Busses an einer bestimmten Stelle muss gut abgestimmt sein.

Viel Aufwand, aber es lohnt sich

Virtuell

Realität

Die ganze Entwicklungsarbeit dauerte über ein Jahr – immerhin mussten die Programmierer ein vollständiges 3D-Modell des Viertels entwickeln. Bislang ist das Projekt noch in der Testphase. Sieben Gebäude sind bis jetzt vollständig in das virtuelle Pfaffenthal integriert. „Das wird aber noch ausgebaut“, so Utzinger. In Zukunft soll das ganze Viertel im Detail ausmodelliert werden. In zwei Monaten ist die Pilotphase beendet, dann findet noch ein Ausbau statt. Ab wann auch Touristen und alle Interessierten in der virtuellen Zeitmaschine mitfahren können, ist noch nicht bekannt.

Genutzt werden kann das VR-Projekt auch für schulische Zwecke, erklärt Utzinger. Außerdem bestehe nicht nur die Möglichkeit einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, sondern auch in die Zukunft. Vielleicht auf das Viertel Kirchberg im Jahr 2020, mutmaßt Utzinger. Auch die Stadt Luxemburg kündigte bereits an, weitere Viertel virtuell „wiederauferstehen“ zu lassen.

Weiter Infos zum Projekt:

timetravel.vdl.lu