Spaß und harte Wissenschaft – Luxemburger Kids forschen im Science Camp

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Wissenschaft und „Adventure“: Unter diesem Motto lernen die 26 jungen Teilnehmer des Science Camp ihre Umwelt besser kennen. Das Projekt des „natur musée“ beweist: Früh übt sich.

Von Misch Pautsch

Bestimmungsschlüssel, Identifikationsblätter, Lupen, Herbarien, Mikroskope: Trotz der gleißenden Hitze haben sich 26 wissenschaftsbegeisterte Elf- bis 14-Jährige im Jugendzentrum versammelt, um den Biologen in sich zu entdecken. Der verlockenden Muse der Schulferien zum Trotz.

„Insbesondere versuchen wir hier, den Kindern spielerisch wissenschaftliche Methoden näherzubringen, ohne dass sie sich dabei fühlen, als wären sie in der Schule“, erklären die Betreuer Chiara Witry und Manuel Quaring.

Wissenschaft light

Links

Science-Club:
www.science-club.lu
Panda-Club:
www.panda-club.lu
Service national de la jeunesse:
www.snj.public.lu
natur museé:
www.mnhn.lu

Thao, Fanou und Marc sind regelrecht begeistert: „Es ist super hier! Die Aktivitäten sind toll und vor allem haben wir genug Freizeit zwischendurch. Heute werden wir uns anschauen, welche Tiere im Weiher leben. So können wir herausfinden, wie die Wasserqualität hier ist.“

Was auf den ersten Blick nach Spiel und Spaß aussieht, ist eigentlich ein Vorgeschmack auf das, was auch „richtige“ Wissenschaftler machen: beobachten, dokumentieren, das Entdeckte mit dem bisherigen Wissen abgleichen und daraus Schlüsse ziehen.

Am Dienstag standen zwei Aktivitäten auf dem Programm: Während die eine Gruppe lernte, die unterschiedlichen Laubbäume oder Sträucher zu identifizieren, und diese in einem Herbarium verewigte, suchte die zweite Gruppe in den Weihern und Bächen des Marienthals nach Insekten und Amphibien.

Wasserläufer oder Libellenlarve?

„Das ist ein Wasserläufer, nicht wahr?“, fragte ich erst mal vorsichtig. Nach kurzem Durchforsten der sich auftürmenden Papierstapel verbesserte einer der Nachwuchswissenschaftler mich prompt: „Nein, ich glaube, das ist eine Großlibellenlarve. Schau, das erkennt man am dicken Hinterleib!“ Eine ernüchternde Erinnerung daran, dass das Grundschulwissen dann doch nicht mehr so präsent ist, wie es einst war.
Beim Identifizieren von Linden, Birken oder Buchen schlug ich mich nicht besser, folgte bedächtig, aber vor allem langsam mit dem Finger dem Bestimmungsschlüssel, während um mich herum Blatt um Blatt zielgenau und mit großer Sicherheit gearbeitet wurde. Aus Lernenden wurden Lehrende, die mir dabei halfen, meine neu entdeckten Bildungslücken zu schließen.

Fast schwärmerisch klang Betreuerin Michelle Schaltz bereits am zweiten Tag des Aufenthaltes: „Die Kinder sind wirklich fit, sie sind alle bereits sehr informiert und vor allem motiviert. Oft gibt es in den Ferienlagern ja kleine Reibereien, aber dieses Jahr kommt wirklich jeder mit jedem klar. Abends fallen sie dann auch regelrecht ins Bett, denn das Programm ist ordentlich gefüllt.“

Strammes Programm

In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum in Hollenfels entstand ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten: Unter anderem werden Kräuter gesammelt und verarbeitet, auf der „Ferme pédagogique“ befassen sich die Jugendlichen mit Pferden, Eseln Schweinen und Hühnern und zum Abschluss ist eine zehn Kilometer lange Rallye durch den Wald vorgesehen.

Fast unscheinbar in der Ecke liegende Wasserpistolen, eine Slackline und diverse Bälle lassen erahnen, dass das „Freizeitprogramm“ es wohl auch in sich haben wird.
Um dieses Programm innerhalb einer Woche durchzuziehen, klingelt der Wecker bereits um 7.15 Uhr morgens, Sommerferien hin oder her. Nach einem anstrengenden Tag soll dann um 22.30 Uhr in den Zimmern Ruhe herrschen. Auf explizite Nachfrage einiger anonym bleibender Teilnehmenden hin soll hier hinzugefügtwerden, dass dies auch ausnahmslos der Fall ist.

Über das Ferienlager wurden die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in den meisten Fällen über das Internet oder die Newsletter des „Panda-Club“ informiert, wo auch über andere Aktivitäten des „natur musée“ berichtet wird. Und falls es für eine Teilnahme am Science-Club dieses Jahr nicht mehr reicht, stehen noch zahlreiche andere Aktivitäten an.

marci
11. August 2018 - 19.49

Arme Kinder, wenn die wüssten was später auf sie zukommt...... Die Rattenfänger vin Hameln....