Familiensache: Michèle Orban ist mit Baby Ellie beim Basketballturnier in Montenegro

Familiensache: Michèle Orban ist mit Baby Ellie beim Basketballturnier in Montenegro

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Sie ist bereits ein richtiger Star in der Topolica Sport Hall in Bar, in der die Basketballwettkämpfe ausgetragen werden: Ellie ist gerade einmal drei Monate alt und während Mama Michèle Orban auf dem Basketballparkett mit der luxemburgischen Nationalmannschaft um eine Medaille kämpft, schlummert die Kleine friedlich in den Armen von Papa Rouven.

Kein Wunder, dass Zuschauer, freiwillige Helfer und Journalisten immer wieder ihre Kamera zücken, denn Ellie ist mit Abstand der jüngste Fan im beachtlichen Luxemburger Block und trägt dazu auch noch das passende Outfit: ein FLBB-Trikot mit der Nummer 15.

Es ist das erste Mal, dass Ellie ihre Mama bei einem offiziellen Wettbewerb live auf dem Parkett sieht, denn wegen der Schwangerschaft bestritt Michèle Orban in der abgelaufenen Saison keine einzige Partie für ihren Verein, den T71 Düdelingen. Ausgerechnet bei den Spielen der kleinen Staaten feiert die 33-Jährige nun ihr Comeback. Da Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia aufgrund der Abiturklausuren in Luxemburg auf mehrere Spielerinnen verzichten muss, war Orban bereit, ihren Teamkolleginnen zu helfen – wenn auch in einer anderen Rolle als noch bei den vergangenen Auflagen, bei denen sie unter anderem 2015 mit Luxemburg die Goldmedaille gewinnen konnte: „Gleich nach der Schwangerschaft war es schon relativ hart, ich musste viel trainieren, habe aber noch keinesfalls meine alte Form zurück. Ich bin einfach froh, dabei sein zu dürfen. Auch wenn ich das Team noch nicht so wie früher auf dem Parkett unterstützen kann, versuche ich, meinen Mitspielerinnen bestmöglich neben dem Spielfeld zu helfen.“

Dass es so schnell wieder auf das Parkett zurückgehen konnte, hat seinen Grund, wie die 33-Jährige verrät, denn Orban versuchte, so lange wie nur möglich sportlich aktiv zu sein: „Ich habe immer das gemacht, was ich durfte, und dann Schritt für Schritt zurückgeschraubt. Zum Schluss beschränkte sich das Ganze auf Spazierengehen und das Standfahrrad. Die Vorstellung, dass man keinen Sport mehr betreiben darf, wenn man schwanger ist, stimmt nicht. Das haben mir die Ärzte bestätigt.“

Familie ist bedeutender

Dass Orban aber nicht ohne Ellie, die am 8. Februar zu Welt kam, zu den Spielen reisen würde, stand für die Nationalspielerin von Anfang an fest. Damit alles reibungslos klappt, haben Ehemann Rouven und die Eltern den Weg nach Montenegro in Kauf genommen und somit packt jeder eine Hand mit an: „Ohne die Familie wäre das hier überhaupt nicht möglich gewesen. Es ist immer jemand da, um auf die Kleine aufzupassen und mich zu unterstützen. Dort sieht man auch, dass Basketball nicht immer das Wichtigste ist, die Familie ist da schon ein großes Stück bedeutender.“

Orban übernachtet dann auch nicht, wie ihre Teamkolleginnen, im Athletendorf, sondern bei der Familie: „Den kompletten Tag verbringe ich bei der Mannschaft und abends geht es dann wieder zurück zu der Kleinen. Organisatorisch ist es natürlich schon ein wenig anstrengend, aber so weit hat bisher alles geklappt.“ Trainer, Betreuer und Mannschaft, alle haben Verständnis für die Situation und somit kein Problem damit: „Wenn ich mit ihr ankomme, sind alle total lieb zu ihr. Es ist einfach eine großartige Erfahrung“, schwärmt Orban.

Ellie ihrerseits lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und steckt bisher alles locker weg. Meistens schläft sie, wenn ihre Mutter auf dem Parkett steht: „Ich bin selbst überrascht, wie gut sie das Ganze hier mitmacht. Wenn sie wach ist, dann schaut sie gespannt aufs Spielfeld und man könnte fast schon denken, dass sie die Partie verfolgt, das ist super.“ Und so würde sich Michèle Orban auch freuen, wenn ihre Tochter irgendwann einmal selbst Basketball spielen würde. Einen ersten Eindruck hat sie bereits bekommen: „Wenn sie Spaß daran hätte, wäre das wirklich toll. Dann würde ich auf der Tribüne sitzen, sie anfeuern und mitfiebern.“ Vielleicht kann Michèle Orban ihr irgendwann einmal eine weitere JPEE-Medaille zeigen, nach Siegen gegen Monaco und Zypern und einer Niederlage gegen Island liegen die FLBB-Damen zurzeit noch auf Kurs.