Die Raupe macht wieder Ärger: Eichenprozessionsspinner breitet sich erneut aus

Die Raupe macht wieder Ärger: Eichenprozessionsspinner breitet sich erneut aus

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So langsam breitet er sich wieder aus: der Eichenprozessionsspinner. Hundebesitzer, Radfahrer und alle, die sich gerne draußen aufhalten, hatten es schon befürchtet. Mittlerweile hängen wieder die ersten Warnschilder an Spazierwegen und Parks aus.

Wie schütze ich mich?

Das Gesundheitsministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Infrastrukturministerium Tipps zum Schutz gegen den Eichenprozessionsspinner herausgegeben:

–  Raupen und Gespinste nicht berühren;

–  Kinder über die Gefahr aufklären und nicht unter befallenen Bäumen spielen lassen;

–  Nach einem Kontakt mit dem Brennhaaren die Kleidung wechseln und in der Waschmaschine waschen. Sie sollten duschen und die Haare gut waschen;

– Darauf achten, dass keine Brennhaare über Kleidung und Schuhe in die Wohnung getragen werden;

– Die in der Haut befindlichen Brennhaare mit Wasser und Seife abspülen. Haare, die sich tief in der Haut befinden, sollten entfernt werden (Pinzette, Klebeband);

– Bei ernsten Problemen sollte ein Arzt kontaktiert werden;

– Der Nesselausschlag kann mit antihistamin- oder kortisonhaltigen Salben behandelt werden. Kalte Kompressen können die Anzeichen lindern;

– Betroffenes Auge ausspülen und einen Augenarzt kontaktieren;

– Asthmatische Reaktionen lassen sich durch eine inhalative Therapie mit Bronchodilatatoren und/oder Kortikoiden behandeln;

– Bei Verschlucken der Brennhaare möglichst viel Wasser trinken, um das Gift zu verdünnen;

– Schwere Reaktionen erfordern eine Hospitalisierung.

Weshalb sich der Eichenprozessionsspinner in den letzten Jahren besonders stark verbreitet, ist nicht bekannt. In einem Informationsblatt zu den gefährlichen Raupen führen Gesundheits- und Infrastrukturministerium die Klimaveränderung als mögliche Ursache an.
Die wärmeliebende Schmetterlingsart sei demnach in großen Teilen Europas verbreitet und besiedelt – wie der Name es bereits sagt – in erster Linie Eichen. Dabei bevorzugt das Tier lichte Eichenwälder, Bestandesränder, Alleen und Einzelbäume. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners schlüpfen mit dem Beginn der Vegetationszeit, Ende April, Anfang Mai. Bis zur Verpuppung, die ab Juli stattfindet, durchlaufen sie sechs Entwicklungsstadien.

Die Raupen sind von Anfang an stark behaart und zunächst von gelblich-brauner Farbe. Später sind sie bräunlich-schwarz gefärbt. Auf ihrem Hinterleib befinden sich rot-braune, samtartig behaarte Felder, auf denen ab dem dritten Larvenstadium die Brennhaare sitzen. Diese sind mit Widerhaken versehen und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Dadurch können sie beim Menschen und auch bei Tieren allergische Reaktionen auslösen. Beim Menschen sind die möglichen Folgen einer Hautreizung unangenehmer Juckreiz, gefolgt von Hautentzündungen.

Es kann aber auch zu Reizungen der Augen oder Atemwege kommen. In schweren Fällen sind auch Fieber und Schwindel möglich. Die Empfindlichkeit und Intensität der Reaktion der betroffenen Person nimmt mit jedem Einzelkontakt zu. Die winzigen Härchen werden zudem bei günstiger Witterung und Luftströmung über weite Strecken transportiert. Die Zahl und Länge der Brennhaare nimmt mit jeder Häutung der Raupe zu.

Das Tier wird das Land also noch mindestens einen Monat in Atem halten. Auch Hundebesitzer müssen auf ihre Vierbeiner aufpassen. Besonders nach starken Regenfällen. Dann fallen die Nester der Raupen oft zu Boden und die Tiere können schneller damit in Kontakt kommen. Im vergangenen Jahr wurde in Düdelingen die Neugierde einem Hund zum Verhängnis. Er hatte die Raupe abgeschleckt – die allergische Reaktion auf Brennhaare ließen seine Zunge so anschwellen, dass das Tier erstickte.

Großes Foto: Kleuske, Thaumetopoea processionea, closeup, CC BY-SA 3.0

de Schmatt
7. Juni 2019 - 18.40

Die " Behörden " oder die politisch Verantwortlichen sollen uns erst einmal vor der Klimaveränderung und deren Schäden schützen, dann bräuchten sie nicht gegen die Raupen vorzugehen. Dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen diesem Ungeziefer und der Klimaproblematik gibt, dürfte mittlerweile kaum noch zu übersehen sein.

Nëckel
7. Juni 2019 - 11.07

Und schon wieder der Ruf nach den Behörden. Können wir der Natur nicht mehr eigenständig begegnen ? Muss "jemand" (wer ?) uns vor Raupen (!) schützen ?

trottinette josi
6. Juni 2019 - 19.31

Aber das ist doch nicht etwa ein Anzeichen von Klimaveränderung oder Umweltverschmutzung? Die Eichenwälder sind zu meiden, ebenso Grünanlagen, Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, spielende Kinder, Hunde, Katzen und sonstige Lebewesen sind höchst gefährdet. Eine alarmierende Angelegenheit, sehr ernst zu nehmend, aber ansonsten ist unsere Umwelt völlig in Ordnung. Kein saurer Regen, kein Waldsterben, keine Klimaerwärmung, kein Ozonloch! Alles im grünen Bereich.Nur eine stark behaarte Raupe kann schwere Reaktionen bis zur Hospitalisierung hervorrufen. Eine kleine Raupe lehrt uns das Fürchten.

Nomi
6. Juni 2019 - 18.19

De Mensch mecht den Equiliber vun der Natur sei't laangem kapott ! Wei' ass et mat den natierlechen Feinden vun de Raupen. Hun Eppes aehnleches erlieft mat der Verwaltung mat invasiiv Planzen ! Mir duerfen dei' net weider obkommen loosen mee waat de Privaatmann oder d'Gemeng sollen -mussen machen do ass dann : "Daat wessen mear och net" ! belleg Aentfert vun enger Verwaltung !

Jang
6. Juni 2019 - 13.29

Warum wird nichts gegen diese lästige Raupenplage unternommen,unverständlich und unverantwortlich von unseren Behörden. Lieber der Mensch oder das Tier die damit in Berührung kommen, müssen sich mit gesundheitlichen Schäden abfinden.Anscheinend ist dies alles unseren grünen Superpolitikern ganz egal. Armselig.