Blick auf die Insel: Wenn englische Schiedsrichter die Gesundheit der Spieler bedrohen

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Wenn die englischen Vereine in der Champions oder Europa League antreten, ist der erste Gegner meist nicht das andere Team, sondern der Schiedsrichter, der ganz genau nach UEFA-Richtlinien pfeifen muss, da ansonsten die strengen Beobachter auf der Tribüne in ihrem Bericht an das Hauptquartier nicht nur den fehlenden fünften Stern ihres Hotels, sondern auch die Fehler des Unparteiischen bemängeln werden.

Eine solche penible Regelauslegung sind die Engländer in der Premier League nicht gewohnt, dort geht es viel härter und brutaler zu, vergleichbar mit einer Fahrt über eine Luxemburger Autobahn nachts um halb eins oder der Eröffnung eines Fanshops des Luxemburger Lulima-Fanclubs.

In der Regel halten sich die englischen Schiedsrichter die erste halbe Stunde aus allem raus, darauf vertrauend, dass sich die Kampfeslust der Spieler von allein mit der Schwere der Verletzungen legt. Der Strafraum ist rechts- und VAR-freie Zone, einschreiten tun die Herren nur, wenn jemand voll umgesäbelt wird und dann wegen des Tatverdachts einer Schwalbe eine Gelbe Karte erhält. Halten, Umklammern, Kratzen oder Trikotziehen, damit geben sie sich gar nicht erst ab und zücken nur bei zu heftigen Protesten eine Karte. Ein Chiellini, der in der italienischen Liga und in der Nationalelf selten mit seinem Gegenspieler nach Spielende das Trikot tauscht, sondern ihm dessen eigenes meist in zerfetztem Zustand zurückaushändigt, würde angesichts der Zustände in der Premier League ins Schwärmen kommen und sagen: „Endlich mal ordentliche Schiedsrichter, die nicht auf die Schauspielkunst dieser verweichlichten Stürmer hereinfallen und unsere Arbeit zu würdigen wissen.“

Die FIFA tat das nicht und ließ bei der letzten WM die englischen Schiedsrichter vorsorglich zuhause. Aus Rache zeigen sich die englischen Schiedsrichter sehr großzügig bei Fouls gegen ausländische Spieler in der englischen Meisterschaft, die auf diese Weise auch außerhalb der FIFA-Bühne in den Genuss englischer Härte und britischer Rechtsprechung kommen sollen. In den UEFA-Wettbewerben werden sie weiterhin Unheil anrichten dürfen, aber sie werden es nach einer strengeren Regelauslegung tun müssen. Sonst wird es noch so weit kommen, dass die Vereine aus der VAR-verseuchten deutschen Liga sich einen englischen Schiedsrichter wünschen werden.