Augusta gründet sein nationales Damenturnier

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Im Golfsport der USA bricht die letzte Mauer ein. Fred Ridley, Präsident des „Augusta National Golfclub“, hat angekündigt, dass es ab dem kommenden Jahr eine nationale Amateur-Damen-Meisterschaft in Augusta geben soll. Das kommt dem legendären jährlichen Masters-Turnier der männlichen Profis gleich. Augusta ist bisher eine Männerbastion, in der Frauen und Golfsport nicht zusammenpassten.

Eine erste Attacke auf diese gab es 2003, als Martha Burk, Präsidentin des nationalen Frauenrates, das Master-Turnier als frauenfeindlich bezeichnete. Die öffentliche Auseinandersetzung führte dazu, dass 2003 und 2004 Werbe- und Sponsorengelder für das Masters ausblieben. Erst 2008 machte die bockige Altherrenriege, die den Klub steuert, ein Zugeständnis. Die LPGA, Organisation des Damen-Profigolfs, durfte ein Turnier auf dem geheiligten Männer-Rasen durchführen. Im Jahr 2012 kam es dann zur Kehrtwende. Condoleezza Rice, ehemalige Außenministerin unter George W. Bush, und die Vorstandsvorsitzen eines Sponsor-Konzerns wurden aufgenommen und erhielten die mythischen grünen Klubjacken.

Einriss in der Anti-Frauen-Politik

Die Gründung des nationalen Amateur-Augusta-Damenturniers bedeutet nun den endgültigen Einriss der frauenfeindlichen Politik des Klubs. Ridley begründete die Aufgabe des Dogmas mit der Haltung des lebenden US-Golfmythos Bobby Jones. Der habe sich immer für die Fortentwicklung des Golfsports eingesetzt, erklärte Ridley in einer Stellungnahme. Bobby Jones hatte den „National Augusta Golfclub“ 1933 gegründet.

So ganz öffnet sich Augusta allerdings noch nicht. Das Frauenturnier wird über 54 Löcher in drei Runden gespielt. Die beiden ersten Runden finden im „Champions Retreat Golf Club“ in Augusta statt. Nur die letzte Runde wird in der Woche vor dem Herren-Masters auf dem Bobby-Jones-Gelände ausgetragen, auf dem auch die Herren spielen. Eingeladen werden die 72 besten US-Amateurinnen. Auf den Traditionskurs dürfen nach zwei Runden die 30 Damen mit der niedrigsten Schlagzahl. Die Damen sind noch bei allem Fortschritt noch etwas entfernt von den Herren, die eine ganze Woche in drei Runden das Gelände „Augusta National“ belegen dürfen.