Alltag und Science Fiction: Digitalisierung des Arbeitsmarktes

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Von Robotern bis zu Bitcoins, bei der Diskussionsrunde  Freitag auf der REE blieb kein aktuelles Thema aus. Unter der Moderation von Tageblatt-Journalist Lucien Montebrusco diskutierten Paul Mousel von der Etude Arendt & Medernach, Georges Bock, „Head of Tax“ bei KPMG, und Sylvain Hoffmann, stellvertretender Direktor der Arbeitnehmerkammer, über die zukünftige Welt von Juristen und Wirtschaftlern.

Innovation und Digitalisierung sind zwei Begriffe, die im wirtschaftlichen Kontext recht häufig fallen. Allerdings auch Konzepte, die bei so manchem Studenten für Stirnrunzeln sorgen, denn nicht jeder kann sich eine konkrete Umsetzung im Arbeitsalltag vorstellen. Drei Experten standen jungen Juristen und Wirtschaftlern während einer Diskussionsrunde auf der gestrigen „Rencontre Entreprises-Etudiants“ (REE) deshalb Rede und Antwort.

Los ging es direkt mit dem von Sylvain Hoffmann betitelten „Horrorszenario“ aus den USA: Was, wenn in Zukunft Roboter den Arbeitsmarkt übernehmen? In der Tat wird bereits die eine oder andere Arbeit im Wirtschaftssektor von Maschinen ausgeführt, erklärt Paul Mousel: „Das CHL hat erst vor kurzem beschlossen, einen Roboter für chirurgische Eingriffe zu kaufen. Das ist die Zukunft.“ Doch keine Sorge, entwarnt der erfahrene Wirtschaftler: Ohne die Kontrolle vom zuständigen Arzt darf „Doktor Robo“ den Patienten nicht an den Kragen.

Kooperation statt Konfrontation

„Es herrscht noch immer zu viel Debatte darüber, wie Mensch und Maschine gegeneinander antreten, anstatt über Kooperation zu reden“, meint Georges Bock. Roboter seien eine Hilfe bei Routinearbeiten, keinesfalls jedoch ein angemessener Ersatz für menschliche Leistung.
Transformation statt Ruptur laute das Motto der Zukunft: „Einzelne Aufgabenbereiche werden sich verändern oder verschwinden, jedoch keinesfalls gesamte Berufsstände“, meint Hoffmann.

Vor allem Entscheidungs prozesse seien eben nicht einfach automatisierbar. Und dennoch, gänzlich ohne IT-Kenntnisse geht es nicht mehr. „Digitalisierung betrifft ja eine ganze Bandbreite an Bereichen, das geht von zu Hause aus übers iPhone noch schnell etwas beantworten bis zu in einer Fabrik mit Maschinen arbeiten“, erklärt Sylvain Hoffmann. Auch die „Uberisierung“, eine Art Plattform-Ökonomie, wie sie beispielsweise von Unternehmen wie „Airbnb“ genutzt wird, sei ein Wirtschaftsmodell der Zukunft.

Ein Umdenken des Konzeptes der Arbeitswelt braucht es also, egal ob Online-Banking von zu Hause aus oder die Prostata-OP durch den Roboter. In einem Punkt waren sich alle Beteiligten der Runde sicher, denn, wie es Premierminister Xavier Bettel in seiner Eröffnungsrede formulierte: „Digital ersetzt nie den menschlichen Wert.“

Laura Tomassini

Justin
23. Dezember 2017 - 11.07

Studien haben ergeben, dass 30% der Anwälte und 40% der Anwaltsgehilfen von AI überflüssig gemacht werden. Ein guter Anfang.