ICT -Branche muss attraktiv bleiben

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Die Patronatsvereinigung APSI unterstreicht, dass Luxemburg – nach der Veränderung der Mehrwertsteuer auf dem Internethandel Anfang 2015 –aufpassen muss, dass die Rahmenbedingungen der ICT-Branche attraktiv bleiben.

Der ICT-Sektor ist ein wichtiger Bestandteil der Luxemburger Wirtschaft, so APSI-Präsident Jean Diederich am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz der Vereinigung. Der Sektor trage „immer mehr zum Staatshaushalt bei. Er steht für 6,6 Prozent des BIP und für etwas mehr als 5 Prozent der nationalen Beschäftigung“, so Diederich.

Unter dem Dach der CLC („Confédération luxembourgeoise du commerce“) vertrete APSI („Association des professionnels de la société de l’information“) die Interessen der ICT-Branche.

Umständliches System

Mit den neuen Mehrwertsteuerregelungen im Internethandel, die ab 2015 gelten werden, ist die APSI nicht wirklich glücklich. „Für die Branche wäre es besser gewesen, wenn man einen einheitlichen Steuersatz in Europa eingeführt hätte“, so Diederich. Das System, dass die Unternehmen dafür zuständig sein sollen, in jedem einzelnen EU-Land den richtigen Mehrwertsteuersatz anzuwenden, sei umständlich und gegen die Idee des europäischen Binnenmarktes.

Die Umsetzung sei derart kompliziert, dass der Gang über die Grenzen in Zukunft – vor allem für kleine Firmen – eine riesige Hürde darstellen werde.

Die Vereinigung wünscht sich, dass der Luxemburger Staat eine neue Behörde aufbaut, die zur einzigen Anlaufstelle für solche Unternehmen werde, und die dann alles Notwendige mit den Steuerbehörden in den anderen Ländern regle.

Luxemburg könnte so alle Steuern einnehmen, und sie an die betreffenden Länder weiterleiten. Für die geleistete Arbeit könnte die Behörde eine Kommission erhalten.

Attraktivität erhalten

Weiter wünscht sich die Vereinigung, dass die allgemeinen Rahmenbedingungen attraktiv bleiben. Dabei denkt die APSI vor allem an Regeln und Gesetze. „Wir dürfen es nicht komplizierter machen als in anderen Ländern“, so Diederich. Bei Themen wie Datenschutz, Online-Lotterien oder Konsumentenschutz solle Luxemburg keine Regeln einführen, die weiter gingen als die europäischen. Andernfalls würde man Unternehmen abschrecken. Zudem sei es vor allem in einem globalen Sektor sehr schwierig, spezifische Regeln einzelner kleiner Nationalstaaten umzusetzen.

Auch wünscht sich die Vereinigung eine Verstärkung der Promotion für den ICT-Standort Luxemburg, und – wie jede andere Branche auch – niedrigere Steuern für sich selbst.

Zudem fragt sich die Vereinigung, ob die neue Regierung die Idee der Gründung eines nationalen „Haut comité pour le secteur ICT“ weiterverfolgen will.