Ein ICT-Standort ohne Fachkräfte

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Dass Deutschland einen Mangel an IT-Fachleuten hat, ist bekannt. Oft genug wird darauf hingewiesen. In Luxemburg jedoch ist der Mangel an Fachkräften noch viel ausgeprägter.
So hatten 61 Prozent aller Luxemburger Firmen im Jahr 2016 mit Schwierigkeiten zu kämpfen, um freie ICT-Stellen zu besetzen.

In Deutschland hingegen hatten nur 52 Prozent aller Unternehmen mit diesem Problem zu kämpfen. In der Europäischen Union hatten 2016 nur die Unternehmen aus der Tschechischen Republik (66 Prozent) und aus Slowenien (63 Prozent) mehr Schwierigkeiten als Luxemburger Firmen, um das gesuchte ICT-Personal zu finden. Der europäische Durchschnitt liegt bei 41 Prozent. Am besten schneidet Spanien ab. Hier haben nur 17 Prozent aller Firmen Schwierigkeiten bei der Suche nach IT-Talenten.

Quelle: Eurostat Grafik: Tageblatt/Lionel Francois

8,2 Millionen Fachleute

In der Europäischen Union waren letztes Jahr insgesamt 8,2 Millionen Personen als Fachleute für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) beschäftigt. Das entspricht 3,7 Prozent der Gesamtbeschäftigung.

Mit Hinblick auf die Bedürfnisse einer mehr und mehr digitalisierten Welt haben sowohl die Zahl als auch der Anteil der IKT-Fachleute an der Gesamtbeschäftigung in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, schreibt Eurostat weiter. Im Jahr 2001 lag ihr Anteil erst bei drei Prozent der Gesamtbeschäftigung.

Quelle: Eurostat Grafik: Tageblatt/Lionel Francois

ICT-NAchwuchs bleibt aus

Luxemburg liegt mit einer Quote von 4,1 Prozent dabei nur sehr leicht über dem EU-Durchschnitt. Und die Quote ist trotz aller digitalen Offensiven der Regierung negativ: Im Jahr 2011 lag sie noch bei 4,3 Prozent.

Doch trotz des Rückgangs der Quote ist die insgesamte Zahl der Informatiker zwischen den Jahren 2011 und 2016, laut den Zahlen von Eurostat, um 1.000 Personen auf 10.800 Fachleute gestiegen. Dass die Quote rückläufig ist, liegt somit daran, dass die Zahl der Nicht-ICT-Stellen schneller gewachsen ist als die der ICT-Stellen.

Die höchsten Anteile von ICT-Fachleuten an der Gesamtbeschäftigung haben in Europa Finnland (6,6 Prozent), Schweden (6,3 Prozent) und Estland (5,3 Prozent). Und zu guter Letzt scheint es in Luxemburg auch mit dem ICT-Nachwuchs nicht so richtig zu klappen. Hierzulande sind nur 33,4 Prozent aller ICT-Fachleute jünger als 35. Andere Länder wie Polen (53,6 Prozent), Lettland (54,1 Prozent) oder Litauen (50,2 Prozent) können viel einfacher auf eine neue ausgebildete Generation von ICT-Fachkräften setzen.