Die KBL hat große Pläne für die Zukunft

Die KBL hat große Pläne für die Zukunft
(Tageblatt-Archiv)

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Das abgelaufene Geschäftsjahr war kein gutes für die Luxemburger Bank KBL. Nach einem Gewinn von 20 Millionen Euro im Vorjahr stand 2012 ein Verlust von 251 Millionen Euro in den Büchern.

Gründe für diesen Rückgang gibt es mehrere. Das Zinsgeschäft ist deutlich rückläufig. Nach 145 Millionen im Vorjahr belief es sich 2012 nur noch auf 95 Millionen Euro. Auch hatte die Bank letztes Jahr Wertberichtigungen nach unten in Höhe von 83 Millionen Euro vorgenommen. Im Vorjahr lieferte dieser Posten ein Plus von 62,4 Millionen.

Auch der Abbau von Personal kostete die ehemals belgische Bank viel Geld. Personalkosten beliefen sich somit auf 361,5 Millionen Euro – nach 292 Millionen im Vorjahr.

Trotz diesem schlechten Resultat schaut die Bank mit Zuversicht in die Zukunft. Immerhin habe sie mit dem katarischen Staatsfonds Precision Capital einen Aktionär, der sie tatkräftig unterstütze.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die KBL ein Übergangsjahr, in dem sie ihre Bilanz bereinigte, um bereit für eine starke Zukunft zu sein.

Ehrgeizige Wachstumsziele

„Jetzt ist die Bilanz gesund, und wir haben ehrgeizige Wachstumsziele“, so Jacques Peters, Geschäftsführer der KBL European Private Bankers, laut Pressemitteilung. Ziel der KBL ist es, bis zum Jahr 2015 zu den 20 größten Privatbanken in Europa zu zählen.
Um dieses Ziel zu erreichen, erwägt die Bank, auch in einigen Märkten Übernahmen zu tätigen. Unter anderem habe man Frankreich, die Niederlande und Spanien im Visier, so Jacques Peters. „Wir hoffen, die erste Übernahme noch in diesem Jahr ankündigen zu können.“

Bereits am Ende des laufenden Jahres will man wieder in den schwarzen Zahlen sein und einen Gewinn von 50 Millionen Euro ankündigen können. Bis 2015 soll der Gewinn dann auf 100 Millionen Euro pro Jahr ansteigen.
Die im Jahr 1949 gegründete KBL zählt zu den größten Banken in Luxemburg. Sie verfügt über ein Netzwerk kleinerer Tochterbanken quer durch Europa. Von den rund 2.400 Beschäftigten der Gruppe arbeiten leicht weniger als die Hälfte in Luxemburg. Seit 2012 ist die KBL nicht mehr Teil der belgischen KBC-Bankgruppe – diese musste ihre Luxemburger Tochter verkaufen, da die KBC im Zuge der Finanzkrise Staatshilfen benötigte. Die KBL wurde dann vom katarischen Fonds Precision Capital für rund eine Milliarde Euro gekauft. Der gleiche Fonds hält 90 Prozent an der BIL.