Bald keine Playstation mehr in Europa?

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Wegen eines Patenstreits darf Sony seine PS3 momentan nicht mehr in Europa einführen. In wenigen Wochen könnten die Konsumenten vor leeren Regalen stehen.

Schlechte News für Sony. Die Playstation 3 darf in den nächsten zehn Tagen nicht mehr in Europa eingeführt werden. Ein Gericht in Den Haag hat das provisorische Importverbot verhängt, nachdem der südkoreanische Elektronik-Konzern LG gegen Sony geklagt hatte. Sony und LG streiten sich seit Jahren über die in der PS3 verwendete Blu-ray-Technologie.

Gemäß dem englischen „Guardian“ wurden letzte Woche Zehntausende von PS3-Konsolen in den niederländischen Häfen von Rotterdam und Schiphol beschlagnahmt. Inzwischen dürften sich die Konsolen meterhoch in den Lagerhallen stapeln, da Sony pro Woche rund 100.000 Konsolen nach Europa liefert. Falls das Importverbot verlängert wird, könnten auch Schweizer Konsumenten in zwei bis drei Wochen vor leeren Regalen stehen.

Hohe Kompensation möglich

Sony versucht derweil beim europäischen Patentamt ein Ende des Importverbots zu erwirken. LG seinerseits könnte eine Verlängerung des Importbanns verlangen. Theoretisch könnten die Südkoreaner gar die Zerstörung der Sony-Konsolen fordern, was jedoch vor Gericht kaum Aussicht auf Erfolg hätte. Falls Sony vor Gericht in letzter Instanz unterliegt, könnte dies den japanischen Elektronik-Konzern viele Millionen Euro kosten. Im schlimmsten Fall für Sony erhält LG für jede der weltweit rund 50 Millionen verkauften PS3-Geräte eine Kompensation zugesprochen.

Die zwei Technologie-Giganten sind seit Jahren in verschiedene Patentstreite verwickelt. Sony hat schon früher versucht, Lieferungen von LG-Smartphones in die USA zu verhindern. In der Technologie-Branche gehören Patentklagen fast zur Tagesordnung; dass ein Gericht einen Importstopp veranlasst, ist indes außergewöhnlich.