„Wir sind ja keine Maschinen“

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Frank Schleck hatte während des Ruhetages Zeit, sich Gedanken über die Attacken am Plateau de Beille zu machen. Für Ablenkung sorgten seine Familie und Tochter Leea, die dem LEO-Profi einen Besuch abstatteten.

Tageblatt: Dein Bruder und du habt hoch zum Plateau de Beille attackiert, eure Konkurrenten aber nicht distanzieren können. Warum nicht?

Frank Schleck: „Wir hatten keine Lösung mehr, was sollten wir mehr machen auf dem Plateau de Beille als das, was wir gemacht haben? Andy hat fünfmal attackiert, ich hab zweimal attackiert. Was sollten wir noch weiter machen? Wir sind ja keine Maschinen. Wenn wir eine Lösung gehabt hätten, hätte man uns kritisieren können. Wir hatten aber keine mehr, daher kann man uns auch nicht kritisieren.“

Wie schwer ist es, alle Gegner im Auge zu behalten?

„Jetzt fängt die letzte Woche an, die Woche, auf die jeder gewartet hat, die Angst macht, oder auch nicht, die motiviert. Jetzt fängt die Show an. In den letzten Bergen entscheidet sich alles.“

Wer muss angreifen?

„Wir, ich wiederhole aber, dass ich enttäuscht bin, dass jeder nur auf uns schaut. Ich bin nicht einem besonders böse, es enttäuscht mich nur. Als wir gestern (Sonntag) im Wind nach Montpellier gefahren sind, ist jeder gleich in Panik verfallen, wenn wir an der Spitze fuhren.“

Jakob Fuglsang plagen Rückenschmerzen, Linus Gerdemann und Maxime Monfort waren nicht so oft zu sehen wie im Vorfeld der Berg-Etappen gedacht. Habt ihr eure Pläne geändert?

„Wir sind hundertprozentig mit unserem Team zufrieden. Linus war am Samstag in der Ausreißergruppe und ist am Ende noch zwei, drei Kilometer gefahren. Wenn man aber wie er den ganzen Tag in einer Ausreißergruppe vertreten war, dann ist es schwer, noch viel zu helfen. Jakob hat in der Tat Probleme mit seinem Rücken. Maxime hat eine super Arbeit gemacht. Er ist der netteste und ehrlichste Fahrer, den ich je kennengelernt habe.“

Ein Wort zum Einzelzeitfahren am Samstag in Grenoble.

„Ich denke nicht, dass uns das Einzelzeitfahren so viel Zeit kosten wird, da es am Ende der dritten Tour-Woche gefahren wird und nicht bereits nach zwei, drei Tagen. Zudem ist es ein sehr schweres Zeitfahren. Lasst uns aber nicht zu weit vorausschauen, es warten noch einige sehr schwere Etappen auf uns. Unter uns: Ich hoffe, nach dem Einzelzeitfahren eine Pressekonferenz einberufen zu können.“

Die Familie ist zu Besuch, wie wichtig ist das?

„Ich bin am Montag sehr spät ins Hotel gekommen und habe keine Massage mehr erhalten. Aber als ich dann die Kleine (Tochter Leea) und die Familie gesehen habe, blühte mein Herz auf. Das ist wunderschön. Wir sind jetzt schon drei Wochen von zu Hause weg. Und vor der Tour war unser Programm ja auch nicht easy, mit der Tour de Suisse und dem Trainingslager, und wenn man dann die Tochter sieht …“