Wertvolle Punkte für Liz May

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Nach dem grandiosen WM-Finale am Sonntag (11.09.) in Peking stand am Montag das letzte große Rendezvous für die Triathleten auf dem Programm. In Yokohama wurde der letzte Lauf der WM-Serie ausgetragen, der eigentlich der erste ist.

Das Erdbeben in Japan mit der daraus resultierenden Atomkatastrophe hatte das Rennen zu Beginn des Jahres in Yokohama ausfallen lassen und der zweite WM-Lauf der Saison wurde aus der Wertung gestrichen. Erst jetzt, da sämtliche gesundheitlichen Risiken ausgeschlossen werden konnten, wurde der japanische WM-Lauf nachgeholt, dieser wird aber für die WM-Serie 2012 gewertet. Gleiches trifft somit auf das Olympia-Ranking zu.

Die Ergebnisse

Männer: 1. João Silva (POR) 1.49.21, 2. Alexander Brjuchankow (RUS) 1.49.35, 3. Dmitri Poljanski (RUS) 1.50.04

Frauen: 1. Andrea Hewitt (NZL) 1.59.17, 2. Emma Moffatt (AUS) 1.59.30, 3. Kate McIlroy (NZL) 1.59.44, 4. Aileen Morrison (IRL) 1.59.48, 5. Emma Jackson (AUS) 1.59.57, 6. Helen Jenkins (GBR) 1.59.58, 7. Lisa Norden (SWE) 2.00.00, 8. Ai Ueda (JPN) 2.00.05, 9. Kiyomi Niwata (JPN) 2.00.29, 10. Juri Ide (JPN) 2.00.29, 11. Rachel Klamer (NED) 2.00.31, 12. Vicky Holland (GBR) 2.00.39, 13. Liz May (LUX) 2.01.10, 14. Felicity Sheedy-Ryan (GBR) 2.01.16, 15. Kate Roberts (RSA) 2.01.21.

Für Liz May, als einzige luxemburgische Teilnehmerin, eine eher positive Entscheidung, da die CSL-Athletin am Montag auf Platz 13 abschloss und somit für die entscheidende kommende Saison schon eine gute Ausgangsposition verbuchte.

Optimismus

Denn die Saison, ja sogar die Karriere von Liz May war ebenso gefährdet wie der WM-Triathlon in Yokohama. Mit der Fersenoperation erlebte die 28-Jährige ihren persönlichen GAU. Trotz ihres sagenhaften Optimismus konnte niemand voraussagen, ob sie ihren rechten Fuß je wieder voll belasten können würde. Und auch jetzt, 14 Monate nach der Operation, gibt es noch keine Garantie. Die Tendenz steht allerdings im Einklang mit dem Optimismus der Athletin.

Eigentlich muss man Liz May zu den guten Schwimmern zählen, die den Sprung in eine Führungsgruppe auf dem Rad packen. Zuletzt war das leider nicht mehr der Fall, auch in Yokohama kam die Luxemburgerin nicht über einen 40. Platz nach 1.500 m Schwimmen im Meer hinaus. Mit 1’37“ Rückstand auf die Juniorin Lucy Hall (GBR) stieg May an der „Yokohama Bay“ aus dem Wasser.

Als die junge englische Hoffnung die acht Laufrunden in Angriff nahm, stand das Thermometer schon bei 28°C. Gemeinsam mit ihrer Landsfrau und neuen Weltmeisterin Helen Jenkins nahm Hall die 40 km lange, flache Radstrecke in Angriff. Dahinter folgte eine 25-köpfige Verfolgergruppe, der sämtliche Topfavoritinnen angehörten, Andrea Hewitt (NZL), die Siegerin in Peking und Vizeweltmeisterin, die Olympiadritte Emma Moffatt (AUS), Lisa Norden (SWE), Emma Jackson (AUS, WM-Dritte) usw. In der dritten Runde konnte diese Gruppe zu den beiden englischen Ausreißerinnen aufschließen.

Zweitschnellste Zeit

Eine zweite Verfolgergruppe lag zu Beginn rund 1′ auf die Spitze zurück. Dieses Peloton zählte 22 Fahrerinnen, darunter Mitfavoritinnen wie Nicola Spirig (SUI), U23-Weltmeisterin Agnieszka Jerzyk (POL) oder die Lokalmatadorin Ai Ueda. Aber auch die ehemalige portugiesische Europameisterin Vanessa Fernandes (26. im Schlussklassement), die in Yokohama nach sehr langer Verletzungspause ihr erstes ITU-Rennen absolvierte. Und auch Liz May, die somit auf der Radstrecke viel Arbeit verrichten musste und reichlich Körner einbüßte. Am Ende wies sie gemeinsam mit Kate Roberts (RSA) die zweitschnellste Radzeit (1.02:46) auf. In der vorletzten Runde konnte diese Gruppe denn auch die Führenden einfangen, sodass 48 Athletinnen die letzten 5 km gemeinsam fuhren und von Liz May angeführt im „Parc fermé“ eintrafen.

Aus dem Triathlon wurde somit ein echter Laufwettbewerb. Keine gute Voraussetzung für Liz May, die zum einen in dieser Disziplin noch reichlich Trainingsrückstand aufzuweisen hat und ihren Fuß noch nicht voll belasten kann und die zudem einen Kraftakt hinter sich hatte. Zum anderen wurde die Aufgabe mit Temperaturen von mittlerweile deutlich über 30°C und noch höherer Luftfeuchtigkeit erschwert. Nicola Spirig ergriff sofort die Initiative. Zu schnell, die Schweizerin musste den Bedingungen Tribut zollen und wurde schon in der ersten Runde durchgereicht (Platz 25). Die zwischenzeitliche Führung von Kate McIlroy (NZL) wurde nach 2 km vom Duo Hewitt/Moffatt übernommen, das auf den vier Runden nur kurzzeitig von Helen Jenkins unterbrochen wurde. Aber auch die Weltmeisterin hatte sich überschätzt. Ganz im Gegensatz zu Liz May, die ein außergewöhnlich gutes und konstantes Rennen lief (14. Laufzeit) und zum Saisonabschluss mit einem guten 13. Platz überraschen konnte.