Tour de France: Erster CSC-Etappensieg durch Kurt-Asle Arvesen

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Alles bleibt beim Alten in der Tour de France nach dem ersten CSC-Etappensieg durch den Norweger Kurt-Asle Arvesen. Frank Schleck fehlt nach wie vor eine Sekunde zum „Maillot Jaune“, während Kim Kirchen ebenfalls Zweiter im Punkteklassement ist.

Alles bleibt beim Alten in der Tour de France nach dem ersten CSC-Etappensieg durch den Norweger Kurt-Asle Arvesen. Frank Schleck fehlt nach wie vor eine Sekunde zum „Maillot Jaune“, während Kim Kirchen ebenfalls Zweiter im Punkteklassement ist.

Obwohl es auf der 11. Etappe der Tour de France, die von Lannemezan nach Foix führte, eine lange Flucht gab, änderte sich in der Gesamtwertung wenig. Lediglich der Russe Alexander Botcharov konnte sich dank der Viertelstunde, die er und seine elf Begleiter vor dem Feld eintrafen, unter die Top 20 des Generalklassements schieben. Die andern, die zur Fluchtgruppe gehörten, waren sogenannte „seconds couteaux“, denen man in den Ausläufern der Pyrenäen freie Fahrt gewährte.
Hiervon profitierte an erster Stelle der Norweger Kurt-Asle Arvesen, der zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel mit dem Schweizer Martin Elmiger und dem Italiener Alessandro Ballan ausriss. Die drei konnten einige Sekunden über den Strich retten, wobei Arvesen sehr knapp die Oberhand über Elmiger behielt.
Der Norweger aus dem CSC-Team sorgte damit für den zweiten Sieg seines Heimatlandes bei dieser Tour. Er fuhr im Trikot des norwegischen Meisters über den Strich, nachdem zuvor Thor Hushovd in St-Brieuc Kim Kirchen auf den zweiten Platz verwiesen hatte.
„Das war ein halber Luxemburger Sieg“, meinte später Andy Schleck, der im Peloton als 30. mit 1451 Verspätung ins Ziel fuhr. In der Tat ist der Norweger im Großherzogtum kein Unbekannter. Arvesen wohnte lange in Bettemburg in der rue Lentz und trainierte oft mit den Gebrüdern Schleck. Mittlerweile aber lebt er in Italien am Garda-See.
Auf ihrer Fahrt von Lannemezan nach Foix fuhren die Ausreißer mit einem Schnitt von 42,188 km/h ein relativ hohes Tempo. Das Terrain war hügelig und bot die idealen Bedingungen für eine Gruppe, die den Leadern des Generalklassements nicht gefährlich werden konnte. „Wir haben diese Attacke erwartet, sie hat auch stattgefunden“, meinte Frank Schleck, der in der Gesamtwertung mit einer Sekunde Rückstand in Tuchfühlung mit Leader Cadel Evans bleibt.

Gut so!

Mit jedem Tag, der vergeht und er nicht voll aus sich herausgehen muss, wird der Australier theoretisch stärker. Die Wunden, die er sich am Sonntag bei einem Sturz auf der Etappe nach Bagnères-de-Bigorre zuzog, dürften am Wochenende, wenn die ersten Alpenpässe bevorstehen, ausgeheilt sein.
Frank Schleck und die andern Jäger des „Maillot Jaune“ werden also auf einen wieder genesenen Cadel Evans treffen, und das ist vom sportlichen Standpunkt aus gesehen gut so. Bis dahin werden Bjarne Riis und Kim Andersen schon an der richtigen Taktik gefeilt haben, um es Frank Schleck zu erlauben, als zweiter Luxemburger in einer Tour ins „Maillot Jaune“ zu schlüpfen.
Gestern jedenfalls ging die Taktik der CSC auf, denn in Foix konnte der dänische Rennstall seinen ersten Etappensieg bei der diesjährigen Tour feiern. „Das ist super“, meinte Bjarne Riis, „wir freuen uns alle über diesen Erfolg, denn damit wurden unsere Anstrengungen endlich belohnt.“
Als das Hauptfeld nach einer extrem gefährlichen letzten Kurve in die 300 m lange Zielgerade einbog, zeigte sich auch Kim Kirchen. Er mischte sich in den Spurt um den 13. Etappenplatz ein und sicherte sich als 17. immerhin vier Zähler in der Punktewertung. Im Kampf ums „Maillot Vert“ aber hatten auch seine direkten Konkurrenten Erfolg.
Oscar Freire bekam sieben Zähler (inklusive Zwischenspurt), Thor Hushovd deren zwölf. Als Zweiter der Gesamtwertung liegt Kirchen zehn Punkte hinter Freire.
Wie Frank Schleck (Generalklassement) bleibt also auch Kim Kirchen (Punktewertung) in Lauerstellung.
„Affaires à suivre …“
P.L.

UCI fordert Schadenersatz

Nach dem angekündigten Ausstieg der 18 Erstliga-Radrennställe aus der ProTour will der Weltverband UCI neun Teams auf Schadensersatz verklagen. Betroffen ist u.a. auch der T-Mobile-Nachfolgerennstall Columbia von Kim Kirchen. Hintergrund ist die Tatsache, dass die neun Teams noch eine ProTour-Lizenz bis 2010 besitzen. „Dieser Vertragsbruch bedeutet ein enormer wirtschaftlicher Schaden für die UCI, die in die ProTour viel investiert hat“, schrieb UCI-Präsident Pat McQuaid in einem Brief an die Teams.
Auf Initiative von Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer, der weiterhin ein Sponsor für die nächste Saison sucht, hatten sich alle 18 Teams am Dienstag darauf geeinigt, das Projekt ProTour zu beenden. Es habe sich gezeigt, dass die Rennserie nicht mit den Vorstellungen der Teams und Sponsoren „unter einen Hut“ zu bringen sei, hieß es.
Die ProTour war 2005 aus der Taufe gehoben worden. Bei ihren ursprünglich 28 Rennen waren alle Topteams zum Start verpflichtet. 2008 umfasst die Serie nur noch 15 Rennen, nachdem Tour, Giro und Vuelta nicht nur mit den Rundfahrten ausstiegen, sondern auch mit ihren Eintages-Klassikern wie Mailand-San Remo, Paris-Roubaix oder Liège-Bastogne-Liège.
(sid)